Programmieren, schrauben, putzen

So verdienten IT-Chefs ihr erstes Geld

15.08.2012
Sie arbeiteten auf dem Bau, am Fließband, in der Putzkolonne und lernten daraus für ihr Leben: IT-Manager erinnern sich an ihren ersten Job.
Manch ein IT-Leiter hat auch mal klein angefangen und als Küchenhilfe gejobbt.
Manch ein IT-Leiter hat auch mal klein angefangen und als Küchenhilfe gejobbt.
Foto: Lucky Dragon/Fotolia.de

Die einen putzten in Krankenhäusern oder holten sich einen Muskelkater von der schweren Arbeit am Fließband, die anderen verbanden das Angenehme mit dem Nützlichen und machten aus ihren Hobbies (Skifahren, Pferde, Programmieren) Geld. Die COMPUTERWOCHE wollte von 16 CIOs und IT-Managern wissen, womit sie ihr erstes Geld verdient und ob sie daraus etwas für ihr späteres Berufsleben gelernt haben. Herausgekommen sind 16 ganz unterschiedliche Geschichten, die aber eines zeigen: Die meisten haben sich schon früh, zum Teil noch während der Schulzeit, engagiert , über den Tellerrand hinausgeblickt und dabei wichtige Erfahrungen gesammelt.

1. Thomas Schott: Der Tontechniker

Thomas Schott verantwortet als CIO die weltweite IT der Rehau-Gruppe, einem Zulieferer der chemischen Industrie. Schon im zarten Alter von 14 Jahren verdiente sich Schott sein erstes Geld: und zwar als Tontechniker für Bands.

Thomas Schott, Rehau.
Thomas Schott, Rehau.
Foto: Schott, Thomas

Er lötete Kabel, reparierte das Mischpult oder mischte den richtigen Sound während des Live-Auftritts. Während seines Studiums jobbte er in den Bavaria-Film-Tonstudios und koppelte Atari Computer und Mischpulte: "Da haben mir meine Erfahrungen aus der Jugendzeit massiv weitergeholfen. Und im Job haben mir diese Erfahrungen mit der Tontechnik bei der Installation von Videokonferenzsystemen sehr geholfen", sagt Schott.

2. Michael Kranz: Der Programmierer

Michael Kranz ist seit Oktober 2011CIO bei ThyssenKrupp Steel. Seine Liebe zur IT entdeckte der Manager schon früh.

Ende der 70er Jahre begann er als Schüler in einem Bremer Systemhaus als Aushilfsentwickler zu jobben: "Ich habe dort in Pascal programmiert und an einem Vokabeltrainerprogramm mitentwickelt, das dann auch mal auf einer frühen CeBIT das Licht der Öffentlichkeit erblicken durfte - Standdienst inbegriffen", erinnert sich Kranz. Seine Programmierfähigkeiten brachten ihn 1982 bis in den niedersächsischen Endausscheid des Wettbewerbs "Jugend forscht", wie dieses Foto zeigt.

3. Peter Meyerhans: Tuner und Akrobat

Peter Meyerhans arbeitet seit 1998 als CIO beim Stuttgarter Spezialisten für Projekt-Management, Immobilienberatung und Engineering Drees & Sommer. Der Informatiker und Wirtschaftsingenieur war davor jahrelang im Maschinen- und Anlagenbau tätig, davon drei Jahre im internationalen Automobilrennsport.

Peter Meyerhans als CIO von Drees und Sommer...Bildquelle: Joachim Wendler
Peter Meyerhans als CIO von Drees und Sommer...Bildquelle: Joachim Wendler
Foto: Meyerhans, Peter

Diese Liebe zum Auto begann sehr früh. Denn bereits ab der siebten Klasse half Meyerhans drei Jahre lang in einer Autowerkstatt aus. Und wie er sich erinnert, verdiente er 20 Schweizer Franken in der Woche. Diese Neigung zu vielen PS setzte sich auch in der ersten beruflichen Ausbildung fort, denn der Schweizer absolvierte eine Lehre als Maschinenmechaniker. Unter seinen Freunden war er sehr beliebt, denn er verstand sich auf das Tunen von Mofas, was ihm in der Lehrzeit ein zusätzliches Taschengeld einbrachte.

....und als Tuner von Motorrädern.
....und als Tuner von Motorrädern.
Foto: Peter Meyerhans, Drees & Sommer

Später ab dem 18. Lebensjahr versuchte er sich als Skiakrobat und Skilehrer, überlegte sogar kurzfristig hauptberuflich als Wintersportler tätig zu sein. Schließlich besann er sich wieder auf seine naturwissenschaftlichen Begabungen und studierte zunächst Informatik mit Abschluss und setzte dann ein Wirtschaftsingenieurstudium drauf.