RAM optimieren

So reizen Sie Ihren Arbeitsspeicher aus

22.07.2023
Von Sebastian Schenzinger und Friedrich  Stiemer

RAM-Riegel erkennen: Diese Formfaktoren gibt es

Für Privatanwender existiert aktueller Arbeitsspeicher in zwei Formaten: In Desktop-PCs kommen DIMMs zum Einsatz; dieser Begriff steht für "Dual Inline Memory Module". Speicherriegel im Format SO-DIMM (Small Outline DIMM) sind kleiner - sie werden in Notebooks verbaut. Tatsächlich unterscheiden sich diese beiden RAM-Typen nur in der Größe, die Technik bleibt die gleiche. Allerdings lassen sich die jeweiligen Module nicht in die Steckplätze des anderen Formats einsetzen.

Foto: Crucial

Rufen Sie dafür das Ausführen-Fenster mithilfe der Tastenkombination Windows-R auf, tippen Sie "perfmon" ein und bestätigen die Eingabe. Klicken Sie im neuen Fenster links auf "Datensammlersätze" und dann mit der rechten Maustaste auf "Benutzerdefiniert". Klicken Sie dann auf "Neu" und anschließend auf "Datensammlersatz".Rufen Sie dafür das Ausführen-Fenster mithilfe der Tastenkombination Windows-R auf, tippen Sie "perfmon" ein und bestätigen die Eingabe. Klicken Sie im neuen Fenster links auf "Datensammlersätze" und dann mit der rechten Maustaste auf "Benutzerdefiniert". Klicken Sie dann auf "Neu" und anschließend auf "Datensammlersatz".

Auch innerhalb der Formate gibt es Unterschiede: Ältere PCs nutzen noch DDR3-RAM, viele aktuelle Rechner sind mit DDR4 bestückt, wobei mit DDR5 bereits die Wachablösung erfolgt ist. Beim Neukauf müssen Sie deshalb darauf achten, welcher RAM verbaut ist, weil Sie nur diesen Standard nachrüsten können: In die Steckplätze für den Arbeitsspeicher auf der Hauptplatine passen bloß die richtigen Module.

DDR steht übrigens für "Double Data Rate". Diese Technik überträgt Daten jeweils bei steigender und fallender Flanke des grundlegenden Taktsignals - die effektive Taktrate eines DDR-Speichers, dessen Systemtakt 1600 MHz beträgt, liegt also bei 3200 MHz. DDR2 und DDR3 lesen dabei vier respektive acht Datenbits auf einmal aus (Prefetch) und erhöhen somit die Datenrate noch einmal.

Auch DDR4-Speicher ermöglichen acht Transfers, allerdings können die neueren Module mit höheren Taktraten betrieben werden. Bei DDR5-RAM hat dagegen wieder eine Verdopplung stattgefunden. Die Kombination aus effektiver Taktrate und dem Prefetch ergibt die theoretische Gesamtdatenrate des Speichermoduls.

RAM-Tempo: So erkennen Sie die Unterschiede

Die Hersteller von RAM-Riegeln nutzen zwei Bezeichnungen, an denen Sie erkennen, um welche Art Arbeitsspeicher es sich handelt. Bei den meisten Händlern finden Sie die Bezeichnung für die Speicherchips, die auf dem RAM-Modul sitzen, zum Beispiel DDR4-3600. Aus dieser geht der Speicherstandard (DDR4) und die effektive Datenrate hervor - in diesem Fall 3600 MHz -, die sich aus der Taktrate von 450 MHz und dem achtfachen Prefetch ergeben.

Alternativ oder zusätzlich finden Sie häufig auch noch eine Bezeichnung für das Modul, etwa PC4-28800U. PC4 steht für den DDR4-Standard, die Zahl dahinter gibt die maximale Datenrate an, hier 28.800 MB/s. Sie berechnet sich aus der effektiven Datenrate mal Busbreite des RAM-Moduls, das 8 Byte beträgt.

Rufen Sie dafür das Ausführen-Fenster mithilfe der Tastenkombination Windows-R auf, tippen Sie "perfmon" ein und bestätigen die Eingabe. Klicken Sie im neuen Fenster links auf "Datensammlersätze" und dann mit der rechten Maustaste auf "Benutzerdefiniert". Klicken Sie dann auf "Neu" und anschließend auf "Datensammlersatz".Rufen Sie dafür das Ausführen-Fenster mithilfe der Tastenkombination Windows-R auf, tippen Sie "perfmon" ein und bestätigen die Eingabe. Klicken Sie im neuen Fenster links auf "Datensammlersätze" und dann mit der rechten Maustaste auf "Benutzerdefiniert". Klicken Sie dann auf "Neu" und anschließend auf "Datensammlersatz".

Die Speicherfrequenz von RAM-Modulen wird in Megahertz angegeben; eine höhere Frequenz erlaubt also auch schnelleren Zugriff auf die Daten im Speicher. Die Latenzen (oder auch Timings) hingegen stehen für die Dauer zwischen der Anforderung und der Ausführung einer Aufgabe. Je niedriger also die Latenzen sind, desto besser ist das.

Diese Werte sind jedoch vorwiegend für ausgewiesene Experten wie Übertakter interessant. Die Latenzzeiten des Moduls sind üblicherweise im Datenblatt des Moduls angegeben, zum Beispiel 10-10-10-27. Sie zeigen an, wie viele Takte das RAM für eine bestimmte Speicheraktion benötigt, in diesem Fall 10 Takte für die CAS-Latenz: So lange dauert es, bis der Arbeitsspeicher die an einer bestimmten Stelle gespeicherten Daten bereitstellt.

Ein weiterer Wert ist die Spannungsangabe der Speicherriegel in Volt. Der ist bei handelsüblichen RAM fast schon zu vernachlässigen, da der Wert wieder nur für Profis von echter Relevanz ist. Allerdings sollten Sie auch nicht blind zu irgendeinem Speicher greifen, da zu hohe Spannungen sogar den Speicher-Controller auf dem Mainboard beschädigen können. Stellen Sie vor dem RAM-Kauf also sicher, mit welchen Spannungen Ihr Mainboard zurechtkommt. Hierfür werfen Sie am besten einen Blick ins Hauptplatinen-Handbuch.

Einbau und Betrieb von Arbeitsspeicher im PC

Rufen Sie dafür das Ausführen-Fenster mithilfe der Tastenkombination Windows-R auf, tippen Sie "perfmon" ein und bestätigen die Eingabe. Klicken Sie im neuen Fenster links auf "Datensammlersätze" und dann mit der rechten Maustaste auf "Benutzerdefiniert". Klicken Sie dann auf "Neu" und anschließend auf "Datensammlersatz".Rufen Sie dafür das Ausführen-Fenster mithilfe der Tastenkombination Windows-R auf, tippen Sie "perfmon" ein und bestätigen die Eingabe. Klicken Sie im neuen Fenster links auf "Datensammlersätze" und dann mit der rechten Maustaste auf "Benutzerdefiniert". Klicken Sie dann auf "Neu" und anschließend auf "Datensammlersatz".

Der Einbau von RAM-Modulen sowie die Aufrüstung des Speichers ist einfach, erfordert aber ein paar Grundkenntnisse. Um die Speicherriegel einzubauen, entfernen Sie zuerst die Stromzufuhr zum PC, erden Sie sich und öffnen Sie dann das PC-Gehäuse. Suchen Sie die Steckplätze für den RAM auf der Hauptplatine - auch hier hilft Ihnen das Platinen-Handbuch weiter.

Öffnen Sie nun die seitlichen Klammern der Speicherbänke. Danach stecken Sie das Modul mit den vergoldeten Kontakten in die Speicherbänke, wobei Sie auch noch darauf achten müssen, dass die untere Einkerbung entsprechend der Schnittstelle auf der Hauptplatine ausgerichtet ist. Drücken Sie die Riegel herunter, bis die seitlichen Klammern mit einem hörbaren Klicken in die seitlichen Einkerbungen einrasten.

Tuning: So machen Sie den Arbeitsspeicher schneller

Haben Sie den Arbeitsspeicher eingebaut, der von Ihrer Hauptplatine unterstützt wird, sollte der Rechner ihn ohne weitere Eingaben sofort erkennen und die Gesamtkapazität nutzen. Eine Ausnahme gilt hier nur, wenn der Chipsatz nicht für diese Speichermenge ausgelegt ist. Das ist aber nur ein Problem für ältere Windows-Tablets oder sehr alte Notebooks, deren Chipsätze mit maximal 2 oder 4 GB zurechtkommen. Bei halbwegs aktuellen Systemen liegt die maximale RAM-Kapazität im Regelfall bei 128 GB.

Entscheidender ist die Frage, ob der neue Speicherriegel auch mit seinem höchsten Tempo arbeiten kann. Das kann unter anderem der Mischbetrieb von Modulen mit unterschiedlichem Arbeitstakt verhindern: Hier arbeitet dann der gesamte Arbeitsspeicher mit den Geschwindigkeiten (Taktfrequenzen und Timings) des langsamsten Moduls.

Ansonsten lassen sich Speicherriegel mit verschiedenen Taktraten und von unterschiedlichen Herstellern problemlos nebeneinander betreiben, solange es sich um den gleichen DDR-Standard und Formfaktor handelt. Haben Sie Speicherriegel eingesetzt, die alle mit den gleichen Timings arbeiten, können Sie im Bios-Setup überprüfen, ob der Rechner die bestmöglichen Einstellungen für das RAM nutzt.

Es gibt vordergründig für Übertakter und Spieler auch spezielle Speicher, die nicht den RAM-Standards entsprechen, welche das Standardisierungsgremium JEDEC festlegt, weil sie niedrigere Timings oder schnellere Taktraten nutzen. Hier müssen Sie meist im Bios-Setup die besten Einstellungen manuell festlegen. Das Stichwort bei Intel-CPUs lautet hier "XMP" und bei AMD-Prozessoren "EXPO".

Eine weitere Besonderheit gibt es im Betriebsmodus: Mit mindestens zwei RAM-Riegeln ist der sogenannte Dual-Channel-Modus möglich, der die theoretische Datentransferrate des Arbeitsspeichers verdoppelt, weil der Speichercontroller die Module jedes Channels gleichzeitig ansprechen kann. Diese Technik müssen auch Prozessor und Hauptplatine unterstützen, was aber eigentlich alle halbwegs aktuellen Systeme tun.

Um diesen Modus zu nutzen, müssen Sie darauf achten, die Riegel in die korrekten Speicherbänke einzusetzen. Mainboard-Hersteller greifen den Nutzern oft unter die Arme und kennzeichnen die jeweils passenden RAM-Sockel in der gleichen Farbe. Weiterhin existiert auch der Quad-Channel und Octa-Channel, die für eine Vervier- respektive Verachtfachung der Transferraten sorgen können. Diese sind derzeit allerdings nur Oberklassen-CPUs und -Hauptplatinen vorbehalten, wie den Threadripper-Modellen von AMD.

Bei der Auswahl des RAMs sollten Sie sich also grundsätzlich nach den technischen Angaben richten und auch die Kompatibilität Ihres Systems kennen. Teurer Arbeitsspeicher besitzt in der Regel einen Kühlkörper aus Aluminium, um die entstehende Abwärme abzuleiten.

Zwingend notwendig ist dieser aber oft nicht, da der Hauptspeicher sich weder im regulären, noch im Gaming- oder Produktivbetrieb bis zum Defekt erhitzen kann, sofern er im normalen Luftstrom im PC-Gehäuse sitzt. Deshalb sind auch zusätzliche Luft- oder sogar Wasserkühlungen unnötig. Eine Ausnahme bilden hier wieder Systeme, die übertaktet werden sollen.

(PC-Welt)