Agile Entwicklung, frühe Seitentests

Projektmanagement für Web-Entwickler

04.01.2013
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Stefan von Gagern ist diplomierter Medientechniker (FH) und war als Redakteur und Ressortleiter bei den Fachtiteln "Screen Busines Online" und "Page" tätig. Später lehrte er als Dozent für Medienkonzeption im Master-Studiengang "Multimedia Production" an der Fachhochschule Kiel. Heute schreibt er als freier Fachjournalist und Autor über Themen wie Publishing, Internet, Social Media und Digital Lifestyle. Parallel berät er Unternehmen bei der Konzeption und Umsetzung von Social-Media-Auftritten.
Von "Agilem Projektmanagement" oder "Responsive Webdesign" haben viele schon gehört. Doch was bedeutet das in der Praxis? Wir zeigen, wie modernes Web-Projektmanagement funktioniert - und warum für die Umsetzung oft Gewohnheiten aufgegeben werden müssen.

Nichts ändert sich so dynamisch wie das Web und damit die Gestaltung von Websites. War vor noch wenigen Jahren der Desktop-PC und verschiedene Browser das Maß aller Dinge, sind heute Surfer zunehmend mit Smartphones und Tablets unterwegs. Die Zeiten, als dafür noch mobile Spezialversionen einer Website erstellt wurden sind vorbei: Könner schaffen heute mit HTML 5 und CSS 3 ein so genanntes "Responsive Design". Das bedeutet: Es gibt nur noch eine Universal-Version. Sie erzeugt ein Layout, das flexibel reagiert (daher "responsive") und sich so an jeden Bildschirm anpassen kann. Ergebnis: Die Website funktioniert auf jedem Gerät und sieht überall gut aus (siehe Bilderstrecke).

Website = Summe der Elemente

Trotz ständiger Veränderung in Sachen Technik: Webseiten sind heute immer noch die Summe ihrer Bestandteile, ob sichtbar (wie Text, visuellem Design, Farben, Bildern) in der Informationsarchitektur (Gliederung und Aufteilung der Information) oder unsichtbar (sauberer und schlanker Code, gute Datenbank im Hintergrund, schneller Server etc.). Der Webdesigner und spätere Typekit-Gründer Jeffrey Veen hat dieses Zusammenspiel in seinem Standardwerk "The Art & Science of Webdesign" schon im Jahr 2000 als Spannungsverhältnis zwischen "Words", "Code" und "Pictures" beschrieben, (das empfehlenswerte Buch gibt es kostenlos als PDF-Download).

Jeffrey Veen beschreibt Websites als Spannungsverhältnis zwischen Text, Code und Bildern.
Jeffrey Veen beschreibt Websites als Spannungsverhältnis zwischen Text, Code und Bildern.
Foto: Stefan von Gagern

Spielen alle Elemente perfekt zusammen, ergibt das ein gutes Nutzererlebnis. Gerät etwas aus der Balance - zum Beispiel tolle Inhalte, die dröge optisch präsentiert werden oder bei einem eigentlich guten Shop mit einer lahmen Datenbankanbindung -, strapaziert die Website im schlimmsten Fall die Nerven des Users, der Gesamteindruck leidet. Nur wenn sich alle Einzelteile ergänzen, stimmt das Gesamtbild.

Der richtige Start: Ausgewogene Teams und Kommunikation

Die Elemente einer Website werden von Spezialisten mit unterschiedlichen Kompetenzen erstellt: Designer, Programmierer, Redakteure, Konzeptioner und Marketiers gestalten eine gute Website gemeinsam und halten sie nach dem Start am Laufen. Nicht selten kommen auch Spezialisten für Video, Sound oder Animation dazu. Darüber hinaus mischen oft ein oder mehrere externe Auftraggeber und deren Teams mit. Das Problem ist deshalb nicht nur, dass hier völlig unterschiedliche Denkweisen und Menschentypen aufeinandertreffen: Verschiedene Kompetenzen arbeiten gerne für sich alleine oder bilden Grüppchen. Der Projektmanager muss schon beim Start der Arbeit darauf achten, dass jede Kompetenz in einem ausgewogenen Team vertreten ist und ab dem ersten Tag miteinander kommuniziert. Ein Projekt sollte also nicht nur mit dem Kundenkontakter starten, der die Website verkauft.

Task-Manager für Teams wie Asana helfen bei der ständigen Kommunikation.
Task-Manager für Teams wie Asana helfen bei der ständigen Kommunikation.
Foto: Stefan von Gagern

Die Kommunikation ist in der Praxis oft nicht einfach, da Programmierer und Designer sehr unterschiedlich denken. Hier muss der Projektmanager moderieren und für einen regelmäßigen Austausch sorgen - nicht nur in Meetings, sondern per E-Mail oder mit spezieller Projektsoftware oder Task-Managern für Teams wie zum Beispiel Asana. Das macht es einfacher, Aufgaben zu delegieren und deren Status (erledigt oder nicht, wie lange, Kommentare etc.) weiterzusagen.