Eine Leserin wandte sich in dieser Woche an Branimir Brodnik, Geschäftsführer von microfin und Outsourcing-Experte, der derzeit das CW-Karriereforum online betreut. Die Leserin wird in Kürze ihr Studium der Wirtschaftsinformatik abschließen, sieht sich eher als Generalistin denn als Code-Tüftler und denkt über einen Einstieg im Bereich IT-Management nach. Doch wie sie den Einstieg schaffen soll, ist ihr nicht klar: "Die meisten Einsteigerjobs in der Informatik sind Entwickler-Jobs. Die Jobs mit den interessantesten Themen rund um IT-Management scheinen Unternehmensberatungen zu bieten. Wie könnte da ein Karriereverlauf aussehen? Vor allem wenn man davon ausgeht, dass die meisten nach drei bis vier Jahren aus einer Unternehmensberatung in die Industrie wechseln?"
Und weiter interessiert die Leserin, die fünf Sprachen spricht, ein Einstieg im Bereich IT-Security /IT-Prüfung sowie Möglichkeiten im Bereich IT-Outsourcing.
Branimir Brodnik antwortet:
"Das IT-Management ist ein sehr interessantes und spannendes Betätigungsfeld, in dem insbesondere Generalisten gefragt sind. Wenn Sie einen guten Einstieg in das IT-Management suchen, kann ich nur den Weg über Unternehmensberatungen empfehlen. Der Hintergrund ist, dass Sie durch die Projektarbeit in einer Unternehmensberatung mit einer Vielzahl wechselnder Kundenumgebungen und -situationen in Berührung kommen und auf diese Art sehr schnell Erfahrung aufbauen können.
Karriere in der Unternehmensberatung
Der typische Verlauf in einer Unternehmensberatung beginnt bei großen Beratungen in der Regel mit einem Trainee-Programm und bei kleineren mit dem Einsatz in Projektteams in der Rolle des Project Management Office. Im letzteren Fall erlernen Sie das Client-Management und das Projekt-Management via 'training on the job'.
Einen Ausstieg aus der Unternehmensberatung nach drei bis vier Jahren halte ich insbesondere für Berufseinsteiger für zu früh. In der Zeit kann man als Berufseinsteiger noch nicht die Erfahrung aufbauen, die für Führungspositionen mit größerer Verantwortung und Gestaltungsspielraum notwendig sind.
Als Berufseinsteiger muss man eine ganze Reihe unterschiedlicher Projekte gemacht haben. Insbesondere müssen die Verantwortlichkeiten über die Zeit bis hin zum Projektmanager beziehungsweise Programm-Manager ansteigen. So etwas lässt sich nicht in drei bis vier Jahren bewerkstelligen.