Application Management

SAP Solution Manager 7.1 auf dem Prüfstand

10.12.2012
Von Alexander Barth
Mit zusätzlichen Funktionen im Solution-Manager-Release 7.1 will SAP seinen Kunden das Application Management erleichtern. Allerdings gibt es nach wie vor Kritikpunkte wie beispielsweise die unterschiedlichen Benutzeroberflächen.
Das GUI des SAP Solution Manager ist visuell ansprechender.
Das GUI des SAP Solution Manager ist visuell ansprechender.
Foto: SAP

Bislang war SAPs Solution Manager oft unterfordert. Seit April 2006 offerierten die Walldorfer ihren Kunden den "Solution Manager 7.0", damit sie ihre Unternehmensanwendungen möglichst effizient verwalten und warten konnten. Die in dem Tool gesammelten Werkzeuge, Templates und Services sollten sie beim gesamten Application Management unterstützen, von der Implementierung neuer Lösungen bis zur Überwachung des laufenden Sy-tems - so zumindest die Theorie.

In der Praxis setzten die meisten Anwender lediglich die erforderlichen Standard-Features für Wartung und Upgrades ein oder verwendeten das Incident Management, das Change Request Management, das Test Management oder das System Monitoring. Welche Möglichkeiten ihnen der Solution Manager noch bot, war den meisten Anwendern gar nicht bekannt.

An dieser Situation änderte auch das Ende 2008 herausgebrachte "Enhancement Package 1" nicht viel, das neben einer Reihe von Verbesserungen der vorhandenen Funktionen zusätzliche Features enthielt wie etwa das "Quality Gate Management". Zum Teil waren diese neuen Features jedoch nicht ausgereift und wurden von den Anwendern daher nur bedingt akzeptiert. So konnte das Quality Gate Management, mit dem sich Projekte und die dazugehörigen Transporte einfacher verwalten lassen sollten, nicht in das Change Request Management integriert werden. Der potenzielle Mehrwert ging damit verloren.

SAP schließt Funktionslücken

Die darauffolgenden Diskussionen haben offenbar Wirkung gezeigt. So jedenfalls lässt sich erklären, dass SAP mit dem Release 7.1 des Solution Manager, das seit einigen Monaten verfügbar ist, etliche Lücken geschlossen und damit auch die Gesamtfunktionalität verbessert hat. Die Arbeit der Entwickler macht sich vor allem in folgenden drei Bereichen bemerkbar:

  1. Die bereits vorhandenen Features sind besser umgesetzt und nun ausgereift.

  2. Die IT-Service-Prozesse wurden visuell neu gestaltet und sind stärker am ITIL-Standard ausgerichtet.

  3. Die an die SAP-Systemlandschaft angebundenen Nicht-SAP-Lösungen lassen sich besser einbeziehen.

Mit dem SAP Solution Manager 7.1 erhalten die Anwender nicht nur einige neue Features. SAP hat auch die vorhandenen Funktionen überarbeitet. Diese sind nun brauchbar und werden durchgängig abgebildet. Interessant sind vor allem das "Application Incident Management", das "Change Request Management" und der Assistent für die Lösungsdokumentation.