Funktioniert die bisherige Strategie zur Suchmaschinenoptimierung? Oder muss nachjustiert werden? Das Controlling und Monitoring gibt Antworten auf diese Fragen und ist daher ein wichtiger Schritt im Prozess der Suchmaschinenoptimierung.
Mit der Suchmaschinenoptimierung verhält es sich nun nicht anders als mit anderen Projekten: Wer Erfolge messen möchte, muss zunächst konkrete Ziele definieren. Projekte ohne klare Zielsetzung enden nur allzu oft im Chaos und verlaufen im Sande. Je konkreter die Zielsetzung ist, umso besser lassen sich dagegen Erfolge und Verbesserungspotenziale erkennen.
Vor dem Beginn des eigentlichen Optimierungsprozesses steht daher die Frage: Was soll die Optimierung der Unternehmenswebseite eigentlich erreichen?
Definieren Sie passende Zielsetzungen
Die Zieldefinitionen müssen nun in erster Linie zum eigenen Unternehmen passen. Ein lokaler Dienstleister mit regional begrenzter Zielgruppe verfolgt andere Ziele als ein global agierender Konzern. Ein Hotel möchte mit seiner Webseite andere Ziele erreichen als eine Autowerkstatt.
Für die Identifizierung der Zielsetzungen stellt sich zunächst die Frage, was die Unternehmenswebseite überhaupt vermarkten soll. Werden Dienstleistungen beworben, sollen Besucher direkt im Online-Shop einkaufen oder online ein Hotelzimmer buchen?
Weiterhin hängt die Zieldefinition vom Zielmarkt des Unternehmens ab. Der Zielmarkt lässt sich thematisch sowie geografisch eingrenzen. Möchte das Unternehmen vor allem Kunden aus der Region gewinnen? Oder bietet es seine Dienstleistungen und Produkte auf der ganzen Welt an?
Im nächsten Schritt gilt es, die Zielgruppe der zu optimierenden Webseite zu definieren. Soll sie Männer ansprechen oder Frauen, Jugendliche oder Senioren? Sportler oder Couch-Potatoes?
Um konkrete Ziele zu definieren, müssen zudem die Key Performance Indicators (KPI) identifiziert werden, die mit der Suchmaschinenoptimierung verbessert werden sollen. KPIs sind messbare Kennzahlen. Die meisten Unternehmen möchten durch die Optimierungsmaßnahmen zunächst einmal mehr Besucher auf ihre Webseite aufmerksam machen und den Traffic erhöhen. Es gibt aber noch weitere KPIs, die sich durch eine strategische Suchmaschinenoptimierung verbessern lassen. Ein Ziel könnte es zum Beispiel sein, den Umsatz zu erhöhen, den das Unternehmen durch Besucher erzielt, die über organische Suchergebnisse auf die Seite finden. Online-Shops verfolgen eventuell das Ziel, die Anzahl der Verkäufe von bestimmten Produkten zu steigern. Eine Autowerkstatt möchte vielleicht insbesondere die Zahl der Reifenwechsel erhöhen. Wer solche Ziele noch vor den eigentlichen Optimierungsmaßnahmen formuliert, weiß nachher, auf welche Kennzahlen beim Controlling und Monitoring zu achten ist.
Neben den KPIs sind auch die Unique Selling Points (USP) eines Unternehmens zu beachten. Was unterscheidet den Betrieb von der Konkurrenz? Für welche Besonderheiten ist das Unternehmen bekannt - und für welche sollte es mit Hilfe der Suchmaschinenoptimierung bekannter werden?
Während der Zieldefinition dürfen Unternehmen außerdem die Voraussetzungen nicht vernachlässigen, die für den Optimierungsprozess gegeben sind. Besteht bereits eine Webseite, ergeben sich andere Ziele, als wenn eine komplett neue Webpräsenz aufgebaut werden muss.
Die gesetzten Ziele müssen zudem mit den vorhandenen Ressourcen zu erreichen sein. Schon während der Zieldefinition gilt es daher zu prüfen, ob genug Zeit, Personal und Budget für die jeweiligen Vorhaben zu Verfügung stehen.
- Was ist was bei SEO?
Vieles bei Suchmaschinenoptimierung ist kein Hexenwerk, leider klingt es aber oft danach. Die Masse an Fachbegriffen überfordern Einsteiger und selbst so manchen Webexperten. Wir erklären Ihnen die wichtigsten Begriffe aus dem weiten Feld der Suchmaschinenoptimierung. - Bounce Rate
Der Prozentsatz der Besucher, die eine Website schon nach wenigen Sekunden wieder verlassen, wird mit der Bounce Rate beziffert. Eine hohe Bounce Rate ist ein sicheres Zeichen dafür, dass die Webseite nicht die Erwartungen der Suchenden erfüllt. Die Gründe dafür können schwache Inhalte, unschöne Optik oder auch verwirrende Navigation sein. Bei einer hohen Bounce Rate gibt es also viel Raum für Verbesserungen. - Keyword
Ein Schlüsselwort, das die potenziellen Besucher in der Suchmaschine eingeben ist ein Keyword. Ziel der Suchmaschinenoptimierung ist es sicherzustellen, dass bestimmte Keywords – nämlich diejenigen, zu denen die Site im Ergebnis auftauchen soll - im Inhalt vorkommen. Achtung: wer hier übertreibt, könnte eine böse Überraschung erleben. Suchmaschinen ordnen eine übermäßige Keyword-Anhäufung oft als Spam ein und auch die User werden davon auch genervt. - SERP
Hinter SERP steht die Ergebnisseite der Suchmaschine (Search Engine Result Page). Einfache Faustregel bei der SEO: Je weiter oben man in der SERP beziehungsweise Ergebnisseite steht, desto besser. - Index
Suchmaschinen durchforsten permanent das Web. Dabei entsteht ein Verzeichnis - der so genannte Index, den die Suchmaschine ordnet. Auf eine Suchanfrage des Nutzers wird der Index als Auflistung von Webseiten ausgegeben. - Suchmaschinenalgorithmus
Suchmaschinenalgorithmen ordnen die im Index erfassten Seiten nach Relevanz. Jede Suchmaschine nutzt dabei ein eigenes Geheimrezept, das zudem permanent verändert und weiterentwickelt wird. Die Betreiber wie Google wollen so verhindern, dass der Algorithmus missbraucht wird. Zum Beispiel könnten schmutzige Tricks wie der übermäßige Einsatz von Keywords eingesetzt werden, um das Ranking der eigenen Seite verbessern. - Ranking / Ranking-Faktor
Das Ranking bezeichnet die Position der Website in den Suchergebnissen. Das Ranking wird von vielen Faktoren beeinflusst, zum Beispiel von der Qualität der Inhalte und der Backlinks. Nicht zuletzt wird es auch vom Algorithmus der Suchmaschine beeinflusst. - Organic Search / Organic Ranking
Die organische Ranking ist das Ergebnis, das eine Website ohne den Einsatz von Werbebudget erzielen kann. Bei Suchmaschinen kann durch den Einsatz von Paid Search das Suchergebnis – je nach eingesetzten Mitteln - verbessert werden. Bei der Suchmaschinenoptimierung geht es allerdings darum, das Ranking ohne Sponsoring zu verbessern. - Backlinks
Jede Website enthält Links auf weitere, externe Websites. Backlinks sind hingegen die Links, die von anderen Websites auf die eigene zeigen. Suchmaschinen funktionieren wie persönliche Empfehlungen: Je mehr desto besser. Also ordnen die Suchmaschinen Websites, die öfter von anderen per Link "empfohlen" werden als wertvoller ein. - Deeplinks
Deep Links verweisen direkt auf die Unterseite einer Website, zum Beispiel www.beispielonlineshop.de/elektronik. Wer Deep Links anbietet führt den User direkt zum gesuchten Thema, ohne dass dieser den Umweg über die Homepage nehmen muss und vergrößert die Chance, dass diese Unterseite als Ergebnis bei Google und Co. auftaucht. - Onpage- und Offpage-Optimierung
Bei der Suchmaschinenoptimierung geht es darum, die eigene Website durch inhaltliche, technische und strukturelle Maßnahmen für Suchmaschinen besser zugänglich zu machen. Bei allen Anpassungen und Maßnahmen die auf der eigenen Seite vorgenommen werden, spricht man von Onpage-Optimierung. Bei extern gesteuerten Maßnahmen - zum Beispiel dem Bewerben der Seite auf Social-Media-Kanälen, spricht man von Offpage-Optimierung. - Link Juice
Link Juice - zu deutsch "Verknüpfungsstärke" - beurteilt, wie stark eine Website verlinkt ist und gilt als eine Art Geheimrezept, die Konkurrenz bei Google im Ranking zu schlagen. Konkurrieren zwei Websites zum gleichen Thema, spielt die Anzahl und Qualität der Backlinks eine große Rolle für das Ranking. Einfach ausgedrückt: Wer im Web gut vernetzt ist und oft per Link empfohlen wird, hat mehr Link Juice und landet folglich höher im Ranking. - Link Bait / Linkbuilding
Als Link Bait bezeichnet man einen Webinhalt, der speziell darauf abzielt Traffic, Backlinks oder Resonanz zu erzielen. Ein Link Bait ist ein Mittel zum Linkbuilding. Dabei geht es darum, die Anzahl und Qualität der Backlinks zu erhöhen. - Content
Gute Inhalte sind im Grunde die wichtigste SEO-Maßnahme. Ohne interessante Inhalte auf der Website gibt es kaum Aussicht auf mehr Traffic und Backlinks, die letztendlich das Ranking bei den Suchmaschinen verbessern. Google legt besonderen Wert auf einzigartige Inhalte (Unique Content) und blendet doppelt oder mehrfach vorhandene Inhalte aus. - Black Hat SEO vs. White Hat SEO
Hier geht es um das klassische Duell Gut gegen Böse: Die dunkle Seite - Black Hat SEO - schreckt auch nicht vor schmutzigen Tricks zurück, um schnell eine Steigerung der Website-Popularität zu erreichen. Dabei wird bewusst die Verletzung der Google-Spielregeln in Kauf genommen, zum Beispiel durch den Einsatz von Spam oder Linkfarmen. White Hat SEO kämpft hingegen nur im Rahmen der Richtlinien und setzt für mehr Reichweite zum Beispiel auf hochqualitative Inhalte.
Setzen Sie SMARTe Ziele
Brauchbare Zieldefinitionen erfüllen noch eine weitere Voraussetzung: sie sind SMART.
Die fünf Buchstaben stehen für fünf wichtige Punkte der Zieldefinition:
S - Spezifisch: Die Ziele sind eindeutig definiert, das heißt, klar, exakt und so präzise wie möglich.
M - Messbar: Die Ziele sind messbar, die Ergebnisse lassen sich mit entsprechenden Tools überprüfen.
A - Akzeptiert: Die Ziele sind vom Projektteam akzeptiert. Das A steht wahlweise auch für angemessen, attraktiv, abgestimmt, ausführbar oder anspruchsvoll.
R - Realistisch: Gute Zielsetzungen sind realistisch, das heißt, sie lassen sich erreichen.
T - Terminiert: Brauchbare Ziele haben eine klare Terminvorgabe, bis zu der sie erreicht werden sollen.
Mögliche Ziele der Suchmaschinenoptimierung lauten zum Beispiel:
Der Suchmaschinentraffic soll sich bis zu Datum X um Y Prozent erhöhen.
Bis zum Datum X soll sich die Sichtbarkeit der Webseite in den unbezahlten (organischen) Google-Suchergebnissen um Y Prozent erhöhen.
Die Umsätze, welche die Webseite über organische Suchergebnisse erreicht, sollen bis zum Datum X um Y Prozent steigen.
Derartige Ziele setzen recht umfangreiche Optimierungsmaßnahmen voraus. Ergebnisse zeigen sich erst nach Ablauf einiger Wochen oder Monate. Daher ist es sinnvoll, schneller erreichbare Zwischenziele zu setzen. Diese könnten zum Beispiel darin bestehen, die Zahl der 404-Fehler zu reduzieren. 404-Fehlerseiten erscheinen, wenn Inhalte unter einer URL nicht mehr zu erreichen sind. Für Webseitenbesucher ist es oft frustrierend, wenn ihre Suche nicht zum gewünschten Ergebnis, sondern zu einer Fehlerseite führt. Ein anderes Ziel könnte es sein, doppelte Meta-Descriptions zu identifizieren und zu optimieren.