Karriere in der SAP-Beratung

So gelingen die großen Gehaltssprünge

22.09.2023
Von 
Lilian Loke ist Autorin und Senior PR-Beraterin bei Web&Tech PR.
Sie sind nach wie vor auf der Sonnenseite des Arbeitsmarktes: die SAP-Berater. Allerdings überschätzen sich einige und ignorieren einfache Regeln des Arbeitsmarktes.
Es gibt es einige strategische Punkte, die Fachkräfte beachten sollten, um ihren Karriereweg so erfolgreich wie möglich zu gestalten.
Es gibt es einige strategische Punkte, die Fachkräfte beachten sollten, um ihren Karriereweg so erfolgreich wie möglich zu gestalten.
Foto: batjaket - shutterstock.com

Qualifizierte SAP-Fachkräfte mit einschlägiger Projekterfahrung und tiefgehender Prozess- und Branchenkenntnis gehören seit langem zu den Spitzenverdienern. Bereits nach fünf bis sieben Jahren Berufserfahrung können SAP-Beraterinnen und -Berater mit Expertise in komplexen Themenbereichen über 100.000 Euro pro Jahr verdienen.

Allerdings erfordert das Berufsbild eine ständige Weiterentwicklung, Kommunikationsstärke, hohe Leistungsbereitschaft und Belastungsfähigkeit. Zudem gibt es einige strategische Punkte, die Fachkräfte beachten sollten, um ihren Karriereweg so erfolgreich wie möglich zu gestalten.

Frühzeitig aufs richtige Pferd setzen: Risiken und Chancen

"Ein möglichst hohes Gehalt im SAP-Umfeld erreicht man zum Beispiel dadurch, dass man den Einstieg in ein Thema schafft, das relativ neu ist, weil es dadurch noch wenige darauf spezialisierte Fachkräfte gibt", erläutert Thomas Biber, Geschäftsführer der auf SAP spezialisierten Personalberatung Biber & Associates.

"Diejenigen, die nach drei bis vier Jahren bereits Gehälter im sechsstelligen Bereich verdienen, sind bereits frühzeitig auf ganz neue Themen aufgesprungen - wie etwa vor einigen Jahren S/4HANA. Hierdurch waren sie, als das Thema boomte, diejenigen, deren Knowhow am weitesten vorangeschrittenen war, und zählten selbst mit nur drei Jahren Erfahrung zu gefragten Spezialisten."

Nicht blind auf Zukunftsthemen setzen

Sich auf mögliche Zukunftsthemen zu konzentrieren, sei allerdings stets mit einem unternehmerischen Risiko verbunden, so Biber weiter. Denn nicht jedes Produkt, das SAP auf den Markt bringe, laufe dann auch so gut wie erhofft.

Biber rät daher zu Marktrecherche und der Beobachtung von Branchentrends und den neuesten Technologiethemen wie KI und Machine Learning, IoT und Industrie 4.0. "Wer beispielsweise damals frühzeitig auf das Cloud-Thema gesetzt hat, zählte wenig später auch zu den heißbegehrten Profilen auf dem SAP-Arbeitsmarkt."

Thema Gehaltsabrechnung läuft sehr gut

Zu den gefragten Themen zählen laut Biber aktuell S/4HANA und C/4HANA sowie alles rund um Cloud-basierte Technologie- und Entwicklungsthemen. Zu besonders hochbezahlten Profilen gehören das Thema SAP-Gehaltsabrechnung (Payroll), da dies aufgrund der sozialversicherungsrechtlichen Rahmenbedingungen ein sehr komplexes Thema ist, das von einer erfahrenen Fachkraft verstanden werden muss.

Weiter sehr profitabel sind Produktionssteuerung für die Prozessindustrie (PPPI) in der chemisch-pharmazeutische Industrie sowie der Retail-Bereich. Branchen, die besonders gut vergüten, sind die Chemie- und pharmazeutische Industrie sowie Anlagenbau und Automobilbereich. Zudem ist traditionell der Standort ein weiterer Faktor, der ausschlaggebend für das Gehalt ist. Vorteilhaft sind Ballungsgebiete um München, Stuttgart, Rhein-Main, Rhein-Ruhr sowie Hamburg.

Was sich negativ aufs Gehalt auswirkt

"Topverdiener sind keine Vielwechsler", so Biber. "Da SAP ein relativ komplexes Thema ist, müssen sich selbst erfahrene Berater erstmal in die spezifische Ausprägung eines SAP-Systems bei einem Unternehmen einarbeiten.

Hierdurch sind sie erst nach einem halben bis einem Jahr überhaupt richtig produktiv. Im Inhouse-Bereich sollten Fachkräfte daher mindestens drei Jahre in einer Position bleiben. Im Consulting-Bereich, der bei vielen eher als Durchgangsstation angesehen wird, mindestens zwei Jahre."