Federated-Learning-Framework

So geht dezentrales ML

21.03.2024
Von 

David Linthicum ist ein US-amerikanischer Technologieexperte und Buchautor. Zu seinen Schwerpunktthemen gehören unter anderem Cloud Computing, SOA, Enterprise Application Integration und Enterprise Architecture.

KI-Modelle, die Daten dort nutzen, wo sie liegen, statt sie zentralisieren, sind von Vorteil. Allerdings erfordern sie stärkere Datenschutz- und Sicherheitsmaßnahmen. Begrüßen Sie das RoPPFL-Framework.
KI-Modelle, die die Daten nutzen wo sie liegen, erfordern zusätzliche Datenschutz- und Sicherheitsmaßnahmen. Das RoPPFL-Framework kann Abhilfe schaffen.
KI-Modelle, die die Daten nutzen wo sie liegen, erfordern zusätzliche Datenschutz- und Sicherheitsmaßnahmen. Das RoPPFL-Framework kann Abhilfe schaffen.
Foto: eamesBot | shutterstock.com

Föderiertes Lernen markiert einen Meilenstein, wenn es darum geht, kollaboratives KI-Modelltraining zu verbessern: Die Technik verlagert den Fokus des maschinellen Lernens von zentralisierten hin zu dezentralen Trainingsmethoden. Die Grundprinzipien von Federated Learning auf einen Blick:

  • Dezentralisierte Daten: Im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden, bei denen die Daten zentralisiert werden müssen, wird das Modell beim föderierten Lernen auf die Datenquelle verteilt - die Daten also dort genutzt, wo sie sind.

  • Schutz der Privatsphäre: Der Federated-Learning-Ansatz optimiert die User Privacy "by Design" und minimiert die Wahrscheinlichkeit von Kompromittierungen, weil die Daten auf den Devices der Nutzer verbleiben.

  • Kollaboratives Lernen: Modelle lernen auf natürliche Weise von diversen Datensätzen auf unterschiedlichen Devices oder Servern.

  • Effiziente Datennutzung: Föderiertes Lernen eignet sich in besonderem Maße für Problemdomänen mit umfangreichen, verteilten oder sensiblen Daten. Es optimiert die Nutzung verfügbarer Daten und gewährleistet, dass spezifische Richtlinien eingehalten werden.

Das RoPPFL-Framework

Föderiertes Lernen bietet also die vielversprechende Aussicht auf kollaboratives KI-Modelltraining über mehrere Devices oder Server hinweg, ohne dass die Daten zentralisiert werden müssen. Was bleibt, sind allerdings Security- und Datenschutz-Bedenken, insbesondere mit Blick auf Data-Poisoning-Angriffe.

Das "Robust and Privacy-Preserving Federated Learning" (RoPPFL)-Framework will die inhärenten Herausforderungen, die mit föderiertem Lernen in Edge-Computing-Umgebungen verbunden sind, auflösen. RoPPFL ist ein Mix aus Local Differential Privacy (LDP) und Robust Weighted Aggregation (RoWA).

  • LDP gewährleistet den Datenschutz, indem es Modellaktualisierungen kalibriertes Rauschen hinzufügt. Das erschwert es Angreifern, auf individuelle Datenpunkte zu schließen.

  • RoWA erhöht die Widerstandsfähigkeit des Systems gegen Poisoning-Angriffe, indem es Modellaktualisierungen auf der Grundlage ihrer Ähnlichkeit zusammenfasst und so den Impact potenzieller, bösartiger Manipulationen abschwächt.

RoPPFL verwendet eine hierarchische Struktur des föderierten Lernens. Diese organisiert den Modell-Trainingsprozess auf verschiedenen Ebenen, darunter Cloud-Server, Edge-Knoten und Client-Devices. Das RoPPFL-Framework ist somit ein Schritt in die richtige Richtung und adressiert parallel Security- und Datenschutzherausforderungen. Dabei kombiniert es LDP mit einem einzigartigen Aggregationsmechanismus und ebnet den Weg hin zum kollaborativen KI-Modelltraining.

Angesichts der derzeitigen Situation, in der Unternehmen zuerst generative KI-Systeme einrichten und im Anschluss die wichtigen Fragen stellen, müssen wir fundiertere Überlegungen dazu anstellen, wie diese Lösungen aufzubauen, bereitzustellen und abzusichern sind.

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Infoworld.