2. BI für Performance Management
Der bisher überwiegend taktische Einsatz von Business Intelligence unterstützt ein Performance Management auf Unternehmensebene nur teilweise. Performance Management ist der ganzheitliche Ansatz zur Planung, Steuerung und Kontrolle der Unternehmensleistung auf operativer, taktischer und strategischer Ebene. Daher ist seit einigen Jahren der Ausbau von BI auf strategischer und operativer Ebene zu beobachten, der auch 2009 weiter forciert wird. Das BARC-Performance-Management Framework unterstützt dabei, Initiativen im Performance-Management und ihr Zusammenspiel mit dem Process-Management zu strukturieren: Analytische Prozesse laufen operativen Prozessen entgegen, da Reporting und Analyse typischerweise auf Prozessergebnissen vergangenheitsorientiert durchgeführt werden und als Basis für die zukunftsgerichtete Planung dienen. Diese bilden wiederum als messbare Zielvorgabe den Ausgangspunkt für operative Prozesse. Hierdurch ergibt sich auf allen drei Entscheidungsebenen ein Regelkreis. Von operativer zu strategischer Ebene erhöhen sich die Aggregation der Kennzahlen, Entscheidungslatenz, Betrachtungszeitrum der Berichte und Analysen. Gleichzeitig verringert sich die Anwenderzahl.
3. Werkzeugstandardisierung
Die treffenderweise "BI-Werkzeug-Zoos" genannten Landschaften in vielen Unternehmen sind ineefizient - zu viele zerstückelte Lizenzen, Know-how-Inseln, Support- und Betreibermodelle sind nur einige Facetten. In solchen Fällen ist es unerlässlich diese "Zoos" im Sinne einer Werkzeugstandardisierung aufzuräumen, das heißt zu standardisieren und zu konsolidieren. Dabei sollte eine Werkzeug-, keine Anbieterstandardisierung angestrebt werden. Die grundsätzliche Frage sollte nicht lauten, welcher Anbieter 60 bis 80 Prozent meiner Anforderungen abdecken kann, sondern: "Wie kann ich eine leistungsfähige Bebauungsplanung mit möglichst wenig Anbietern realisieren?"
Die Großübernahmen im BI-Sektor im Jahr 2007 haben es vielen Anwenderunternehmen deutlich vor Augen geführt - nur leistungsfähige Werkzeuge überleben im Haifischbecken der BI-Anbieter. Große Anbieter sind schnell bei der Hand, ihre Werkzeugportfolios zugunsten besserer, zugekaufter Technologie aufzugeben. Kleinere Anbieter können sich in der Regel schneller neuen Anforderungen und Marktgegebenheiten anpassen sowie innovative Nischen aufbauen und besetzen. BARC listet 123 Anbieter für Business Intelligence in Deutschland im aktuellen BARC-Guide Business Intelligence - und jedes Jahr werden es mehr, nicht weniger.
Leistungsorientierte und damit erfolgreiche Bebauungspläne kombinieren Werkzeuge verschiedener Anbieter oder konzentrieren die Standardisierung auf einige Kernbereiche der Business Intelligence wie Standard-Reporting und lassen in speziellen Bereichen ausreichende Flexibilität auf spezifische Anforderungen mit speziellen Werkzeugen reagieren zu können.
Dabei kommen langsam auch Open-Source-Werkzeuge in Betracht, die inzwischen in ausgewählten, meist entwicklungsorientierten BI-Bereichen einen Entwicklungsstand erreicht haben, dass eine gezielte Ergänzung der Werkzeugportfolios in Angriff genommen werden kann.