Nach einiger Zeit wird jeder Rechner träger: Der Systemstart dauert länger, Programme öffnen sich langsamer, Games lassen sich weniger flüssig spielen. Oft wird aus der gefühlten eine messbare Verlangsamung. Der Grund liegt schlicht im Gebrauch über Monate oder Jahre.
Dadurch entsteht zwangsläufig Ballast - etwa unnötige Dateien, Hinterlassenschaften vom Windows-Updates oder Reste von Programminstallationen und vieles mehr.
Was sich mit der Zeit angesammelt hat, können Sie auch wieder loswerden. Das Reinemachen bringt nicht nur mehr Übersicht, sondern beschleunigt in der Regel auch den Rechnerstart, schafft wieder Platz auf der Festplatte und entschlackt das Betriebssystem. Dabei kostet Sie die Pflegeaktion weniger Zeit, als Sie denken, wenn Sie den hier gezeigten Schritten folgen.
1. Autostart bereinigen
Ein neuer Rechner startet schnell, weil sich mit dem System im Wesentlichen nur Windows-Programme laden. Allerdings halten sich viele nachinstallierte Programme für so wichtig, dass sie sich von Vornherein im Autostart einnisten. Mit der Zeit wird die Anzahl der Tools, die mit Windows hochfahren, immer größer und verlangsamt den Rechnerstart erheblich.
Das Ausmisten des Autostarts bringt einen spürbaren Temposchub für den Systemstart. Zur Funktion kommen Sie über mehrere Wege: Klassisch geht es über den Task-Manager per Tastenkombination Strg-Alt-Entf und der entsprechenden Auswahl. Eventuell müssen bei Windows 10 unten im Fenster erst auf "Mehr Details" klicken, um die komplette Listenansicht zu sehen. Wechseln Sie auf das Register "Autostart" oder bei Windows 11 in den Bereich "Autostart von Apps".
Die Übersicht zeigt Ihnen, welche Programme zusammen mit dem System hochfahren. Unter "Startauswirkungen" finden Sie eine Einschätzung, wie sich das jeweils auf die Performance auswirkt. Überprüfen Sie alle mit "Hoch" gekennzeichneten Programme und überlegen Sie, ob ein automatischer Start wirklich nötig ist. Wenn Sie bei einer Software darauf verzichten können, markieren Sie die Zeile und klicken bei Windows 10 rechts unten im Fenster auf "Deaktivieren". Bei Windows 11 wählen Sie oben im Fenster "Aufgabe beenden" aus.
Alternativ kommen Sie zu den Autostart-Programmen über die Einstellungen-App von Windows und "Apps -› Autostart". Das Deaktivieren klappt hier über Schieberegler. Arbeiten Sie viel mit Cloudservices, lohnt sich ein Deaktivieren von Programmen wie Dropbox oder Onedrive jedoch nicht, auch wenn der Systemstart so etwas länger dauert.
2. RAM-Auslastung senken
Stockt mitten in der Arbeit am PC das System, kann ein völlig ausgelasteter Arbeitsspeicher (RAM) der Grund sein. Oft lassen sich Programme nicht beenden oder die Maus reagiert nicht mehr. Akut lösen Sie das Problem, indem Sie momentan nicht benötigte Prozesse beenden. Ihre Anlaufstelle dafür ist erneut der Task-Manager von Windows.
Hier wählen Sie den Abschnitt "Prozesse" aus. Sie finden eine Übersicht aller derzeit aktiver Programme sowie Hintergrundprozesse. Außerdem sehen Sie, wie stark die jeweilige Aktivität den Arbeitsspeicher beansprucht. Suchen Sie die größten Ressourcenfresser. Dazu gehört oft der geöffnete Browser mit mehreren aktiven Tabs oder ein umfangreiches Programm. Indem Sie die Zeile markieren und auf "Task beenden" klicken, beenden Sie augenblicklich die Aufgabe und befreien den Arbeitsspeicher. Da keine Nachfrage erfolgt, achten Sie darauf, was Sie schließen wollen, und speichern davor noch Ihre Daten.
3. Platz auf der Platte schaffen
Auch eine volle Festplatte bremst. Der Grund: Sowohl das Betriebssystem als auch Apps und Programme benötigen im Betrieb einen gewissen freien Speicher, um temporäre Dateien auszulagern. Ist das nicht mehr möglich, kommen Prozesse ins Stocken.
Um die Festplattenbelegung zu erfahren, öffnen Sie die Einstellungen-App und wählen "System -› Speicher" aus. Im Fenster rechts können Sie sich schnell einen Überblick über das Systemlaufwerk - in der Regel C: - verschaffen. In der Übersicht sehen Sie die Speicherbelegung nach Kategorien geordnet - beispielsweise "Apps und Features", "Bilder" oder "Dokumente". Unter "Temporäre Dateien" zeigt Windows verschiedene Speicherinhalte an, auf die Sie verzichten können - etwa Kopien von Windows-Updates oder Miniaturansichten. Ein Klick darauf führt Sie zur detaillierten Übersicht.
Setzen Sie weitere Häkchen, wenn Sie weitere Bereiche in die Löschaktion einbeziehen wollen - etwa bei "Papierkorb" oder "Downloads". Zum Entfernen klicken Sie oben im Fenster auf "Dateien entfernen".
Bei Windows-11-Systemen lässt sich der Löschprozess temporärer Dateien automatisieren. Dazu finden Sie weiter unten auf der Übersichtsseite die Option "Speicheroptimierung". Die Details legen Sie nach einem Klick auf den Pfeil fest. Setzen Sie ein Häkchen bei "Sorgen Sie dafür, dass Windows weiterhin reibungslos ausgeführt wird, indem Sie temporäre System- und App-Dateien automatisch bereinigen". Dazu aktivieren Sie den Schalter bei "Automatische Bereinigung des Benutzerinhalts". Darunter legen Sie das Löschintervall fest und entscheiden, ob Sie Inhalte im Papierkorb in den Optimierungsprozess einschließen wollen.
Um nicht oder selten verwendete Programme zu deinstallieren, klicken Sie bei Windows 10 auf "Apps und Features". Bei Windows 11 gehen Sie dazu zu "Apps -› Installierte Apps". Hier finden Sie neben der Gesamtzahl installierter Apps auch eine Übersicht inklusive Angaben zur jeweiligen Speicherbelegung.
Wenn Sie auf ein Tool verzichten wollen, klicken Sie bei Windows 10 direkt auf den Eintrag und wählen "Deinstallieren" aus, um es zu entfernen und Speicherplatz freizuschaufeln. Bei Windows 11 klicken Sie dazu auf die drei Punkte beim jeweiligen Eintrag und dann auf "Deinstallieren".