Wann Cloud-Services zu empfehlen sind

Praxis-Tipps: Cloud-Lösungen im Unternehmen sinnvoll einsetzen

26.02.2014
Von 
Regina Böckle durchforstet den Markt nach Themen, die für Systemhäuser und Service Provider relevant sind - oder es werden könnten - und entwickelt dazu passende Event-Formate.
Wann lohnt sich für ein Unternehmen der Einsatz einer Cloud-Lösung? Wie lässt sich herausfinden, ob die bestehende IT-Infrastruktur dafür geeignet ist? Der Cloud-Architekt Georg Deil, Senior Business Consultant bei der Direkt-Gruppe, hat dafür ein Analyse-Verfahren entwickelt.

Das Thema Cloud rückt in den letzten Jahren ständig höher auf der Prioritätenliste der CIOs und IT-Verantwortlichen. In den vergangenen Jahren sind die Rufe aus den Fachabteilungen nach schnellem und kostengünstigem Bereitstellen neuer Services leiser geworden, beobachtet Georg Deil, Senior Business Consultant bei der Direkt-Gruppe.

Fachwissen: Georg Deil, Senior Business Consultant bei der Direkt Gruppe gibt Tipps, wie Unternehmen Cloud-Lösungen sinnvoll einsetzen können.
Fachwissen: Georg Deil, Senior Business Consultant bei der Direkt Gruppe gibt Tipps, wie Unternehmen Cloud-Lösungen sinnvoll einsetzen können.
Foto: Direkt-Gruppe

"Viele Fachabteilungen sind dazu übergegangen, statt mit lautstarken Forderungen gegenüber der internen IT ihre Ansprüche anderweitig zu erfüllen", sagt der Chefberater bei der Direkt-Gruppe, eine Gesellschaft für IT-Strategie- und Organisationsberatung. Dabei werden über externe Online-Portale die benötigten Services eingekauft. Das geht meistens schnell und unkompliziert. Sogar mit Services wie Dropbox etwa für den Datenaustausch mit Konzerntöchtern oder externen Partnern. Doch aus Sicht des Datenschutzes und der Datensicherheit ist dies hochproblematisch.

Rezepte gegen unkontrolliertes Abwandern in die Cloud

Um diese Entwicklungen zu unterbinden, benötigen Unternehmen klare Richtlinien. Doch vielen IT-Abteilungen fehlten Vorgaben sowie notwendige, attraktive Lösungen und einfache Bestellportale, weiß Deil. Der 42-Jährige hatte bei seiner Arbeit als IT-Consultant bereits tiefe Einblicke. Zweck der Lösungen solle es sein, die Fachabteilungen auf die eigenen Angebote zu lenken und das "Abwandern" zu IT-Services aus der Public Cloud zu vermeiden.

Foto: Scanrail, Fotolia.com

Deshalb suchen Unternehmen nach agilen IT-Infrastrukturen und versuchen ihr Glück mit Cloud-Lösungen. "Zumal der Begriff nicht klar ist. Hier gibt es mittlerweile sehr unterschiedliche, gute Ansätze, die aber nicht zu verwechseln sind", betont der Manager. Die Mehrzahl der aktuellen Cloud-Projekte sei primär kostengetrieben, konstatiert er. Deshalb schössen die Anstrengungen meist am eigentlichen Ziel vorbei, schnell kundengerechte IT-Services anbieten zu können. Oft verbleibe die IT-Organisation daher nach einem Cloud-Projekt in einer Parallelwelt zwischen Cloud- und alter IT-Umgebung. Denn letztlich fehle die konsequente und ganzheitliche Umsetzung in Organisation, Service und Technologie.

Eine weitere Fehlerquelle beim Planen von Cloud-Projekten verberge sich im Streben nach sofortiger Perfektion. "Eine agile, kundenorientierte IT-Ausrichtung benötigt Zeit und ist von hoher Bedeutung für viele Unternehmen", sagt der langjährige Virtualisierungs- und Cloud-Spezialist. Ansonsten gestalte es sich schwierig, ein für alle Parteien zufriedenstellendes Ergebnis zu erreichen.