Social Shopping

Trendwende im E-Commerce

21.06.2011
Von Trixy Freude

Funktion und Emotion als Geschäftsmodell

Mit dem Social Shopping kommt eine neue Variante des E-Commerce, die sich von gängigen Online-Shops besonders durch ihr Geschäftsmodell abhebt: Viele Plattformen generieren ihre Umsätze vor allem durch "Click-Outs". Hierbei verkaufen die Seitenbetreiber selbst keine Produkte, bieten den Händlern aber einen attraktiven Ort, diese zu präsentieren. Neu ist auch die Rolle des Nutzers: Im klassischen Handel legt der Hersteller fest, welche Produkte ins Sortiment aufgenommen werden, beim Social Shopping entscheiden die Kunden durch ihre persönlichen Präferenzen die Sortimentsgestaltung mit.

Social Shops bieten zahlreiche Web 2.0-Funktionen - Beispiele sind Zazzle, Groupon, Dawanda und Edelight (im Uhrzeigersinn von links oben)
Social Shops bieten zahlreiche Web 2.0-Funktionen - Beispiele sind Zazzle, Groupon, Dawanda und Edelight (im Uhrzeigersinn von links oben)
Foto: Trixy Freude

Die Einbeziehung der Kunden ist das zentrale Element des Social Shoppings, umgesetzt mit typischen Web 2.0-Funktionalitäten wie Widgets. Als Beispiel sei der Facebook-Like-Button angeführt: Damit können Nutzer auf einfache Weise zeigen, dass sie ein Produkt mögen. Andere Möglichkeiten sind Wunschlisten, die diskret registrieren, wenn Freunde ein gewünschtes Geschenk kaufen, intelligente Suchfunktionen und Features, mit denen der Freundeskreis innerhalb der Community erweitert und über Neuigkeiten, Wünsche und Tipps informiert werden kann. Shopping wird so als soziale Interaktion wiederentdeckt, das Erlebnis steht im Vordergrund.

Dass es sich beim Social Shopping um einen vergänglichen Trend handelt, glaubt in der Branche niemand. Die Shop-Betreiber erwarten eher, dass die Entwicklung in Richtung Social Commerce weiter zunimmt - und mit ihr vor allem die Verknüpfung der Shops mit Facebook. So setzt Dealjäger auf Facebook Connect, einen Single-Sign-On-Dienst, bei dem Nutzer sich nur einmalig anmelden müssen und ihre Anmeldedaten dann auf anderen Web-Seiten ohne erneute Registrierung verwenden können. Auch Smatch.com hält große Stücke auf die mitgliederstarke Plattform: Als einer der ersten Anbieter im Markt hat die Otto-Tochter ihre Produktsuche schon früh mit Facebook integriert.