Königsweg Private Cloud

Privatsache Cloud

16.09.2012
Von 
Frank Heuer ist bei der Information Services Group als Manager Advisor tätig. Sein Schwerpunkt liegt auf den Themen Kommunikations- / Collaboration-Lösungen und -Dienste sowie Cloud Computing und Cyber Security. Er ist seit 1999 in der Analyse von IT- und Telekommunikationsmärkten und der entsprechenden Beratung aktiv. Zu seinen Aufgabengebieten gehört insbesondere die Beratung von IT-Anbietern und Telekommunikationsunternehmen zu Marketing und Vertrieb.
Die vielen Gesichter der Cloud stellen IT-Verantwortliche vor ein Dilemma: Wie lassen sich die Vorteile des Cloud-Konzepts nutzen, ohne gleichzeitig neue Sicherheitsrisiken einzugehen? Die Private Cloud erscheint manchem als Königsweg, doch die Fragen beginnen schon bei der Definition.
Foto: rubysoho, Fotolia.de

Cloud Computing: Kaum ein anderer Begriff wird in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) derzeit häufiger verwendet - und bleibt doch so unklar und sprichwörtlich "wolkig". Nicht selten schmücken Anbieter ihre bestehenden Outsourcing-Services mit dem Label "Cloud Computing", um up to date zu sein und einen größeren Markterfolg zu erzielen. Dies trägt jedoch ebenso zur allgemeinen Verwirrung bei wie die Vielzahl konkurrierender Begriffe zur Bezeichnung unterschiedlicher Cloud-Modelle. Hinzu kommt, dass sich die Cloud in verschiedenen Ausprägungen realisieren lässt, die teilweise gemeinsam und teilweise getrennt voneinander betrachtet werden.

Wer heute ernsthaft über die Beschäftigung mit dem Thema Cloud nachdenkt, sollte deshalb zunächst sicherstellen, dass alle Beteiligten eine einheitliche Begrifflichkeit verwenden.

"Cloud Computing" beschreibt eine bestimmte Form der Bereitstellung von IKT-Anwendungen, Datenservices sowie Rechen- und Speicherkapazitäten. Wesentliche Merkmale dabei sind die nutzungsabhängige Bezahlung der Dienste, eine hohe Skalierbarkeit der Kapazitäten, die Bereitstellung der Dienste nach dem Self-Service-Modell, virtualisierte Delivery-Infrastrukturen für die standardisierte Dienste-Bereitstellung sowie der Zugriff über IP-Netze für orts- und geräteunabhängige Verfügbarkeit.

Diese Charakteristika verdeutlichen, dass Managed Services nicht - wie in der Praxis vielerorts üblich - einfach mit Cloud Computing gleichgesetzt werden können. Vielmehr sind Managed Services ganz allgemein Dienste, die mit einem Dienstleister hinsichtlich Inhalten und Zeitraum festgelegt werden und innerhalb der Laufzeit je nach Bedarf abgerufen oder wieder abbestellt werden können - ohne die genannten Cloud-spezifischen Merkmale.

Cloud-Konzepte lassen sich grundsätzlich nach dem Service- und dem Bereitstellungs-/Betriebsmodell unterscheiden. Die gängige Differenzierung unterscheidet drei Servicemodelle:

  • Software as a Service (Saas): Anwendungen wie beispielsweise CRM, Unified Communications, Office-Lösungen.

  • Platform as a Service (PaaS): Anwendungsentwicklung, Middleware.

  • Infrastructure as a Service (IaaS): Infrastrukturkapazitäten zum Beispiel von Servern, Storage, Datenbanken.