Tipp: eine eigene Datenrettungs-Distribution basteln
Datenrettung bedeutet in der Regel, dass Sie einen nicht mehr ordnungsgemäß funktionierenden Computer haben. Deswegen sollte sich die Datenrettungsdistribution immer von einem externen Medium starten lassen. Dabei ist es irrelevant, ob das ein USB-Stick, eine CD oder eine DVD ist. Das Gute an der Sache ist, dass es in der Linux-Welt keinen Mangel an sogenannten Live-Distributionen gibt.
Ein USB-Stick ist deswegen praktisch, weil Sie mit diversen Distributionen einen persistenten Datenträger erschaffen können. Das bedeutet, dass Sie die Live-Distribution mit Programmen erweitern können und auch Ihre persönlichen Einstellungen erhalten bleiben.
Nun haben wir schon die Basis für eine eigene Datenrettungsdistribution. Das ist eine Live-Distribution, die Sie nach Herzenslust ändern können.
- Automatisieren
Mit dem Datensicherungswerkzeug von Linux Mint können Sie auch die Paket- oder Software-Auswahl sichern und wiederherstellen. - Dateisystem
Sie finden in den Repositories viele nützliche Tools zu ext3 / ext4. - Kommandozeile
Wer es pragmatischer mag, nimmt die Kommandozeile für die Installation der Tools. - NTFS-Unterstützung
Auch in den Repositories vorhanden. - Datentrettung
Testdisk ist eines der beliebtesten Tools, um Daten zu retten.
In diesem Beitrag hat der Autor mehrmals auf die Listen der enthaltenen Datenrettungs-Tools der jeweiligen Distributionen hingewiesen. Ebenso haben wir erwähnt, dass sich diese Hilfsprogramme in den Repositories der meisten anderen Distributionen ebenfalls befinden. Nun können Sie sich sicher bereits denken, worauf wir hinauswollen.
Starten Sie Ihre Live-Distribution und installieren einfach die gewünschten Tools nach, sofern diese nicht schon vorhanden sind. Dafür verwenden Sie einfach den entsprechenden Paket-Manager der jeweiligen Linux-Variante.
Da ein Live-Linux-System hauptsächlich vom Arbeitsspeicher lebt, empfehlen wir den Einsatz einer Distribution mit einer leichtgewichtigen Desktop-Oberfläche. Mögliche Beispiele wären Lubuntu mit LXDE oder Linux Mint MATE. Wer das RPM-Lager lieber mag, kann sich zum Beispiel bei den Spins von Fedora umsehen.
Das Online-Upgrade einer Distribution auf einem USB-Stick schlägt oft fehl, gerade wenn es große Versionssprünge gibt. Sollte es Probleme mit zu neuer Hardware geben und Sie brauchen einen aktuelleren Kernel einer neueren Distribution, ist oftmals die Radikalkur am besten. Erstellen Sie einfach einen neuen USB-Stick. Haben Sie viele Programme manuell nachinstalliert, wäre die ganze Arbeit wieder zu erledigen. Sie können sich allerdings die Paketliste exportieren.
Linux Mint stellt dafür sogar ein eigenes, grafisches Tool zur Verfügung. Es nennt sich Datensicherungswerkzeug. Damit lassen sich nicht nur Ihre persönlichen Daten bequem sichern, sondern auch die Softwareauswahl. Installieren Sie nun eine neuere Version von Linux Mint, dürfen Sie diese Liste wieder importieren. Das System ermöglicht es dann, die Pakete automatisch zu installieren, und der manuelle Aufwand ist minimal.