Das meinen die Experten
Die Rolle von DevOps in einem Unternehmen gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. In einem IDC-Roundtable haben sich Experten zur dem Thema DevOps und der aktuellen Perspektive geäußert.
Dr. Markus Pleier, Director Central Europe, Nutanix System Engineering: "Es gibt wie so häufig mehrere Wege, die zum Ziel führen. Eine bewährte Methode besteht darin, sich Unternehmen anzusehen, die erfolgreich DevOps eingeführt haben, und diese Ansätze auf das eigene Unternehmen adaptieren. Abgesehen von einer guten Planung ist es wichtig, frühzeitig die Mitarbeiter zu motivieren und diese in den Veränderungsprozess einzubinden. Teil dieser Veränderung ist sicher eine eingehende Prozessanalyse, gefolgt von dem Design einer neuen agilen Prozesslandschaft."
Richard Werner, Business Consultant, Trend Micro: "Aus Sicht eines Sicherheits-Anbieters ist definitiv das Thema DevSecOps spannend. Damit wird Sicherheit zum ersten Mal automatisch ein elementarer Baustein bei der Entwicklung, Bereitstellung und dem Betrieb von IT-Diensten. Dies steht im Gegensatz zum "klassischen Ansatz", bei dem Sicherheit oftmals nur ein nachgelagerter Gedanke war. Dies führte leider auch häufig dazu, dass Sicherheit einfach nicht bedacht wurde oder aufgrund externer Faktoren wie Budget oder Zeit am einfachsten "vergessen" werden konnte. Die entsprechenden negativen Folgen sind leider nur allzu gut aus der Berichterstattung bekannt."
André M. Braun, Manager Cloud Infrastructure Sales DACH, NetApp: "Das Thema Hybrid Cloud erfasst nun auch DevOps und bedeutet für Unternehmen: Sie müssen in der Lage sein, Tests on premises sowie die Produktion bei Anbieter A und danach die weitere Produktion bei Anbieter B zu realisieren. Auf der Technologieebene ist es deshalb spannend zu beobachten, wie DevOps künftig Container nutzt. Diese werden nicht zum Selbstzweck provisioniert und verschoben, sondern um mit echten Daten zu testen, die dafür in Reichweite liegen müssen."
"Gerade vor dem Hintergrund hybrider Umgebungen wird es wichtig sein, für Transparenz zu sorgen. Wer seine DevOps-Prozesse Ende-zu-Ende nachvollziehen kann, erkennt, welche Infrastruktur-Ressourcen diese tatsächlich verbrauchen. Unter dieser Voraussetzung lässt sich der Ressourceneinsatz minimieren, was die ROI-Betrachtung von DevOps verbessert."
Fazit: DevOps nicht erzwingen
DevOps ist für viele Unternehmen noch Zukunftsmusik. Allerdings haben viel Firmen das Thema auf ihrer Agenda. Nicht zuletzt deswegen, um Technologien wie Analytics, Cloud, Security, Software-defined Infrastructure (SDI) oder Container im Unternehmen als Teil der digitalen Transformation voranzutreiben und somit neue Businessmodelle zu etablieren.
Allerdings hapert es noch an der Umsetzung. Denn DevOps erfordert oft eine radikale Änderung der IT-Kultur und das fällt vielen Unternehmen gerade im mittelständischen Bereich schwer. So ist es nicht verwunderlich, dass noch viele Lücken im Bereich Collaboration und Automatisierung klaffen. Erst wenn alle Beteiligten, also Entwickler, Tester, Operations, Fachabteilungen und das IT-Management, die DevOps-Strategie verinnerlicht haben und zusätzlich moderne IT-Infrastruktur inklusive zeitgemäße Entwicklungs- und Deployment-Methoden nutzen, kann DevOps erfolgreich sein. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Security, die in alle Bereiche von Anfang an eingebunden sein sollte.
Laut IDC ist zwar in Bezug auf DevOps ein tiefgreifendes Umdenken notwendig, doch sollte die Veränderung vielmehr als eine Evolution statt einer Revolution verstanden werden.