Effizienteres Speicher-Management

Storage optimieren - mit Virtualisierung und in der Cloud

02.11.2009
Von 
Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach (SE) in München.

Anbieter müssen auf Compliance achten

Trotz aller Bedenken auf Anwenderseite, bauen die IT-Anbieter mit Hochdruck an ihren Speicherofferten im Netz. Einer der ersten Anbieter von Cloud-Storage war die Telekom. Deren Angebot geht allerdings weit über die bloße Datenspeicherung hinaus und umfasst auch das Mieten und Betreiben von Anwendungen oder Hosting und Housing der Anlagen. IBM bietet mit "Smart Business Storage Cloud" eine Lösung für den Inhouse-Betrieb (Private Cloud) an. Unterstützt werden nach Herstellerangaben "viele Petabyte an Speicherkapazität, Milliarden von gespeicherten Files und dank Scale-out-Technik eine Performance, die bislang nur von Systemen aus dem High-Performance-Computing erreicht wurde".

Dabei sollen Anwender ihre Speicherarchitektur nicht komplett umkrempeln oder migrieren müssen, verspricht der Anbieter. IBM zufolge bleibe der Cloud-Speicher kompatibel zu den herkömmlichen Methoden beim Filezugriff. Darauf lege man besonderen Wert, verlautete von Seiten des Storage-Providers, damit potenzielle Kunden nicht per Technik an den Serviceanbieter gekettet werden.

In einem nächsten Schritt will IBM darüber hinaus Lösungen im Rahmen einer Public-Storage-Cloud anbieten. Dabei tauchen allerdings zusätzliche Hürden auf, zumindest wenn ein Kundenunternehmen weltweit agiert. "Neben den Faktoren, die die Sicherheit betreffen, geht es um die verschiedenen Compliance-Regeln und die Messungen zur Wirtschaftlichkeit des neuen Modells, beschreibt Dieter Münk, Vice President Storage und Verantwortlicher für World Wide Business Development bei IBM, die Herausforderung. Derzeit sind weltweit rund 50.000 Compliance-Regeln zu beachten, die von den Anbietern von Storage-Cloud-Services zu berücksichtigen sind. Für Länder wie Japan oder China dürfte Public Cloud Storage aus Sicht des Experten daher kaum in Frage kommen. Aber auch die Wirtschaftlichkeit einer solchen Lösung lässt sich nach Meinung Münks derzeit nur schwer messen.

Als ein weiterer Anbieter von Utility Storage hat sich mittlerweile 3Par Inc. in Stellung gebracht. Die kalifornische Company, bis dato hauptsächlich bekannt durch ihre skalierbaren Speicher, mausert sich zu einem Top-Anbieter für Cloud Storage Computing. Beispielsweise hat 3Par kürzlich für seine Kunden aus dem Lager der Service Provider das "Cloud-Agile"-Programm entwickelt, mit dem die Partner differenzierte Angebote, etwa für Disaster Recovery, an ihre Kunden weitergeben können. Zusätzlich hat der Anbieter eine neue Software auf den Markt gebracht, mit der vor allem magere Datenvolumen erreicht werden sollen, um die Speicherabläufe zu beschleunigen und effizienter zu machen. "3Par setzt darauf, die Datenbestände möglichst zu verschlanken", erklärte Craig Nunes, 3Pars Vice President Worldwide Marketing. "Mit den Thin-Techniken sorgen wir für einen schnellen Datentransfer und die effektivere Nutzbarmachung von freien Kapazitäten." Im Prinzip gehe es dabei darum, keine überschüssigen Kapazitäten vorzuhalten, Datenbestände zu verschlanken und frei gewordenen Speicherplatz für neue Anwendungen nutzbar zu machen.