Notebook defekt?

So reparieren Sie Ihren Laptop selbst

18.08.2024
Von  , und
Brian Nadel schreibt für TechHive und Computerworld und ist ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift Mobile Computing & Communications.
Jon Jacobi ist Autor bei unserer Schwester-Publikation PC World.


Florian Maier beschäftigt sich mit diversen Themen rund um Technologie und Management.

Wenn der Laptop-Lüfter streikt

  • Kosten: circa 15 bis 35 Euro

  • Zeitaufwand: 1 Stunde

  • Material: Schraubenzieher, Druckluftspray oder Staubsauger, Ersatzlüfter

Ein lauter oder nicht funktionierender Lüfter ist nicht nur nervig, sondern kann möglicherweise den "Hitzetod" Ihres Laptops, beziehungsweise seiner Komponenten, verursachen. Dabei ist dieses Problem alles andere als schwer zu beheben - wenn Sie Glück haben, brauchen Sie dazu nicht mal einen Ersatzlüfter.

Ältere Notebooks verfügen in der Regel über einen einzelnen Lüfter - neuere und leistungsfähigere Systeme können auch zwei oder mehr Ventilatoren an Bord haben, um genügend "frischen Wind" zwischen Prozessor, Grafik-Hardware und Festplatte(n) zu erzeugen. Das Problem: Alle Lüfter sind irgendwann verstopft und verdreckt, werden laut und arbeiten mit geringerer Effizienz. Wenn Ihr mobiler PC also komische Geräusche macht oder regelmäßig eine Betriebstemperatur jenseits von Gut und Böse aufweist, sind Sie hier genau richtig.

Bevor Sie irgendetwas tun, suchen Sie Ihr Gehäuse erst einmal auf Stellen ab, an denen Frischluft reinkommt und Hitze entweicht. Haben Sie alle Lüftungsgitter gefunden, benutzen Sie Druckluftspray oder einen Staubsauger, um sämtlichen Staub und Dreck zu entfernen. Wenn das die Probleme behebt, ist Ihre Arbeit bereits erledigt.

Anderenfalls kommen Sie nicht umhin, das Gehäuse Ihres Laptops zu öffnen. Dazu müssen normalerweise gut ein Dutzend Schrauben gelöst werden, in einigen Fällen muss dazu auch erst die Tastatur demontiert werden. Wenn der Weg ins Innere des Notebooks nicht offensichtlich ist, werfen Sie einen Blick in die Bedienungsanleitung. Oder YouTube. Ist das Gehäuse offen, säubern Sie zunächst den Lüfter. Untersuchen Sie bei dieser Gelegenheit auch, ob irgendwelche Fremdkörper die Bewegungsfreiheit des Lüfterrads einschränken. Wenn sich das Rad nicht frei drehen lässt, muss der Lüfter ausgetauscht werden. Um auf dem schnellsten Weg an das richtige Ersatzteil zu kommen, notieren Sie sich die Seriennummer und bemühen Sie Ihre Lieblings-Suchmaschine. Auch für in die Jahre gekommene Laptop- und Notebook-Modelle finden Sie in der Regel die nötigen Teile - entweder direkt beim Hersteller oder bei eBay und auf sonstigen Plattformen.

Wenn Ihr Laptop komische Geräusche macht, kann es sein, dass der Lüfter unter der Last von Staub und Dreck ächzt. Befreien Sie ihn.
Wenn Ihr Laptop komische Geräusche macht, kann es sein, dass der Lüfter unter der Last von Staub und Dreck ächzt. Befreien Sie ihn.
Foto: Brian Nadel / IDG

Wenn Sie den neuen Lüfter in Ihren Händen halten (und sich sicher sind, dass es der richtige ist), entfernen Sie sein gebrauchtes Pendant. Dazu müssen Sie zunächst die Stromversorgung des Lüfters trennen - je nach System ist dazu eventuell zunächst eine Halterung zu entfernen. Auch an dieser Stelle empfiehlt sich im Zweifel die Anleitung oder eine kurze YouTube-Recherche.

Entfernen Sie nun den alten Lüfter vorsichtig und stellen Sie sich dabei auf Gefrickel ein - die Platzverhältnisse im Inneren eines mobilen PCs sind eben begrenzt. Vorsicht ist auch hinsichtlich der Verbindung mit der Heatpipe angesagt: Diese ist oft mit dem Lüfter verbunden - entweder über Schrauben oder eine Steckverbindung. Sie sollten dabei unbedingt darauf achten, die Heatpipe nicht zu beschädigen oder zu verbiegen, da sonst die Effizienz des gesamten Kühlsystems leiden kann.

Wenn Sie aus irgendeinem Grund zu weit gehen und auf einmal die blanke CPU vor Augen haben: Stellen Sie sicher, dass genug Wärmeleitpaste vorhanden ist. Diese ist nötig, um Wärme vom Prozessor abzuführen. Ist zu wenig davon vorhanden, kann das ebenfalls zu Überhitzung führen. Sitzt der Lüfter richtig, können Sie alle Teile wieder verschrauben. Bevor Sie jedoch auch das Laptop-Gehäuse wieder schließen, sollten Sie einen Funktionstest durchführen, um nicht die doppelte Schraubarbeit zu haben.

Verklemmte Notebook-Tastaturen

  • Kosten: 20 bis 120 Euro

  • Zeitaufwand: zwischen 10 Minuten und 1 Stunde

  • Material: Schraubenzieher, Ersatz-Keyboard

Eines der gängigsten und frustrierendsten Notebook-Probleme sind verklemmte oder gebrochene Tasten. In einigen Fällen (zum Beispiel, wenn Sie ein Macbook besitzen), sind auch Einzeltasten als Ersatzteile erhältlich. Diese sind aber im Regelfall nicht gerade günstig. Deshalb ist in vielen Fällen die Anschaffung eines Ersatz-Keyboards nicht nur kostengünstiger, sondern auch effizienter, wenn Sie gleich auf mehrere Tasten verzichten müssen oder andere Tastatur-Probleme haben.

Zuerst sollten Sie sich also auf die Online-Suche nach dem richtigen Ersatzteil machen. Auch hier sind die üblichen Plattformen zu empfehlen. Halten Sie dabei im Fall von älteren Geräten auch Ausschau nach gebrauchten oder instandgesetzten Ersatztastaturen, die im Regelfall erheblich günstiger kommen als Neuteile.

Laptop Reparatur Keyboard 16zu9
Laptop Reparatur Keyboard 16zu9
Foto: Brian Nadel / IDG

An einigen Laptops ist oberhalb des Keyboards eine Leiste zu finden, die die Verschraubung der Tastatur beherbergt. Bei anderen Geräten muss erst das Gehäuse geöffnet werden. Haben Sie Schwierigkeiten, herauszubekommen, wie Sie Ihr Keyboard entfernen? Auch hier hilft die Betriebsanleitung oder YouTube.

Ist das Keyboard freigelegt, sollten Sie vor der Entnahme aus dem Gehäuse unbedingt darauf achten, dass die Kabelverbindung zum Motherboard nicht beschädigt wird. Lassen Sie an dieser Stelle besondere Vorsicht walten und vermeiden Sie die Anwendung von Gewalt. Ist die Tastatur sicher "entkabelt", heben Sie sie heraus und setzen den Ersatz ein. Schließen Sie nun das Gehäuse und erfreuen sich an Ihren neuen Tasten. Testen Sie vorher aber noch alle Tasten auf einwandfreie Funktion.