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Trends 2013 - iPad Mini Retina

19.01.2013
Von Christiane Stagge

Der Prozessor

Der Analyst Doug Freemann von der Royal Bank of Canada äußerte gegenüber dem CNN die Vermutung, dass Apple in künftige iPhones und iPads Intel-Chipsätze einbauen lassen könnte. Als Grund nannte er die Rechtstreitigkeiten zwischen Apple und Samsung. Derzeit fertigen die Koreaner die Chips für Apple. Wir halten es für unwahrscheinlich, dass Apple 2013 Intel-Chips in iOSGeräte einbauen wird, sondern tippen bei einem Wechsel auf ARM. ARM-Prozessoren sind in Sachen Energieeffizienz der Konkurrenz weit voraus. Mit dem Cortex A50 hat ARM eine neue Serie von 64-Bit-Prozessoren vorgestellt. Der Cortex A53 gilt als der kleinste 64-Bit-Prozessor der Welt und könnte in die neuen Smartphones und Tablets eingebaut werden. Denkbar ist, dass Apple die Cortex-A50-Architektur als Grundlage für einen A7-Chip verwendet.

Die neuen ARM-Prozessoren könnten dann in einem iPad Mini mit Retina-Display Verwendung finden. Das würde vor allem nicht zu Lasten der Akkulaufzeit gehen.

iPad Mini Retina

Wenn die Abmessungen bei 7,9 Zoll bleiben, ergeben sich zwei Möglichkeiten:

Variante 1: Auflösung bleibt, bei neuer Pixelanzahl Die Auflösung lässt Apple Retina-üblich möglichst bei 264 ppi. Das würde für das 7,9-Zoll-Display beim aktuellen Seitenverhältnis von 4:3 eine neue Pixelanzahl von relativ unüblichen 1680 x 1260 Pixel bedeuten (das ergäbe 266 ppi).

Vorteil: Das sind weniger Pixel als beim iPad 3/4, der Grafikchip hätte also nicht ganz so viel zu tun. Ein sparsamerer (kleinerer) A5X würde damit locker zurechtkommen.

Nachteil: Alle Apps müssten die neue Pixelanzahl aktiv unterstützen. Einfaches Hochskalieren (wie beim iPad 2 auf das iPad 3/4) ist nicht möglich, denn der Skalierfaktor wäre nicht gerade (mal 2), sondern ungerade (mal 1,640625). Die Entwickler müssten alle Apps auf die neue Pixelanzahl anpassen. Damit hätte Apple dann schon sechs verschiedene Pixelanzahlen unter iOS zu unterstützen:

- iPhone 3/3G: 480 x 360
- iPhone 4/4S: 940 x 640
- iPhone 5: 1136 x 640
- iPad 2/iPad Mini: 1024 x 768
- iPad 3/4: 2048 x 1536
- iPad Mini mit Retina: 1680 x 1260

Variante 2: Die Pixelanzahl bleibt, bei höherer Auflösung. Das iPad Mini hätte dann wie das iPad 3/4 eine Pixelanzahl von 2048 x 1536, bei einem 7,9-Zoll-Display wären das sagenhafte 324 ppi. Das wäre deutlich mehr, als das menschliche Auge auflösen könnte.

Vorteil: Alle Retina-Apps laufen ab dem ersten Tag, ohne Anpassung der Entwickler.

Nachteil: Der Grafikchip muss mindestens so viel leisten wie der A5X im iPad 3, besser mehr. Das ist mit dem aktuellen Chip nicht machbar, ohne deutlich höheren Stromverbrauch und zu Lasten der Akkulaufzeit gegenüber dem aktuellen iPad Mini.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation Macwelt.