Kosten sind oft zu niedrig
Die Kosten für die Retained Organisation belaufen sich typischerweise auf zwei bis zehn Prozent des Vertragsvolumens, der optimale Aufwand hängt jedoch vom jeweiligen Projekt ab. Geben die Unternehmen zu wenig aus, steigt die Gefahr, dass das Projekt an fehlender Funktionalität und unzureichend umgesetzten Unternehmensanforderungen scheitert. Zu hohe Kosten für die Organisation gefährden die Effizienz des Vorhabens und führen nicht zwangsweise zu einer besseren Steuerungseinheit.
Großes Optimierungspotenzial
Insgesamt sehen die Experten die Retained Organisation in Deutschland auf gutem Weg, wenngleich die deutschen Anwender zu einer techniklastigen Personalbesetzung tendieren. Die Einheiten sind fähiger und reifer geworden, insbesondere Kunden mit Outsourcing-Erfahrung gehen das Thema heute professionell an. Nachholbedarf sehen die befragten Manager vor allem bei der Mitarbeiterplanung. Hier werden Positionen noch zu selten an passende Fachleute vergeben. (jha)
- So gelingen Outsourcing-Projekte
PA Consulting Group untersucht im Rahmen einer jährlichen Studie den Wertbeitrag des Change-Managements im Outsourcing. Aus den Analyseergebnisse sowie den Erkenntnisse aus Auslagerungsprojekten haben die Berater sieben Handlungsempfehlungen für die Entscheidungsträger erarbeitet, die Betriebsteile samt Mitarbeiter an externe Dienstleister auslagern wollen. Das systematische Change-Management und die intensive Kommunikation sind erfolgskritisch für jedes Outsourcing-Projekt, betonen die Berater von PA Conulting. - Handlungsempfehlungen 1:
Entscheidend ist ein einheitliches Verständnis über die Gründe des Outsourcing. Jedem Mitarbeiter sollte der angestrebte Zielzustand und die notwendigen Teiletappen klar sein. - Handlungsempfehlungen 2:
Die Schlüsselpersonen für den täglichen operativen Betrieb müssen gebunden, gefördert und motiviert werden. - Handlungsempfehlungen 3:
Ebenso bedeutend ist es, Führungskräfte zu motivieren, zu unterstützen und zu binden. - Handlungsempfehlungen 4:
Wichtig ist, dass sich Unternehmen gegenüber den Mitarbeitern verpflichtet fühlen und das auch zum Ausdruck bringen. Dazu gehört die faire Behandlung allen Mitarbeiter. - Handlungsempfehlungen 5:
Die IT-Organisation muss der neu gestalteten IT-Lieferkette angepasst werden. Die betroffenen Mitarbeiter müssen die neuen Abläufe verstehen. - Handlungsempfehlungen 6:
Die benötigte Funktionen für die Steuerungsorganisation müssen aufgebaut und Mitarbeiter entsprechend qualifiziert werden. Der Wissenstransfer ist sicher zu stellen. - Handlungsempfehlungen 7:
Zwischen Kunden, der IT-Abteilung und dem Provider sollte eine Kultur des partnerschaftlichen Arbeitens auf Augenhöhe etabliert werden.