Pivotal Cloud Foundry dirigiert Cloud-Anwendungen
Der kalifornische Anbieter Pivotal vermarktet sein PaaS-Produkt Cloud Foundry nicht explizit als Tool für das Multi-Cloud-Management. Neben Werkzeugen für den Betrieb von Applikationen und Containern bringt die Plattform auch einige Managementfunktionen mit. Ist eine Anwendung oder eine Funktion einmal gemäß den Cloud-Foundry-Definitionen erstellt, lässt sie sich auf allen gängigen Cloud-Systemen oder auch auf internen Rechnern betreiben. Die Pivotal-Plattform übernimmt die anfallenden Verwaltungsaufgaben weitgehend.
Profitieren können davon insbesondere Entwickler, die auf Standardmodelle wie Java Spring oder .NET setzen. Der Deployment-Prozess auf unterschiedlichsten Plattformen lässt sich damit vereinfachen. Ähnlich wie im Fall von OpenShift fehlen aber auch Cloud Foundry ausgefeilte Funktionen für das Tracking einzelner Installationen und die Kostenkontrolle.
Morpheus
Das Entwicklungsteam hinter Morpheus betont gerne, man habe das Produkt ursprünglich für eigene Zwecke entwickelt, um die Cloud-Nutzung über verschiedene Unternehmensteile hinweg zu optimieren. Morpheus setzt stark auf Automatisierungs-Funktionen und ist gut mit vielen gängigen Open-Source-Tools integriert, darunter Jenkins, Chef und Puppet. Entwickler spielen ihren Code in die Morpheus-Plattform, die anschließend das Deployment auf unterschiedlichen Systemen übernimmt. IT-Verantwortliche können dabei unternehmensweite Policies definieren, aber auch lokale Templates und Richtlinien vorgeben.
Über die reinen Nutzungsdaten hinaus liefert Morpheus auch Informationen zum Netzwerk-Routing und zur Lastverteilung. Administratoren können zudem verschiedene Optionen für das Backup oder Klonen von Dateien oder ganzen Datenbanken nutzen. Das kann Unternehmen helfen, auch komplexe Migrationsvorhaben zu stemmen und Anwendungen einfacher in verschiedenen Cloud-Umgebungen in Betrieb zu nehmen.
Morpheus unterstützt Umgebungen von AWS, Microsoft Azure, Google, IBM, Oracle, VMware und OpenStack sowie einige weitere Public- und Private-Cloud-Plattformen.
Embotics
Die Cloud-Management-Plattform Embotics vCommander verwaltet virtuelle Maschinen und Container über verschiedene Private und Public Clouds hinweg. Das System stellt auch zahlreiche Daten für die interne Verrechnung zur Verfügung, die es erlauben, Anomalien zu erkennen und eine Überprovisionierung zu vermeiden.
Der Anbieter wirbt mit der Offenheit und Flexibilität der Plattform. So stehen diverse APIs und Tunnel für die Anbindung von externen Cloud-Ressourcen zur Verfügung. Unternehmen können ihre Calls über die Methode "Cloud Direct" beispielsweise direkt an die verschiedenen Cloud-Provider schicken. Mit "Cloud Brokered" bietet Embotics dafür noch eine zweite Option an. In beiden Fällen "trackt" das System die genutzten Cloud-Services sehr genau.
Das Cloud-Brokered-Verfahren empfiehlt sich beispielsweise, wenn Unternehmen vCommander als Verwaltungsschicht über ihre bestehende IT-Infrastruktur ziehen wollen. Über die Option "Virtual Lab" können Entwicklungs-Teams ihre Anwendungen zudem in einem geschützten Cloud-Bereich testen. Im Modus "Intelligent Placement" entscheidet vCommander auf Basis vorgegebener Regeln selbständig, wo ein Container betrieben wird.
Embotics vCommander arbeitet mit Plattformen von AWS, Microsoft Azure, VMware vSphere, Microsoft Hyper-V sowie mit Kubernetes-Umgebungen.
Do it Yourself oder natives Cloud Management?
Trotz aller Vorteile müssen dedizierte Multi-Cloud-Manager für Unternehmen nicht die perfekte Lösung sein. Alle großen Cloud-Provider bieten teils erhebliche Mengenrabatte an, so dass IT-Verantwortliche durchaus günstiger wegkommen können, wenn sie nur auf einen Lieferanten setzen. Zudem beinhalten vor allem die großen Cloud-Plattformen von AWS, Microsoft Azure und Google Cloud eine Reihe integrierter Tools, mit denen sich Ressourcen verwalten und die Nutzung der Services messen lässt.
Doch gerade in Sachen Kosten-Management bieten die Systeme von Drittanbietern in der Regel deutlich mächtigere Funktionen. Sie arbeiten mit Bots, die die genutzte Infrastruktur nach nicht ausgelasteten oder überprovisionierten Instanzen durchkämmen. Hinzu kommen weitergehende Management- und Kontrollfunktionen, die die "eingebauten" Tools der Cloud-Größen in der Regel nicht offerieren. Nicht wenige Experten empfehlen deshalb den Einsatz solcher Werkzeuge selbst dann, wenn nur ein einziger Cloud-Provider im Boot ist.