Online-Reputation als Erfolgsfaktor
Je präsenter Sie als Marke in der Öffentlichkeit ist, desto eher müssen Sie damit rechnen, dass jemand Ihr persönliches Branding missbrauchen könnte, weil er Sie oder Ihr Unternehmen ablehnt. Im Internet nur präsent zu sein, wird künftig nicht mehr ausreichen, weil gerade die junge Generation längst in Social Networks aktiv ist und sich in der Selbstdarstellung übt. Für Menschen, die berufliche Ziele verfolgen, geht es darum, sich gut zu positionieren und auf sich aufmerksam zu machen. Welcher Vertriebsmitarbeiter würde denn nicht gerne von potenziellen Kunden angerufen werden, ohne direkt Akquise machen zu müssen? Das Geschäft wird aber nur derjenige machen, der das Internet als "Vertriebskanal" wirklich versteht und diesen Kanal aktiv für sich gestaltet. Die Basis dessen bildet die eigene Reputation - und die muss langfristig aufgebaut und ständig gepflegt werden.
- Kontaktpflege à la Xing
Im Social Network Xing können nicht nur das berufliche Profil wie Lebenslauf oder Interessen hinterlegt, sondern auch Geschäftskontakte gepflegt werden. Acht Tipps zur Kontaktpflege à la Xing hat Kommunikationsberater Klaus Eck: - 1. Laden Sie Kontakte ein!
Nach Ihrer Registrierung bei Xing können Sie direkt Ihre Kontakte einladen. Dazu müssen Sie zunächst auf "Kontakte einladen" gehen. - 2. So laden Sie per E-Mail ein.
Anschließend können Sie einige Ihrer E-Mail-Adressen individuell eingeben, was jedoch sehr zeitaufwendig sein dürfte, oder Sie integrieren Ihren persönlichen Einladungslink in Ihrer E-Mail-Signatur und laden somit all Ihre Kontakte nebenbei ein. Automatisch hinzugefügt werden die Kontakte dabei nur, wenn Sie dieses wollen. - 3. Adressen importieren
Alternativ können Sie außerdem all Ihre Kontakte aus Outlook oder einem anderen digitalen Adressbuch importieren und einige Geschäftspartner zu Xing einzeln oder gesammelt einladen. Das macht vor allem beim Start des Social Networkings Sinn, weil Sie auf diese Weise sehr schnell Ihr Netzwerk auf Xing übertragen können. - 4. Kontakte abgleichen
Zudem lassen sich Ihre importierten Adressen mit den Xing-Mitgliedern abgleichen, so dass Sie Ihre Kontakte auf Xing vervollständigen können. - 5. Wen man auswählt
Wählen Sie nur die Kontakte aus, die Sie auch wirklich persönlich kennen, damit Sie nicht den Überblick verlieren und noch mit Ihrem Netzwerk arbeiten können. Andererseits sollten Sie den Kreis nicht zu eng anlegen, damit Sie wirklich vom Social Networking auf Xing profitieren können. - 6. Wen man ablehnt
Für Kontaktanfragen sollten Sie eine kleine Guideline für sich entwickeln und nicht allen zustimmen. Jemand völlig Fremden hinzuzufügen macht nur Sinn, wenn das Anliegen für Sie tatsächlich von konkretem Interesse ist. - 8. Für Suchmaschinen erreichbar sein
Achten Sie darauf, dass Ihr Account für die Suchmaschinen erreichbar ist. Dazu müssen Sie in Ihren Privatsphäre-Einstellungen Ihr Profi auch für Nichtmitglieder zugänglich machen und der Auffindbarkeit in Suchmaschinen zustimmen. - 7. Benchmark: 100 Kontakte und mehr
Zu viele Kontakte können Sie eigentlich nie haben, aber es stellt sich immer die Frage des Nutzens. Letztlich hängt die richtige Zahl der Kontakte von Ihren konkreten beruflichen Aktivitäten ab. Weniger als 100 sollten es bei einem Angestellten mit einer gewissen beruflichen Erfahrung jedoch nicht sein. Wer weniger hat, schöpft bei Weitem sein persönliches Potenzial nicht aus. - Klaus Eck: Karrierefalle Internet
Weitere Tipps zum Thema Xing, Twittern und wie man seine Online-Reputation managt gibt Klaus Eck in seinem Buch "Karrierefalle Internet" (Hanser Verlag, 19,90 Euro).
Der Aufbau einer guten Reputation braucht viel Zeit. Das gilt schon lange für das Leben im "Offline Modus" und mittlerweile genauso für "das Leben im Web". Doch der Aufwand für das Reputation Management lohnt sich.
Checkliste: Darauf schauen Personaler bei Online-Profilen
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Hinweise auf Alkohol- oder Drogenkonsum
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peinliche, diskreditierende Fotos in den Profilen
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schlechte Kommunikationsskills
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üble Nachrede über Ex-Arbeitgeber oder -Kollegen
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falsche oder zweifelhafte Qualifikationen
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unprofessionelle Namensgabe bei Profilen
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Hinweise auf kriminelles Verhalten
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Preisgabe vertraulicher Informationen des letzten Arbeitgebers
(Quelle: careerbuilder 2008)
Was ist im Netz über mich zu finden?
Reputation Management beginnt mit einer Status-quo-Bestimmung, die eines kontinuierlichen Monitorings bedarf. Was ist über mich im Netz bereits zu finden? Passen die Ergebnisse zu meinem Selbstbild oder behindern sie mich gar bei meiner Karriere? Für den Aufbau des eigenen Personal Brands im Internet kommen eine Vielzahl an Funktionen und Tools zum Einsatz, etwa Blogs, Twitter und Social Networks. Wie weit der einzelne dabei jeweils gehen will, sollte jeder für sich selbst festlegen. Die Grenzen zwischen Privatem und Beruflichem verschwinden hierbei jedoch vollständig. Eine "Verdrängungstaktik" ist hierbei in jedem Fall gegenüber dem "Löschansatz" zu bevorzugen und die nachhaltigere Reputationsstrategie.
Autor Mario Grobholz ist Gründer und Geschäftsführer der myON-ID Media GmbH.