Unter Linux kommen Sie ohne Kommandozeile noch weniger aus als unter Windows oder Mac-OS. Daher lohnt es sich auf alle Fälle, gewisse Defizite der Standardkonfiguration zu beseitigen und sich die Bash- Shell individuell einzurichten. Dann geht alles, was Sie dort brauchen, einfacher, schneller – und schicker. Dieser Artikel befasst sich mit Grundlagen- Tuning, nicht mit Shell-Scripting, landet dabei aber schnell bei komplexeren Anpassungen.
Gezieltere History-Bearbeitung
Einige Distributionen haben es voreingestellt, andere aus unerfindlichen Gründen nicht: das gezielte Filtern der Befehls-History. Was hilft es Ihnen, dass das Terminal die letzten 1000 Eingaben speichert, wenn Sie diese mit der Cursortaste (nach oben) einzeln abspulen müssten? Eigentlich kann die Shell die Befehls-History nach der Vorgabe filtern, die Sie bereits eingeben haben – etwa „sudo“. Dann erhalten Sie durch Drücken der Tasten Bild-oben und Bild-unten nur noch die Kommandos angezeigt, die mit „sudo“ beginnen: ein sehr hilfreicher Service, den Sie unbedingt aktivieren sollten. Dazu öffnen Sie die Datei „/etc/inputrc“ mit root-Rechten:
sudo gedit /etc/inputrc
Tragen Sie dort folgende Zeilen ein:
\"e[5~\": history-search-backward \"e[6~\": history-search-forward
Eventuell sind die beiden Zeilen bereits vorhanden, und Sie müssen nur das vor angestellte Kommentarzeichen „#“ entfernen, um diesen wichtigen Komfortservice freizuschalten. Sind die beiden Tasten aktuell anders belegt, müssen Sie diese Belegung umgekehrt mit „#“ deaktivieren.
Alias-Befehlskürzel in der bashrc
Häufig benötigte Befehle kürzen Sie am besten durch Aliases ab. Das sind Kommandokürzel in der Form:
alias x='nautilus $PWD'
Die Eingabe „x“ im Terminal startet dann den grafischen Dateimanager Nautilus (oder jeden anderen, den Sie bevorzugen) mit dem aktuellen Ordner („$PWD“). Um solche Alias-Definitionen dauerhaft abzulegen, schreiben Sie diese in die Datei „.bashrc „in Ihrem „home“-Verzeichnis. Mehrzeilige Befehle sind kein Hindernis für Aliases – diese trennen Sie jeweils durch Semikolon ab:
alias hi='echo HiDrive laden…; echo Kennwort | sshfs -o password_ stdin mueller@sftp.hidrive. strato.com:/users/mueller ~/ HiDrive; nautilus ~/HiDrive'
Solange Sie Ihre „bashrc“ ausbauen, ist auch folgendes Alias sinnvoll:
Damit laden Sie die Datei in den Gnome- Editor gedit, und zwar so, dass Sie das Terminal schließen können, ohne damit den Editor zu beenden.