Refernzmodell des SOA Innovation Lab

Smart Services leichter entwickeln und einsetzen

11.10.2016
Von 
Christoph Witte arbeitet als Publizist, Sprecher und Berater. 2009 gründete er mit Wittcomm eine Agentur für IT /Publishing/Kommunikation. Dort bündelt er seine Aktivitäten als Autor, Blogger, Sprecher, PR- und Kommunikationsberater. Witte hat zwei Bücher zu strategischen IT-Themen veröffentlicht und schreibt regelmäßig Beiträge für die IT- und Wirtschaftspresse. Davor arbeitete er als Chefredakteur und Herausgeber für die Computerwoche. Außerdem ist Witte Mitbegründer des CIO Magazins, als dessen Herausgeber er bis 2006 ebenfalls fungierte.

Fähigkeiten sind konkret und messbar

Diese Fähigkeiten sind zwar keineswegs anspruchslos, aber sie sind konkret und sie müssen weder alle in einem Service vertreten sein, noch müssen die vorhandenen Fähigkeiten in vollem Ausmaß entfaltet sein. Die granulare Beschreibung hilft einerseits, den Grad an Smartness zu beurteilen, den ein Service aufweist. Andererseits hilft sie aber auch Providern oder Anwenderunternehmen zu beurteilen, welche Fähigkeiten ein Service benötigt, den sie bereitstellen wollen.

Um Smartness einfacher bewerten zu können, hat die SOA Gruppe Capabilities und ihre Einstufung in einen dreidimensionalen Würfel gepackt und diesen außerdem mit den nichtfunktionalen Aspekten Softwareentwicklung, Security und Recht ausgestattet. Diese haben zwar nichts mit den Fähigkeiten zu tun, die ein smarter Service aufweisen kann, aber jeder Service muss bestimmte Gesetze und Security-Regeln einhalten. Darüber hinaus werden bestimmte Technologien und Vorgehensweisen benutzt, um einen Service zu entwickeln. Um den Grad der Smartness - den Reifegrad quasi - noch einfacher bewertbar zu machen, wurden für alle Capabilities die selbsterklärenden Levels "handled", "reasoned" und "autonomous" dem Würfelmodell hinzugefügt.

Daraus ergibt sich für die SOA-Gruppe folgende Definition von Smartness: "Ein smarter Service ist ein digital vernetzter Service, der von den als smart identifizierten Capabilities (Self Description, Context, Learning und Agency) mindestens eine aufweist. Der Grad der Smartness bemisst sich am erreichten Reifegrad der jeweiligen Capabilities."

Wie smart ist Enterprise IT?

Aspekte dieser Definition von Smartness finden sich heute teilweise bereits in den Enterprise IT Umgebungen wieder. Die Capability "Agency" taucht zum Beispiel in aktuellen Technologien wie autonome Fahrzeuge, cyber-physische Systeme auf. Die Fähigkeit "Learning" lässt sich am prominentesten im Sektor Data Analytics beobachten. "Content Consideration" findet sich in den Bereichen Location-based Services. "Self Description" schließlich begegnet uns am deutlichsten in den Web Service Beschreibungssprachen WSDL, RSDL oder Swagger.

Smartness realisiert sieht SOA-Mann Riegg zum Beispiel in den digitalen Assistenten Siri, Google Now oder Cortana. "Wenn Sie da unseren smarten Würfel anlegen, können sie den Grad der Smartness genau bestimmen und wissen, welche Fähigkeiten genau die Schlauheit der Assistenten definieren. Damit können wir smarte Services vergleichen", freut sich der Service-Experte. Wenn ein Anwenderunternehmen vor der Wahl stehe, brauche es objektive Kriterien, mit denen sich smarte Services vergleichen lassen. "Das liefert unser Referenzmodell."

Doch nicht nur beim Bewerten hilft das Modell des SOA Lab, sondern auch beim Entwickeln. "Es hilft, festzulegen, welche Fähigkeiten ein Service braucht und es unterstützt die Entscheidung, ob bestimmte Fähigkeiten selbst entwickelt werden müssen oder nicht", erklärt Riegg. Er geht davon aus, dass sich der Markt für Smart Service schnell weiterentwickelt und viele Teilnehmer hineindrängen werden. "Das wird wahrscheinlich ein sehr arbeitsteiliger Markt, in dem die Rollen von Anbieter und Nutzer immer wieder wechseln können. Die Marktteilnehmer brauchen Orientierung, die können wir mit dem Referenzmodell liefern."

Eine detaillierte Herleitung und Erklärung für das SOA Lab Referenzmodell Smart Services finden Sie hier: https://soa-lab.de/fileadmin/pdf/Whitepaper_Smart_Services_SOA_Innovation_Lab.pdf