Innovatione Shops nicht nur in den USA
Innovative Shopping-Konzepte sind längst nicht mehr nur die Domäne der USA. In Frankreich sorgt ein weiteres Community-Modell für Furore und erobert von dort aus das Web. Vente-Privée hat sich auf den Verkauf von Restposten, Lagerüberhängen und Saisonschluss-Ware bekannter Marken spezialisiert. Für die kurzfristigen Verkaufskampagnen, die selten länger als 48 Stunden dauern, werden sämtliche Produkte aufwändig in Szene gesetzt und dann mit bis zu 70 Prozent Preisnachlass angeboten. Vente-Privée verkauft als geschlossener Club nur an registrierte Mitglieder. Rund zwei Millionen davon haben seit dem Start im Jahr 2001 schon bestellt. Die Mitglieder werden per Mail über die neuen Aktionen informiert. Wenn morgens um sieben Uhr Hunderttausende Französinnen im Schnäppchenfieber sind, dann stellt das höchste Anforderungen an die Performance der Systeme.
Vente-Privée zählt mit rund 700 Mitarbeitern zu den führenden Vertretern der Branche. Sein Umsatz verdreifachte sich von 110 Millionen Euro (2005) auf 360 Millionen Euro (2007). So hat sich Vente-Privée in Frankreich zum drittgrößten Online-Modeversender entwickelt. In Frankreich gibt es inzwischen mehr als 50 Anbieter, die das Geschäftsmodell kopiert und/oder auf andere Sortimentsbereiche übertragen haben. Nicht mehr nur Mode und Lifestyle, sondern auch Wein, Möbel, Unterhaltungselektronik, zum Teil sogar Autos und Immobilien werden auf diese Weise verkauft.
Auch hierzulande sind private Shopping-Clubs im Kommen. Fünf Dienste versuchen seit Ende 2006 ihr Glück. Vertreten sind neben dem deutschen Ableger von Vente-Privée auch BuyVIP, Private Outlet, Brands4Friends und Limango. Diesen und allen anderen genannten Diensten gemein ist: Sie wenden sich an eine neue Generation, die mit dem Internet aufgewachsen ist, mehr Spaß und Abwechslung sucht und auch bereit ist, sich aktiv einzubringen. Für die neuen Online-Händler bietet sich die Chance, diese Zielgruppe mit sehr viel spezielleren Angeboten anzusprechen als bisher üblich. (as)