6. Windows-Updates deaktivieren
Regelmäßige Updates sind für die Sicherheit des Systems dringend vonnöten. Insbesondere umfangreiche Updates können den Windows-Start minutenlang verzögern und erfordern oftmals mehrere Neustarts. Anwender, die mehr Kontrolle über die Updates haben möchten, verwenden einfach W10Privacy.
Schritt 1: Im Setup-Assistenten des Tools wählen Sie die Option "Portable Installation" und benutzen als Ziel einen Ordner, dessen Name keine Leerzeichen enthält, wie beispielsweise "C:\Tools\W10Privacy". Entpacken Sie PS Windows Update in diesen Ordner, sodass die Datei "PSWindowsUpdate.psd1" in dem Ordner "C:\Tools\W10Privacy\PSWindowsUpdate" liegt.
Schritt 2: Starten Sie eine Powershell als Administrator und führen Sie die folgende Befehlszeile aus:
Set-ExecutionPolicy -Scope CurrentUser -ExecutionPolicy Remotesigned |
Damit erlauben Sie dem aktuellen Benutzer, Powershell-Scripts auszuführen.
Schritt 3: Starten Sie W10Privacy über den Kontextmenüpunkt "Als Administrator ausführen". Gehen Sie im Menü auf "Extras -› Windows-Updates (Suche/Herunterladen/ Installation)". Setzen Sie Häkchen vor die ersten vier Optionen und klicken Sie auf "Geänderte Einstellungen setzen". Das Tool aktiviert einen Fake-Update-Server, sodass sich keine Updates mehr herunterladen lassen. Für den gezielten Update-Download klicken Sie auf "Suche nach Updates starten". Sind welche verfügbar, erscheint ein Fenster, in dem Sie die Updates wählen und danach herunterladen und installieren.
Wenn Sie wieder Updates auf dem regulären Weg erhalten möchten, entfernen Sie das Häkchen vor "Fake-WSUS-Server hinterlegt" und speichern die Änderung.
Die Update-Funktion von W10Privacy ist nicht besonders gesprächig und bietet keine Fortschrittsanzeige. Warten Sie nach jeder Aktion, bis das Tool eine Meldung anzeigt. Eine genauere Beobachtung ist über die Logdatei möglich. Änderungen darin lassen Sie sich in einer Powershell mit der Zeile
Get-Content -Path „C:\Tools\W10Privacy\W10Privacy.log“ -Tail 10 -Wait |
fortlaufend anzeigen.
7. Zeitschaltuhr nutzen
PCs, Monitore und weitere Peripheriegeräte verursachen Stromkosten, auch wenn sie ausgeschaltet sind oder sich im Standby-Betrieb befinden. Es ist daher sinnvoll, alle Geräte bei Nichtbenutzung über eine Schaltersteckdose vom Stromnetz zu trennen.
Wer den PC jeden Tag ab einem bestimmten Zeitpunkt nutzt, der greift zu einer Zeitschaltuhr, die mit mechanischem oder digitalem Timer zu Preisen zwischen 6 und 25 Euro erhältlich ist. Noch komfortabler ist eine smarte Schaltersteckdose wie die AVM Fritz Dect 200, die allerdings knapp 60 Euro kostet. Damit lässt sich eine angeschlossene Steckdosenleiste manuell über das Smartphone oder nach Zeitplan schalten.
Damit der Desktop-PC bei aktivierter Spannungsversorgung automatisch hochfährt, müssen Sie eine Einstellung im Firmware-/ Bios-Setup ändern. Hierzu klicken Sie im Windows-Anmeldebildschirm rechts unten die "Ein/Aus"-Schaltfläche an oder nach der Anmeldung auf die Schaltfläche "Ein/Aus" im Startmenü. Halten Sie die Umschalttaste gedrückt und klicken Sie im Menü der Schaltfläche auf "Neu starten". Gehen Sie auf "Problembehandlung -› Erweiterte Optionen -› UEFI-Firmwareeinstellungen" und klicken Sie auf die Schaltfläche "Neu starten". Suchen Sie im Firmware-/Bios-Setup nach einem Menüpunkt wie "Power Management Setup" oder "Platform Power". Bei Optionen wie "Restore after AC Power Loss" oder "AC Back" aktivieren Sie "Power on", "Always on" oder ähnlich.
Fahren Sie Windows herunter und trennen Sie den PC anschließend vom Stromnetz. Sobald die Stromversorgung wiederhergestellt ist, schaltet sich der Rechner automatisch ein und Windows startet. Wenn Sie die Einschaltzeit mit einer Zeitschaltuhr auf einen Zeitpunkt kurz vor Arbeitsbeginn legen, ist der Computer sofort einsatzbereit, wenn Sie ihn benötigen.
8. Windows automatisch starten
Auch ohne Zeitschaltuhr lässt sich ein Rechner automatisch starten. Bei Desktop-PCs gibt es im Firmware-Setup (siehe Punkt 7) häufig eine Option wie "Resume by Alarm". Darunter lässt sich der Timer konfigurieren, beispielsweise für einen täglichen Autostart bei Arbeitsbeginn. Die Auswahl von bestimmten Wochentagen ist zumeist nicht möglich. Der Computer schaltet sich unabhängig vom Betriebssystem zum gewählten Zeitpunkt ein. Es spielt dabei keine Rolle, ob Sie Windows heruntergefahren oder in den Ruhezustand (siehe dazu Kasten auf dieser Seite) versetzt haben.
9. Windows aus der Ferne starten
Wer keinen festen Zeitplan für den Start des Systems festlegen möchte, der kann den Rechner zum gewünschten Zeitpunkt mittels Wake-on-LAN (WOL) beispielsweise über das Smartphone aktivieren. Wake-on-Lan wurde für Ethernet-Adapter entwickelt, funktioniert jedoch auch mit einigen WLAN-Chipsätzen in Notebooks, wenn die Firmware es unterstützt.
Im Firmware-/Bios-Setup (siehe dazu bitte Punkt 7) stellen Sie - wenn vorhanden - alle Optionen für Wake-on-LAN auf "Enabled". Unter Windows starten Sie den Geräte-Manager. Im Kontextmenü des Netzwerkadapters gehen Sie auf "Eigenschaften" und klicken als Nächstes auf die Registerkarte "Erweitert". Hier gibt es Optionen wie etwa "Wake on magic package", "Wake on pattern match", "Aktivierung durch Magic Packet" oder ähnlich. Aktivieren Sie alle Optionen, die sich auf Wake-on-Lan beziehen. Gehen Sie auf die Registerkarte "Energieverwaltung" und setzen Sie Häkchen bei den drei verfügbaren Optionen.
Über WOL lässt sich ein PC aufwecken, der sich im Modus "Energie sparen" oder "Ruhezustand" befindet. Nach "Herunterfahren" kann WOL auch funktionieren. Wenn nicht, starten Sie über Win-R powercfg.cpl und klicken auf "Auswählen, was beim Drücken von Netzschaltern geschehen soll". Klicken Sie auf "Einige Einstellungen sind momentan nicht verfügbar" und entfernen Sie daraufhin das Häkchen vor "Schnellstart aktivieren (empfohlen)".
Probieren Sie Wake-on-LAN mit dem Nirsoft-Tool Wakemeonlan aus, das Sie über das Windows System Control Center (WSCC) herunterladen und auf einen anderen Rechner kopieren. Gehen Sie auf "File -› Start scanning". Das Tool sucht nach Rechnern im Netzwerk und zeigt deren IP- und MAC-Adressen an. Fahren Sie im Folgenden den PC herunter, den Sie über WOL aufwecken wollen. In Wakemeonlan wählen Sie bei diesem Rechner im Kontextmenü "Wake Up Selected Computers" und bestätigen mit "Ja".
Steuerung über ein Android-Phone: Auf Ihrem Smartphone installieren Sie die App Wolon - Wake on LAN Widgets. Die App ist werbefinanziert, die Pro-Version ohne Werbung, und mit erweiterten Funktionen kostet die App 3,99 Euro.
Nach dem Start gehen Sie im Menü auf "Netzwerk Scan" und im Anschluss daran auf "Netzwerkscan starten". Wählen Sie den gewünschten PC aus und tippen Sie auf "LAN Liste". Übernehmen Sie die MAC-Adresse von Wakemeonlan. Klicken Sie auf "Speichern". Im Hauptfenster können Sie den PC jetzt aufwecken, indem Sie auf den konfigurierten Eintrag tippen.
Windows über das Internet aufwecken: In der Android-App Wolon lässt sich die Konfiguration auch in der "WAN Liste" speichern. Neben der MAC-Adresse müssen Sie hier die öffentliche IP des Routers oder seinen Hostnamen angeben. Da sich die IP-Nummer bei den meisten Internetanbietern regelmäßig ändert, müssen Sie in der Regel einen DynDNS-Dienst nutzen, damit Ihr Heimnetz immer über einen Domain-Namen erreichbar ist. Auch muss im Router eine Portweiterleitung von einem beliebigen externen Port auf Port 9 des PCs eingerichtet sein. Eine Alternative dazu ist eine VPN-Verbindung ins heimische Netzwerk.
Weitere Infos zu VPN, Portfreigaben und dynamischem DNS finden Sie hier und hier.
10. Schneller mit SSD
Windows läuft deutlich schneller, wenn das System von einer SSD startet. Der Leistungsgewinn ist aufgrund der kurzen Zugriffszeiten so erheblich, dass sich die Investition in eine SSD auch für ältere PCs und Notebooks lohnt. Mit AS SSD Benchmark lässt sich die Geschwindigkeit von Festplatten und SSDs ermitteln. Hasleo Backup Suite Free kann das System von der Festplatte auf eine SSD umziehen.
Wer bei der Festplatte bleibt, der sollte das Laufwerk ab und zu defragmentieren. Mit Auslogics Disk Defrag lassen sich gezielt besonders große Dateien, beispielsweise von Spielen oder Virtualisierungssoftware, defragmentieren, was den Zugriff beschleunigt.
Herunterfahren, Energie sparen und Ruhezustand Windows lässt sich auf unterschiedlichen Wegen beenden. Wenn Sie über die „Ein/Aus“-Schaltfläche im Startmenü „Herunterfahren“ wählen, beendet Windows alle Anwendungen sowie die Benutzersitzung und schreibt Teile des Arbeitsspeichers mit dem Abbild des Kernels in die Datei „Hiberfil.sys“ auf der Startfestplatte. Danach schaltet sich der PC aus. Beim nächsten Start überträgt Windows den Inhalt der Datei wieder in den Arbeitsspeicher und das System steht schnell wieder zur Verfügung. Damit das wie beschrieben funktioniert, muss der „Schnellstart“ (siehe Punkt 9) in den Energieeinstellungen aktiviert sein, was standardmäßig der Fall ist. Anders sieht es bei „Neu starten“ aus. Bei diesem Modus wird Windows komplett beendet und neu gestartet. Energie sparen: In diesem Modus werden die RAM-Bausteine weiter mit Spannung versorgt. Der Inhalt des Hauptspeichers bleibt erhalten. Das Aufwachen aus dem Modus „Energie sparen“ geht deutlich schneller als der Neustart nach „Herunterfahren“. Zudem bleiben gestartete Anwendungen geöffnet, sodass Sie da weiterarbeiten können, wo Sie aufgehört haben. Im Optimalfall sind nur drei Sekunden notwendig, um mit dem System arbeiten zu können. Ruhezustand: Wenn Sie den PC über eine Steckerleiste mit Schalter vom Stromnetz trennen, sollten Sie diesen Modus verwenden. Windows legt den Inhalt des Hauptspeichers in der Datei „Hiberfil.sys“ ab, der Hauptspeicher wird nicht mehr mit Strom versorgt. Standardmäßig bietet Windows bei Desktop-PCs den „Ruhezustand“ im Menü nicht an. Um das zu ändern, aktivieren Sie den Ruhezustand über powercfg.cpl (siehe Punkt 9). |
(PC-Welt)