Ihr PC ist langsam?

So beheben Sie die 8 häufigsten Gründe

30.04.2023
Von 
Ines Walke-Chomjakov kümmert sich um alles Wissenswerte zu IT-Peripheriegeräten. Zu ihren Spezialgebieten gehören Drucker und 3D-Druck. Weitere Themenbereiche sind Displays und kommende Technologien wie selbstfahrende Autos.

4. Windows-Updates fahren

Windows-Updates spendieren nicht nur neue Funktionen, sondern aktualisieren auch Treiber und beheben Probleme von Vorgängerversionen, die Windows verlangsamen können.
Windows-Updates spendieren nicht nur neue Funktionen, sondern aktualisieren auch Treiber und beheben Probleme von Vorgängerversionen, die Windows verlangsamen können.

Das regelmäßige Durchführen von Windows-Updates bringt neben neuen Funktionen auch oft einen Schub fürs Systemtempo. Denn darüber erneuern Sie Treiber und lösen Bremsen, die durch die vorherige Version entstanden sind. Die Update-Funktion ist eigentlich automatisch eingeschaltet. Ein Check, ob das der Fall ist, kann jedoch nicht schaden. Eventuell haben Sie einmal eine Updatepause aktiviert und danach nicht mehr abgeschaltet. Sie kommen bei Windows 10 über die Einstellungen-App und "Update & Sicherheit" zu "Windows Update". Bei Windows 11 reicht ein Klick auf "Einstellungen" und die Auswahl der Funktion links unten. Führen Sie eventuell anstehende Updates durch. Meist ist ein Neustart des Rechners nötig, um die Aktualisierung abzuschließen.

5. Regelmäßig neu starten

Nicht nur nach einem Windows-Update lohnt sich ein Neustart. Denn verbreitete Gewohnheit ist es, den Rechner nur zu sperren, aber nicht komplett herunterzufahren. Der Vorteil ist klar: So ist er flott wieder betriebsbereit, wenn er wieder benötigt wird. Der Nachteil liegt darin, dass sich der Dauerbetrieb mit der Zeit negativ aufs Systemtempo auswirkt. Abhilfe schaffen regelmäßig durchgeführte Neustarts.

Reboots bieten sich auch an, wenn Sie den Rechner nach getaner Arbeit herunterfahren, um ihn auszuschalten. Denn hier kommt vielfach die "Schnellstart"-Funktion zum Tragen, die beim Herunterfahren den Systemzustand auf der Festplatte sichert. Auf diese Weise startet das System beim Hochfahren zwar flotter, hat jedoch beim Herunterfahren auch viele Systemprozesse nicht wirklich beendet, sondern nur in eine Art Schlummerzustand versetzt. An eventuell vorher festgestellten Tempoeinbußen ändert sich daher nichts.

Weitere Abhilfe schaffen Sie, indem Sie die "Schnellstart"-Funktion in der "Systemsteuerung" deaktivieren. Bei Windows 10 finden Sie die Option unter "Alle Steuerungselemente -› Energieoptionen", bei Windows 11 unter "System und Sicherheit -› Energieoptionen". In beiden Fällen klicken Sie links im Fenster auf "Auswählen, was beim Drücken von Netzschaltern geschehen soll". Eventuell müssen Sie noch auf den Hinweis "Einige Einstellungen sind momentan nicht verfügbar" klicken. Entfernen Sie nun das Häkchen bei "Schnellstart aktivieren (empfohlen)" und bestätigen die Eingabe mit "Änderungen speichern".

Wer nur einmalig ein echtes Herunterfahren des Systems bewirken will, der hält beim Klick auf "Herunterfahren" die Shift-Taste gedrückt. Dadurch beendet Windows alle Systemprozesse, benötigt aber auch beim Hochfahren mehr Zeit, um sie erneut zu aktivieren.

6. Windows zurücksetzen

Ein träges Windows lässt sich per Neuinstallation beschleunigen. Der Schritt will jedoch überlegt sein. Da nur das System zurückgesetzt werden soll, entscheiden Sie sich bei der Auswahl links dafür, Ihre Daten beizubehalten.
Ein träges Windows lässt sich per Neuinstallation beschleunigen. Der Schritt will jedoch überlegt sein. Da nur das System zurückgesetzt werden soll, entscheiden Sie sich bei der Auswahl links dafür, Ihre Daten beizubehalten.

Bei manchen Tempoproblemen hilft nur noch ein Zurücksetzen von Windows. Der Schritt ist nicht als grundsätzliches Pflegeprogramm zu verstehen, kann aber in manchen Fällen ein träges System wieder in Schwung bringen und ist oft effektiver, als viel Zeit in eine letztlich ergebnislose Ursachenforschung zu investieren. Bevor Sie loslegen, erstellen Sie zur Sicherheit ein aktuelles Komplett-Backup.

Im laufenden Betrieb finden Sie die Reparaturfunktionen bei Windows 10 in den Einstellungen unter "Update & Sicherheit -› Wiederherstellung". Bei Windows 11 wählen Sie "System -› Wiederherstellung". Relevant ist die Funktion "Diesen PC zurücksetzen". Da es Ihnen nicht um eine komplette Neuinstallation inklusive persönlicher Daten geht, wählen Sie die Option "Eigene Dateien beibehalten" aus. So bleiben Ihre Daten unangetastet, beschädigte Teile des Betriebssystems werden jedoch durch ursprüngliche Dateien ersetzt. Bedenken Sie, dass auch installierte Programme, Windows-Einstellungen und Treiber dabei gelöscht werden.

Im nächsten Fenster haben Sie zwei Möglichkeiten: Entweder installieren Sie Windows neu anhand von lokal gespeicherten Windows-Dateien. Oder Sie verwenden für die Rücksetzung "Cloud-Download", um die Setupdateien aus dem Internet zu laden. Planen Sie ein, dass der System-Reset einige Zeit in Anspruch nehmen wird.

7. Rechner säubern

Wer den PC regelmäßig von Staub befreit, tut auch der Leistung etwas Gutes. Druckluftsprays erleichtern die Säuberung. Ausbauen müssen Sie die Komponenten dazu nicht.
Wer den PC regelmäßig von Staub befreit, tut auch der Leistung etwas Gutes. Druckluftsprays erleichtern die Säuberung. Ausbauen müssen Sie die Komponenten dazu nicht.

Ein verstaubter Rechner vermindert die Kühlleistung und geht mit der Zeit zu Lasten der Systemleistung. Fürs Reinigen des Gehäuses verwenden Sie ein feuchtes, fusselfreies Tuch. Um im Inneren zu säubern, eignen sich ein Pinsel oder ein Staubsauger mit feinem Bürstenaufsatz. Schließlich wollen Sie die Staubpartikel entfernen und gleichzeitig die Technik schonen. Auch ein Druckluftspray tut hier gute Dienste, wenn Sie schmale Schlitze freiblasen wollen. Rechnen Sie mit gut fünf Euro für ein Spray mit 125 Milliliter Inhalt.

8. Komponenten upgraden

Bleibt der gewünschte Temposchub aus oder bestehen die Performance-Probleme weiterhin, kommen Sie meist um ein Hardware-Upgrade nicht herum. Lohnenswerte Kandidaten sind RAM und SSD. Ein erweiterter Arbeitsspeicher erhöht die Stabilität des Systems und löst für längere Zeit Tempobremsen. Eine größere SSD bietet nicht nur mehr Speicherplatz, sondern auch oft einen besseren Controller, der das Speichermanagement optimiert und so Zugriffe beschleunigt.

In beiden Fällen müssen Sie vor dem Neukauf genau wissen, was derzeit im Gehäuse steckt, wie die Komponenten eingebaut sowie angeschlossen sind und ob es freie Steckplätze gibt. Nutzen Sie dazu ein Hilfstool wie Speccy oder Hwinfo und schauen Sie im PC-Handbuch nach. Bei Desktop-PCs gibt ein direkter Blick ins Gehäuse außerdem Klarheit.

(PC-Welt)