Enterprise 2.0: Keep it simple
Trotz der scheinbaren Einfachheit dieser neuen Anwendungen erfordert ihr Einsatz die Beachtung einiger Grundregeln. Die wichtigsten Erfahrungen, die das Fraunhofer IAO in den letzten zehn Jahren in verschiedenen Kundenprojekten für Politik, Wissenschaft und Industrie gewinnen konnte, sollen nachfolgend skizziert werden.
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Beteiligung als k.o.-Kriterium: Der Aufbau von Communities ist in hohem Maße von der Mitwirkung und Beteiligung der Mitarbeiter abhängig. Die Erfahrung zeigt, dass nicht wenige Communities an diesem Punkt scheitern. Durch ein aktives Technologie-Management kann dieses Ziel erreicht werden.
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Anreizsysteme müssen an die Zielgruppe angepasst sein: Um eine hohe Beteiligung zu erreichen, sollte gezielt über Anreize nachgedacht werden. Sie sollen einem aktiven Mitarbeiter Anerkennungen und Auszeichnungen gewähren, wenn er sich stark in der Community engagiert. Auf organisatorischer Ebene kann beispielsweise eine Verzahnung mit den Zielvereinbarungen eines Mitarbeiters, auf technischer Ebene kann so etwas durch die Bewertung oder Kommentierung von Inhalten durch die Nutzer ermöglicht werden.
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Mit sanftem Zwang zur kritischen Masse: Je nach Organisation und Umfeld kann in der Anfangsphase auch "sanfter Zwang" das Zusammenkommen einer kritischen Masse von Beiträgen und Teilnehmern für eine solche Community unterstützen. Zum Beispiel kann es sinnvoll sein, bestehende Abläufe oder Prozesse nur noch über die Community abzubilden. Dieses Vorgehen hilft dabei gleichzeitig über die anfänglich bestehende Hemmschwelle hinweg.
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Personalisieren, personalisieren, personalisieren: Eine gute Community hat keine anonymen Beiträge, sondern aktive Beteiligte, die sich mit ihren Beiträgen identifizieren. Die Möglichkeit zur Steigerung der eigenen Reputation eines Teilnehmers ist oftmals der stärkste Anreiz für ein Engagement. Das Ansehen erarbeitet sich ein Teilnehmer primär über die Qualität und Quantität seiner Beiträge, die automatisiert ausgewertet werden können.
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Kultur der Offenheit: Die Einführung von Communities in Organisationen, das Prinzip "jeder kann Inhalte einstellen ohne zentralisierten Redaktions-Prozess", erfordert Mut und Offenheit. Eine grundlegende Voraussetzung, dass eine solche Plattform angenommen wird, ist, dass im Unternehmen auch insgesamt eine Kultur des Vertrauens und des offenen Meinungsaustausch gepflegt wird.
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Eine gute Community kontrolliert sich selbst: Potenziell negative Beiträge in Communities sind noch immer einer der Hauptgründe für Unternehmen, davon Abstand zu nehmen. Durch eine kritische Masse an Teilnehmern werden nicht nur kontinuierlich Beiträge eingestellt, sondern auch gelesen. In der Regel werden durch die rege Teilnahme negative Äußerungen innerhalb kürzester Zeit relativiert. Communities haben also einen Mechanismus der Selbstkontrolle. Zentralisierte Redaktionsprozesse, die lediglich stichprobenartig Beiträge prüfen können, besitzen nicht die gleiche Effektivität.
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Nutzernahe Spezifikation und Rapid Prototyping: Die Spezifikationsphase, die Bedienung und Weiterentwicklung des Systems sind weitere wichtige Punkte für eine erfolgreiche Umsetzung. Unverzichtbares Hilfsmittel von großer Bedeutung in der Spezifikationsphase ist die Verwendung sogenannter Mock-Ups. Anhand von bildhaften Entwürfen wird die grundlegende Funktionalität der Community-Plattform gemeinsam mit den Nutzern spezifiziert. Eine möglichst frühe Nutzung der Web-2.0-Anwendungen im prototypischen Betrieb hilft Anwendern, die Funktionen zu verstehen und Fehlentwicklungen zu vermeiden.
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"Keep it simple stupid”: Bei Communities handelt es sich um Web-Anwendungen, mit denen viele Nutzer in Berührung kommt. Sie haben unterschiedliche Vorkenntnisse im Umgang mit Internet-Technologien. Absolute Bedienerfreundlichkeit, selbsterklärende Einfachheit und glasklare Nutzenkommunikation sind daher ein absolutes Muss. Registrieren, navigieren und erstellen von eigenen Beiträgen muss von jedem Nutzer ohne Vorkenntnisse möglich sein.