Performance von SSD und CPU
Die Leistungswerte der 128 GB großen SSD SanDisk SD6SN1M128G konnten wir gerade noch vor dem finalen Versiegen beider Akkus messen: Der CrystalDiskMark brachte sequentielle Datenraten über 400 MB/s beim Lesen und über 250 MB/s beim Schreiben. HD Tune 2.55 meldete bei 8MB großen Dateien ebenfalls SSD-typische Transferraten zwischen 345 und 505 MB/sec bei einem Mittelwert von 472 MB/sec. Als Access Time wurden 0,3 Millisekunden gemeldet: Kurze Zugriffszeiten sind eben die typische Stärke von SSDs.
Als wir danach die Power des Intel Vierkern-Prozessors der Marke Intel-Core-i7, des RAM-Speichers und der integrierten Grafiklösung messen wollten, waren die beiden Akkus bereits so leer, dass der Tablet-Rechner den Dienst quittierte. Selbstverständlich gab der Rechner dank Intel Core i7 und flinker SSD dem Tester zuvor aber schon ein zackiges Gefühl unter die Finger.
Messerscharf am 4K-Display
Über ein kurzes HDMI-Kabel haben wir einen 58-Zoll-4K-Ultra-HD-Fernseher der Marke Toshiba 58M9363DG an das Motion R12 Tablet angeschlossen. Ein Versuch, der die Erwartungen des Autors übertraf: Der kleine Tablet PC konnte den riesigen 4K-Fernseher wahlweise mit Ultra-HD 3840 x 2160 Pixel oder mit 4K-Auflösung von 4096 x 2160 Bildpunkten ansteuern. Zusätzlich und gleichzeitig blieb das Full-HD-Display des Tablets mit 1920 x 1080 Bildpunkten voll aktiv. Die beiden Anzeigen auf TV und Tablet wurden dabei nicht dupliziert, sondern erweitert, was der Grafik Processing Unit des Tablets mehr Leistung abfordert als eine bloße Duplizierung. Das Bild auf dem 4K-TV hatte trotz 58-Zoll selbst auf kurze Distanz eine begeisternde Schärfe. So sieht es schon beeindruckend aus, wenn Windows 8.1 plötzlich in messerscharfer 4K-Auflösung auf einem 58-Zoll-Fernseher steht. Die GPU des Intel Core i7 im Motion R12 kann nicht ganz schlecht sein. Immerhin hat ein 4K-Laptop der Marke Toshiba Satellite P50t-B-108 am gleichen 4K-Fernseher von Toshiba ein paar Tage zuvor "nur" die Ultra-HD-Auflösung mit 3840 x 2160 Pixel, nicht aber die 4K-Auflösung von 4096 x 2160 Pixel angeboten.
So ein Gespann aus 4K-fähigem High-End-Tablet und 4K-Riesen-Display eignet sich auch für Präsentationen vor kleinen Gruppen, vom Messestand bis zum Besprechungsraum. Ein stehender Redner kann einen flachen Tablet-Rechner ja sicher viel bequemer freischwebend halten als einen herkömmlichen Laptop mit aufgeklapptem Deckel. Außerdem braucht der Speaker beim R12-Tablet keine externe Maus und kein Touchpad, denn er kann den Touch-sensitiven Rechner im Stehen ja direkt mit dem Finger oder mit dem Wacom-Stift übers Display steuern.
Handling und Bedienung
Wie kaum anders zu erwarten, ist der 12,5-Zoll-Tablet-PC Motion R12 sehr verwindungssteif. Im Gegensatz zu einem Laptop ist er ja quasi aus einem Stück gefertigt, hat keine Scharniere, kein mechanisches DVD-Laufwerk und auch keinen dünnen Laptop-Deckel, den es zu prüfen und zu verwinden gäbe. Auch beim Druck auf das Gorilla Glas und beim Gegendruck auf den Rücken des Laptops gab nichts nach.
Für das Kappen der Funkverbindungen WLAN, Bluetooth und Mobilfunk steht kein gesonderter Hardware-Schiebeschalter am Tablet zur Verfügung. Man schaltet den Funk über eine virtuelle Schaltleiste in Windows 8.1 ein und aus. Die Reduzierung von Hardware-Schaltern liegt bei Laptops, Tablets und Smartphones gleichermaßen voll im Trend, auch wenn sich manche User nicht gerne umgewöhnen wollen.
Unterm Strich liegt der Tablet-PC Motion R12 gut in der Hand. Das Daten-Erfassungs-Modul empfanden wir dabei nicht als Hindernis, sondern sogar als Vorteil, egal ob man den Rechner nun waagerecht oder aufrecht hält. Der Autor ist Rechtshänder, und konnte den Tablet daher mit der linken Hand am gummierten, griffigen Datenmodul sicher fest halten. Die fingerbreite Rille zwischen dem Datenmodul und dem Tablet-Rücken erhöht dabei sogar die Griffigkeit und Abrutsch-Sicherheit.
Akku und Stromversorgung
Unser Testgerät wurde mit zwei identischen Lithium-Polymer-Akkus geliefert, mit jeweils 14,8 Volt und 2900mAh. Im Regelfall wird der User wohl den einen Akku in die Rückseite des R12 stecken und den anderen Akku entweder in der Docking-Station aufladen, oder im Reisegepäck mitführen. Als beide Akkus noch vollgeladen waren, konnten wir sie im laufenden Windows-8.1-Tablet-Betrieb austauschen. Das nennt man Hot Swap. Zu diesem Zwecke hat der R12 zusätzlich einen kleinen Akku fest verbaut, der einige Minuten überbrücken kann. Laut Motion-Mann Markus Delhey gibt es durchaus Kunden, die einen unterbrechungsfreien Hot-Swap-Betrieb wünschen und brauchen.