Ob Konzerne oder Mittelstand: Alle nutzen heute die Möglichkeiten des internationalen Geschäfts. Entweder sie exportieren Waren und Produkte oder sie gründen oder unterhalten Niederlassungen in anderen Ländern. Doch das internationale Geschäft hält auch die eine oder andere Herausforderung bereit. Die Unternehmen müssen unterschiedliche Gesetzgebungen oder Buchhaltungsregeln einhalten und sich auf fremde Finanzsysteme und Sprachen einstellen. Sie sehen sich mit unterschiedlichen Ansprüchen von Finanzbehörden und anderen Institutionen konfrontiert. Der internationale Kontext stellt auch die IT vor Herausforderungen, muss sie doch die weltweit verstreuten Standorte in die bestehende IT-Infrastruktur integrieren. Eine wichtige Rolle übernimmt auch hier immer mehr die Cloud.
Cloud ist hilfreich, wenn …
Von Prozessen und Daten in der IT-Wolke versprechen sich Unternehmen gerade auch im internationalen Kontext mehr Freiraum für die Entwicklung neuer Ideen und (Absatz-)Strategien – auch oder gerade im Rahmen von Industrie 4.0 und dem Internet of Things (IoT).
Allerdings ist die Cloud nicht für jedes Unternehmen die Plattform der Wahl. Nach wie vor gibt es Firmen, die sich nicht mit der Cloud "anfreunden" wollen. Manche haben sogar ein Cloud-Verbot ausgesprochen. Diese schlagen einen anderen Weg ein. Sprich: Sie installieren ihr ERP-System entweder vor-Ort oder betreiben es in einem Rechenzentrum.
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Cloud-Lösungen können dabei helfen, die Möglichkeiten der digitalen Transformation auszuschöpfen. So können Unternehmen beispielsweise ihre technischen Anlagen via Cloud vermieten und weltweit future-ready machen. Großhändler können Sie aufgrund eines automatisierten Verkaufs und eines ebensolchen Service grenzüberschreitend handeln. Dabei können sie sich auch mit weiteren, innovativen Anbietern vernetzen. Wobei es nicht auf deren Anzahl ankommt, sondern vielmehr um die generelle Präsenz im Netz.
Allerdings droht die Gefahr, dass sich Unternehmen verzetteln, wenn sie sich mit zu vielen anderen Firmen zusammenschließen. Das kann förderlich sein, weil sich so zusätzliche Services anbieten lassen, kann aber auch zum Nachteil werden, wenn man einen beträchtlichen Teil des Prozesses aus der Hand gibt. Fällt einer oder mehrere von den kleineren Anbietern aus oder weg, ist der Prozess entweder unterbrochen, nicht mehr so service-orientiert wie zuvor oder zumindest deutlich verlangsamt. Im schlimmsten Fall kommt er ganz ins Stocken. Jedes Unternehmen muss daher für sich entscheiden, ob es dieses Risiko eingeht. Im Vorfeld empfiehlt sich auf jeden Fall eine Bewertung aus kaufmännischer Sicht.
Anbindung von Tochterunternehmen
Die heutigen Cloud-ERP-Lösungen bieten Funktionen für die Anforderungen von internationalen Tochtergesellschaften, wodurch diese Prozesskosten und Durchlaufzeiten reduzieren können sowie ein globales Reporting aufsetzen können.
Auf der anderen Seite bedeuten die standardisierten Prozesse und die stärkere Anbindung an die Muttergesellschaft, dass die Niederlassungen etwas von ihrem Freiraum verlieren. Viele Tochterunternehmen wachsen schnell: weil sie agil sind und weil sie in ihren Märkten autark agieren können, ohne - aus ihrer Sicht - einschränkende Regelungen und Unternehmensrichtlinien eines Mutterunternehmens. Ein ERP-System – egal ob als On-Premise-Variante oder aus der Cloud – und die damit verbundenen Standardprozesse können das Wachstum und die Agilität von Tochterunternehmen allerdings einschränken.
- Microsoft Machine Learning
Azure Machine Learning ist ein vollständig verwalteter Cloud-Dienst, mit dem Anwender Predictive Analytics-Lösungen generieren und bereitstellen können. - Microsoft Cognitive Services
Die Cognitive Services von Microsoft enthalten unter anderem Dienste für Bildanalyse und Gesichtserkennung. - Amazon ML
Amazon Machine Learning unterstützt den Anwender bei der Fehleranalyse von Vorhersagemodellen. - Amazon Bot
Mit Amazon Lex können Chatbots beispielsweise für Verbraucheranfragen erstellt werden. - Google API
Über APIs lassen sich Google AI-Services in eigene Anwendungen integrieren. - Google Tensorflow
Das von Google stammende Open-Source Framework Tensorflow ist die Basis von Cloud ML. - IBM Bluemix
IBM bietet auf der Cloud-Plattform Bluemix zahlreiche Watson-basierte AI-Anwendungen. - IBM ML
IBM Machine Learning ermöglicht die Entwicklung und den Einsatz selbstlernender Analysemodelle in der Private Cloud. - HPE Haven
Mithilfe der Gesichtserkennungs-API von HPE können Entwickler in Fotos gefundene Daten importieren, extrahieren und analysieren. - Salesforce Einstein
Salesforce Einstein: Predictive Content liefert Kunden auf Basis von maschinellem Lernen eine individuelle Empfehlung für das beste Produkt.
Daher sollten Konzernmütter überlegen, ob sie ihr(e) Tochterunternehmen nicht erst einmal lieber agil laufen und wachsen lassen, bevor sie mit einem neuen ERP-System überraschen. Genau dies ist beispielsweise oft bei Vertriebsniederlassungen zu erkennen: Sobald diese mit sechs, acht oder zehn Mitarbeitern erfolgreich sind, bekommen sie ein ERP-System verordnet, das für sie völlig überdimensioniert ist.
Cloud-ERP-Lösungen sind in aller Regel für Unternehmen ab zehn Mitarbeitern geeignet. Besagte Firmen sollten dabei bereits einige Zeit in der Erfolgsspur liegen. Dann können Konzernmütter getrost und darüber hinaus beliebig viele Tochtergesellschaften damit steuern und die Stärken von Mutter und Tochter nutzen. Die Devise lautet dabei: Behutsam vorgehen. Ein ERP-System darf die Individualität, Flexibilität und Besonderheit von Niederlassungen nicht zu sehr einschränken, denn das wäre kontra-produktiv und würde die Fluktuation fördern. Insbesondere junge und innovative Mitarbeiter dürfen nicht das Gefühl haben, zu sehr reguliert zu werden. Cloud-Lösungen können gegebenenfalls gute Gründe sein, etwa für die Generationen Y und Z, um bei einem Arbeitgeber zu bleiben oder zu diesem zu wechseln.