Virtual Desktops für 1.500 Mitarbeiter

Osram Continental CIO setzt auf die Public Cloud

23.10.2020
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Als Resultat stand pünktlich zum Start des Joint Ventures eine Virtual Desktop Infrastruktur (VDI) bereit, die den 1.500 Mitarbeitern in neun Ländern eine einheitliche Arbeitsumgebung mit Office 365 bot. Microsoft Teams wurde als Kollaborationsplattform gewählt, in die auch die Festnetztelefonie integriert ist.

Self-Service statt lokaler Support

Ein anderes Problem ließ sich nicht direkt per Cloud und Virtualisierung lösen. " Das enge Zeitfenster erschwerte uns die Rekrutierung. Weshalb wir ohne lokalen Support auskommen mussten", erinnert sich Schöberl. Als Lösung wählte er das Konzept Self-Service, wie man es von Handys kennt, sprich, die Mitarbeiter müssen bei einfacheren Problemen selbst Hand anlegen. Die Mitarbeiter von einem Tag auf den anderen umzugewöhnen war teilweise etwas schwierig, berichtet der CIO: Hardware anschließen, Monitore selbst verkabeln, für die Mitarbeiter war das neu.

Zur Unterstützung bekamen alle ein Support-Icon auf dem Desktop, das beim Klick eine Verbindung zum Helpdesk über Teams herstellt. Die wenigsten Probleme müssen jedoch Hands-on gelöst werden, so Schoeberl. Und falls eine Reparatur nicht möglich ist, steht Ersatzhardware vor Ort bereit und muss nur ausgerollt werden.

"Unsere Prämisse ist es, Mitarbeitern einen unkomplizierten, sicheren und digitalen Arbeitsplatz zu bieten", erklärt Schöberl. "Wenn sich die Anforderungen ändern, können wir zum Beispiel 400 zusätzliche Desktops auf einen Schlag bereitstellen."

Vor allem in Zeiten von COVID-19 beweist sich das System als richtige Entscheidung: Jobinterviews und Onboarding in Indien funktionieren remote, und selbst als eine Kollegin Pandemie-bedingt in Singapur strandete, sei dies kein größeres Problem gewesen, erinnert sich Schöberl: Sie kaufte sich vor Ort ein Windows-Notebook und nach Eingabe ihrer Login-Daten erfolgte via VMware Workplace One das Enrollment und der Zugriff auf das Firmennetz mit SD-WAN automatisch. "In einer klassischen Umgebung wäre das undenkbar gewesen", blickt der CIO zurück.

Flexibel bis zum Ende

Der nächste Schritt auf diesem Weg ist die Integration von CloudHealth by VMware sowie die Migration der kritischen Fertigungsanwendungen in die Cloud. Damit soll der Verwaltungsaufwand in den einzelnen Standorten entfallen. Wie es damit weitergeht, wird sich allerdings erst zeigen. Osram und Continental planen, das Geschäft des Joint Ventures neu für die Zukunft aufzustellen.

LED-Scheinwerfer von Osram für den VW Golf VII.
LED-Scheinwerfer von Osram für den VW Golf VII.
Foto: Osram Licht AG

In den kommenden Monaten werden die beiden Mutterhäuser darüber verhandeln, die eingebrachten Geschäfte herauszulösen und in die jeweiligen Unternehmen zu überführen. Mit dem Schritt begegnen Osram und Continental dem eingetrübten Marktumfeld, das durch die Corona-Krise zusätzlich belastet wird und sich anders als erwartet entwickelt hat. Ein kleiner Trost: Auch bei der Rückintegration wird der Fokus auf Cloud-only und die damit mögliche Flexibilität sicher von Vorteil sein.