Marktübersicht Cloud Computing

Softwareplattformen aus der Cloud

14.11.2011
Von Eberhard Wolff

VMware Cloud Foundry

Integration von Cloud Foundry in die Eclipse-Entwicklungsumgebung.
Integration von Cloud Foundry in die Eclipse-Entwicklungsumgebung.
Foto: Eberhard Wolff

VMware ist als einer der wichtigsten Anbieter von Lösungen für Virtualisierung und Private Cloud bekannt. Mit Cloud Foundry steigt VMware mit einer PaaS (Platform as a Service) in den Public-Cloud-Bereich ein. Das stellt eine Abkehr vom bisherigen Geschäftsansatz dar, der auf dem Verkauf von Lizenzen basiert. VMware baut für dieses Angebot eigene Rechenzentren auf, wobei der Betrieb im Moment in den USA stattfindet. Das Angebot ist zurzeit noch kostenlos.

Die Plattform ist vollständig Open Source, so dass sie auch auf anderen Infrastrukturen laufen kann. Die Firma Rightscale hat bereits gezeigt, dass Cloud Foundry auch auf Amazon EC2 betrieben werden kann. Geplant ist außerdem eine "Micro Cloud", die auf einem Desktop-PC oder Laptop betrieben werden kann, um Anwendungen auf der Cloud-Foundry-Infrastruktur zu testen und die Entwicklung für diese Plattform zu vereinfachen. Auf Basis des Cloud Foundry Open Source Projekts ist es auch denkbar, die Infrastruktur als Private Cloud auf eigenen Servern innerhalb einer Firma laufen zu lassen.

Binden einer Anwendung an einen Service mit Cloud Foundry.
Binden einer Anwendung an einen Service mit Cloud Foundry.
Foto: Eberhard Wolff

Neben Java bietet Cloud Foundry auch Support für die Ruby-Programmiersprache mit den Frameworks Rails und Sinatra sowie für serverseitige JavaScript-Anwendungen, die mit dem Framework Node.js geschrieben sind. Cloud Foundry stellt den Anwendungen Dienste zur Verfügung. Dazu zählen im Moment die relationale Datenbank MySQL und die NoSQL-Datenbanken MongoDB und Redis. Die Anwendungen müssen nicht den konkreten Server kennen, auf dem der Dienst installiert ist, sondern Cloud Foundry konfiguriert die Anwendungen entsprechend.

Dazu muss allerdings Unterstützung in dem benutzten Framework vorhanden sein. In der Java-Welt sind Spring, Spring Roo und Grails auf der Liste. Da aber die Integration in die Frameworks wie der Rest des Projekts als Open Source zur Verfügung steht und eine Integration auch recht einfach zu bewerkstelligen ist, werden in Zukunft sicher noch weitere Frameworks hinzukommen.

Zugriff auf die Dateien auf dem Cloud Foundry Server.
Zugriff auf die Dateien auf dem Cloud Foundry Server.
Foto: Eberhard Wolff

Der Vorteil des Cloud-Foundry-Ansatzes ist, dass die Anwendung ohne Änderungen auf verschiedenen Cloud-Foundry-Umgebungen laufen kann, also beispielsweise einer Entwicklungs-, Test- und Staging-Umgebung. Ohne Cloud Foundry müsste die Anwendung jeweils neu konfiguriert werden, damit sie den richtigen Datenbank-Server nutzt.

Für Cloud Foundry gibt es ein Kommandozeilen-Werkzeug und auch ein Eclipse Plugin, so dass die Entwicklung mit der Plattform gut unterstützt wird.

VMware Cloud Foundry auf einen Blick

Vorteile:

  • Offene Plattform

  • Open-Source-Lizenz

  • Services-Konzept

  • Flexibilität: Nutzung auf Amazon EC2 und lokal möglich, Private Cloud denkbar

Nachteile:

  • Zurzeit noch in Beta-Phase

  • Benötigt Framework-Integration

  • Public-Cloud-Infrastruktur im Moment nur in den USA