Hausmesse Knowledge 2024

ServiceNow geht mit GenAI aufs Ganze

13.05.2024
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Partnerschaften mit Microsoft und Nvidia tragen Früchte

Interessant sind auch eine Reihe von neuen Kooperationen, die ServiceNow auf seiner Hausmesse vorstellte. Dazu zählt neben Partnerschaften mit Fujitsu im Bereich Healthcare und OT oder der Schwarz Gruppe (selbst ein langjähriger ServiceNow-Kunde) rund um die STACKIT-Cloud auch eine engere Zusammenarbeit mit Microsoft.

Wie ServiceNow in einer Demo zeigte, ist Microsoft Copilot künftig in der Lage, Workflow-spezifische Anfragen in Microsoft Teams wie die interne Regelung zum Anspruch auf einen neuen PC über das Angebot an Rechnern bis hin zur Bestellung selbst über ein Plugin an Now Assist weiterzuleiten. Umgekehrt sind Anwender etwa in der Lage, innerhalb Now Assist for ITSM Microsoft Copilot mit der Erstellung einer Präsentation zu beauftragen. Möglich wird dieses "Industry first", dass zwei KI-Assistenten direkt zusammenarbeiten, in dem das Domänenwissen von Now Assist über das Unternehmen mit dem Wissen über den Benutzerkontext und Organisationsdaten aus Microsoft-365-Chats, -E-Mails, -Kalendern und -Dateien kombiniert wird.

Aus der strategischen Partnerschaft mit Nvidia wiederum entstehen auf Now Assist basierende, interaktive Echtzeit-Avatare, die Nutzern eine zusätzliche Option für die Kommunikation mit virtuellen Agenten bieten.

Erhebliche Produktivitätssteigerungen

Welche Vorteile die GenAI-Nutzung jetzt schon bringt, demonstriert ServiceNow gerne am eigenen Beispiel. Wie die Company auf der Knowledge 2024 verkündete, setzt sie Now Assist in 20 internen Anwendungsfällen ein, um jährlich etwa 10 Millionen Dollar an Vorteilen zu erzielen. So sei im Kunden-Support die Self-Service-Rate verbessert worden - mit dem Resultat, dass 10 Prozent mehr Kundenfälle digital erledigt würden. Entwickler wiederum konnten laut ServiceNow-Berechnungen durch Now Assist for Creator ihre Produktivität bei der Codegenerierung steigern, wobei etwa 50 Prozent der automatisierten Workflows mit Flow erstellt wurden.

Basierend auf den internen Daten würde die prognostizierte Produktivitätssteigerung eine Milliarde Stunden betragen, wenn jeder IT-Mitarbeiter auf der ganzen Welt, der heute ServiceNow nutzt, Now Assist verwenden würde, rechnete das Unternehmen vor. Insgesamt glaubt Firmenchef McDermott, dass mit GenAI 70 Prozent der zermürbenden Tätigkeiten eliminiert werden können.

Was die Konsequenzen für die Arbeitnehmer betrifft, gibt sich der ServiceNow-CEO - wenig überraschend - optimistisch. In seiner Keynote verwies er auf einen Artikel im Time Magazine aus dem Jahr 1966, in dem behauptet wurde, dass mit dem Aufkommen von Computern 90 Prozent der Arbeitsplätze verschwinden würden, nur noch leitende Angestellte Arbeit hätten und der Staat die Beschäftigten subventionieren müsse.

"Und heute", so McDermott, "90 Millionen Arbeitsplätze später allein in den Vereinigten Staaten, verändert die Technologie die Weltwirtschaft und wir stehen erst am Anfang. Wir befinden uns gerade in einer globalen Renaissance der Innovation. Wir stehen an der Schwelle zu etwas ganz, ganz Großem."