Wenig Schwung für S/4HANA und Leonardo

So investieren SAP-Anwender ihre IT-Budgets

29.01.2018
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

SAP-Anwender fremdeln mit der Cloud

Auch mit SAP HANA in der Cloud kann sich die SAP-Klientel noch nicht so recht anfreunden. Nennenswertes Interesse gibt es dagegen für SuccessFactors und Hybris. In diese von SAP zugekauften Lösungen wollen 14 beziehungsweise 13 Prozent der befragten Anwender im laufenden Jahr investieren.

Anforderungen für das Personalmanagement und den Vertrieb ließen sich gut mit Lösungen aus der Cloud abbilden, stellt Lenck fest. Das Investitionsinteresse für andere Cloud-Lösungen beziehungsweise einen Cloud-Betrieb des SAP-Kerns sei dagegen eher mau. Für die SAP Cloud Platform (SCP) beziehungsweise die HANA Enterprise Cloud (HEC) will gerade einmal rund jedes 20. Anwenderunternehmen Geld in die Hand nehmen. Noch geringer ist das Investitionsinteresse an Cloud for Analytics (drei Prozent) und Fieldglass (ein Prozent).

Deutlich wichtiger für die SAP-Anwender ist dagegen die Interoperabilität der von ihnen eingesetzten Lösungen. Das betrifft Lenck zufolge nicht nur die Verknüpfung zwischen verschiedenen SAP-Lösungen sondern auch zwischen SAP- und Non-SAP-Lösungen. Denn, so Lenck: "DSAG-Mitglieder ziehen auch Alternativlösungen von anderen Anbietern in Betracht, um Digitalisierungsvorhaben umzusetzen."

Unternehmen sind in der Plattformfrage offen

Deutlich wird dies zum Beispiel bei der Frage nach den von SAP-Anwendern eingesetzten Plattformen. Nicht einmal ein Drittel der Befragten (31 Prozent) favorisiert bei der Integration verschiedener Services für die Digitalisierung des eigenen Geschäfts die SAP Cloud Plattform. Es folgen Microsoft Azure mit 22 Prozent und Amazon Web Services mit sieben Prozent. Vier von zehn SAP-Anwendern setzen auf andere Cloud-Plattformen wie Google (drei Prozent) oder Salesforce (drei Prozent).

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"Selbst unter SAP-Anwendern sind alternative Plattformen weit verbreitet", fasst Lenck zusammen. Das Thema Interoperabilität werde die DSAG daher in Zukunft massiv beschäftigen, kündigte er an. Darüber hinaus sieht der DSAG-Vorstand weiteren Diskussionsbedarf mit SAP. Gerade im Zusammenhang mit der digitalen Transformation und der damit zusammenhängenden engeren Vernetzung verschiedener Systeme gehe es beispielsweise um die Frage nach der indirekten Nutzung.

Speziell für IoT-Szenarien bräuchten die Anwenderunternehmen Lösungen, die sich am Business Case orientierten. Die Lizenzmodelle müssten kalkulierbar bleiben. Lenck verweist an dieser Stelle auf Gespräche, die derzeit mit den SAP-Verantwortlichen geführt würden. Diese seien allerdings noch nicht erfolgreich abgeschlossen.