Aida Gasteiger arbeitet bei Sopra Steria Consulting als Produktmanagerin. Zuvor war die diplomierte Wirtschaftsinformatikerin mehrere Jahre als Java Entwicklerin tätig. Sie ist Mitglied des Frauennetzwerks Women@SopraSteriaConsulting und unterstützt im Rahmen des Female Leadership Programs junge und ambitionierte Kolleginnen bei ihrer Karrieregestaltung.
Warum haben Sie sich damals entschieden Wirtschaftsinformatik zu studieren?
Aida Gasteiger: Ganz einfach: Es ist eine ideale Kombination beider Fachbereiche und eröffnet viele Tätigkeitsfelder. Ausschlaggebend war sicherlich, dass ich im Rahmen meines vorherigen Studiums des Bauingenieurwesens die Freude am Programmieren entdeckt habe.
Weshalb sind Sie in die Beratung gegangen?
Aida Gasteiger: Unternehmensberatungen bieten interessante und herausfordernde Projekte in einem pulsierenden Arbeitsumfeld. Sie sind nicht auf bestimmte Produkte festgelegt und es bieten sich laufend neue, interessante Möglichkeiten.
Was ist das Spannendste an Ihrem Job?
Aida Gasteiger: Ich habe sehr große Freiheiten und werde laufend gefordert! Neue und unbekannte Fragestellungen müssen gelöst werden. Als besonders erfüllend erlebe ich zudem die Personalführung. Es macht mir Freude Talente zu fördern und weiterzuentwickeln.
Sie haben zwei Kinder und einen Mann, der auch berufstätig ist. Wie organisieren Sie Ihr Berufs- und Familienleben?
Aida Gasteiger: Ein erfülltes Familienleben und die Berufstätigkeit von beiden Ehepartnern sind kein Widerspruch. Herausfordernd ist die notwendige Organisation und bewusste Planung des Familienlebens. Mein Mann und ich nehmen die Kindererziehung und Betreuung gemeinsam wahr. Dafür greifen wir auf die - leider immer noch stark ausbaubedürftigen - staatlichen Kinderbetreuungsangebote sowie Unterstützung aus dem weiteren familiären Umfeld zurück.
Was braucht es, um als Frau in einer Branche, in der überwiegend Männer tätig sind, erfolgreich zu sein?
Aida Gasteiger: Die Anforderungen im Beraterumfeld sind nicht geschlechterspezifisch. Die Herausforderung für Frauen besteht darin, die bestehende strukturelle Ungleichheit im Arbeitsleben offen anzunehmen und es als einen Teil der beruflichen Aufgabe zu sehen, sich in diesem Rahmen durchzusetzen und diesen immer weiter aufzubrechen. Wichtig ist auch zu begreifen, dass sich bestehende Strukturen nicht von heute auf morgen ändern können und werden.
Wie lauten Ihre Tipps an junge Frauen, die eine Karriere in der IT-Branche anstreben?
Sprich darüber, was du erreichthast und nicht was du gemacht hast. Für eine erfolgreiche Karriere reicht es nicht aus, hart zu arbeiten. Das strategische Vorgehen bei der Auswahl der Aufgaben gehört genauso dazu wie die Darstellung der eigenen Erfolge im Unternehmen.
Nutze deine Stärken und baue sie aus! Das ist viel zielführender, als ständig an den eigenen Schwächen zu arbeiten.
Baue dir ein funktionierendes Netzwerk auf, bilde Allianzen. Am Ende kommt es oft darauf an, wen du kennst und vor allem wer dich kennt.