Enterprise Architecture

Sind Sie fit für EAM?

04.03.2013
Von   
Dirk Stähler befasst sich seit vielen Jahren mit der innovativen Gestaltung von Organisationen, Prozessen und IT-Systemen.

Vier Hauptsichten auf die Architektur

Es ist erstaunlich, wie viele Unternehmen ein EAM implementieren, ohne vorher über das Metamodell nachzudenken. Diese Projekte scheitern häufig, weil sich in ihrem Verlauf herausstellt, dass man nicht in der Lage ist, den Pflegeanforderungen gerecht zu werden. Um diesen Fehler zu vermeiden, müssen Sie vor dem eigentlichen Projekt festlegen, wobei ihnen die EA helfen soll. Dazu ist es sinnvoll, zunächst die Hauptarchitektursichten zu betrachten und ein grobes Metamodell zur Aufwandsabschätzung zu entwickeln. Unterscheiden Sie zwischen der Business-, Application-, Information- und Infrastructure-Achitecture. Zu jeder Sicht formulieren Sie Grundsätze, die zur Gestaltung der EA herangezogen werden. Sie beschreiben übergeordnete Ziele, deren Erfüllung die EAM unterstützen soll (siehe Tabelle unten "Architektursichten und ihre Ziele").

Alle Grundsätze müssen neutral formuliert sein und dürfen keine konkreten methodischen, technologischen und organisatorischen Ausprägungen enthalten. Zum Beispiel wäre der Grundsatz "Anwendungsentwicklung grundsätzlich mit Java" nicht zulässig. Neutral formuliert, muss es heißen: "Die Anwendungsentwicklung soll technologische Unternehmensstandards einhalten."

Architektursichten und ihre Ziele

EAM-Sicht

Grundsätze

Geschäftsarchitektur

Sicherstellung eines kontinuierlichen Geschäftsbetriebs;

Erfüllung und Einhaltung gesetzlicher Vorschriften;

klare Zuweisung fachlicher Verantwortlichkeiten;

klare Zuweisung technischer Verantwortlichkeiten;

übergreifende Nutzung von Anwendungssoftware in verschiedenen Unternehmensbereichen.

Anwendungsarchitektur

Sicherstellung technischer Unabhängigkeit;

Durchsetzung von Standardapplikationen;

Gewährleistung einer guten Bedien- und Anwendbarkeit.

Informationsarchitektur

Unternehmensübergreifende Nutzung von Informationen;

Sicherstellung des jederzeitigen Informationszugriffs;

klare Zuordnung von Informationsverantwortlichen;

Etablierung von Standards im Informations-Management;

Sicherung der Informationen der Organisation gegen Verluste.

Infrastrukturarchitektur

Steuerung verwendeter Techniken;

Sicherstellung von Interoperabilität.