Cloud Computing: Kaum ein anderer Begriff wird in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) derzeit häufiger verwendet - und bleibt doch so unklar und sprichwörtlich "wolkig". Nicht selten schmücken Anbieter ihre bestehenden Outsourcing-Services mit dem Label "Cloud Computing", um up to date zu sein und einen größeren Markterfolg zu erzielen. Dies trägt jedoch ebenso zur allgemeinen Verwirrung bei wie die Vielzahl konkurrierender Begriffe zur Bezeichnung unterschiedlicher Cloud-Modelle. Hinzu kommt, dass sich die Cloud in verschiedenen Ausprägungen realisieren lässt, die teilweise gemeinsam und teilweise getrennt voneinander betrachtet werden.
Wer heute ernsthaft über die Beschäftigung mit dem Thema Cloud nachdenkt, sollte deshalb zunächst sicherstellen, dass alle Beteiligten eine einheitliche Begrifflichkeit verwenden.
"Cloud Computing" beschreibt eine bestimmte Form der Bereitstellung von IKT-Anwendungen, Datenservices sowie Rechen- und Speicherkapazitäten. Wesentliche Merkmale dabei sind die nutzungsabhängige Bezahlung der Dienste, eine hohe Skalierbarkeit der Kapazitäten, die Bereitstellung der Dienste nach dem Self-Service-Modell, virtualisierte Delivery-Infrastrukturen für die standardisierte Dienste-Bereitstellung sowie der Zugriff über IP-Netze für orts- und geräteunabhängige Verfügbarkeit.
- So gelingt der Sprung in die Private Cloud
Der Aufbau einer Private Cloud hält einige Herausforderungen bereit. Hier sind die wichtigsten: - Budget:
Eine Private Cloud ist nicht billig zu haben. Legen Sie den Rahmen für einen Return on Investment frühzeitig und möglichst exakt fest. - Public-Cloud-Integration:
Gestalten Sie die Private Cloud so, dass sie im Bedarfsfall Services aus der Public Cloud integrieren können. Dazu müssen die Systeme so sicher und nachprüfbar sein, dass die Nutzlasten simultan in beiden Welten abgearbeitet werden können. - Scale:
Im Regelfall können Private Clouds nicht mit derselben Masse aufwarten wie Public Clouds. Das heißt, die Economies of Scale sind deutlich geringer. - Neukonfigurationen "im Flug":
Möglicherweise müssen Sie Server und andere Infrastrukturelemente in die Private Cloud übertragen, ohne sie abzuschalten. Das kann problematisch werden. - Legacy-Hardware:
Wenn ihre alten Server keine Automatisierung und Orchestrierung erlauben, lassen Sie sie einfach zurück. Sie ersparen sich eine Menge Aufwand. - Obsolete Technologie:
Nicht nur kleine It-Organisationen werden an der Komplexität und Geschwindigkeit des technologischen Wandels zu knabbern haben. Haben Sie erst einmal in eine Private Cloud investiert, gibt es nur einen Weg, diese Investition zu schützen: Sie müssen technisch up to date bleiben. - Angst vor dem Wandel:
Ihr IT-Team muss mit Sicherheit erst einmal eine Lernkurve erklimmen. Neue oder geänderte Betriebsprozesse setzen die Mitarbeiter unter Stress und erzeugen Ängste. Hier ist der CIO als Motivator gefordert: Erinnern Sie Ihre Leute daran, dass sie hier Fähigkeiten erlernen, die in einer modernen Business-Umgebung heute unabdingbar sind, weshalb ihnen die Neuorientierung auch persönlich nutzt.
Diese Charakteristika verdeutlichen, dass Managed Services nicht - wie in der Praxis vielerorts üblich - einfach mit Cloud Computing gleichgesetzt werden können. Vielmehr sind Managed Services ganz allgemein Dienste, die mit einem Dienstleister hinsichtlich Inhalten und Zeitraum festgelegt werden und innerhalb der Laufzeit je nach Bedarf abgerufen oder wieder abbestellt werden können - ohne die genannten Cloud-spezifischen Merkmale.
Cloud-Konzepte lassen sich grundsätzlich nach dem Service- und dem Bereitstellungs-/Betriebsmodell unterscheiden. Die gängige Differenzierung unterscheidet drei Servicemodelle:
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Software as a Service (Saas): Anwendungen wie beispielsweise CRM, Unified Communications, Office-Lösungen.
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Platform as a Service (PaaS): Anwendungsentwicklung, Middleware.
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Infrastructure as a Service (IaaS): Infrastrukturkapazitäten zum Beispiel von Servern, Storage, Datenbanken.