Von Cloud zur Open Infrastructure

OpenStack sieht die erste Mission als erfüllt an

30.11.2018
Von 
Ludger Schmitz war freiberuflicher IT-Journalist in Kelheim. Er ist spezialisiert auf Open Source und neue Open-Initiativen.

Foundation organisiert die Projekt-Stati neu

Künftig gibt es "Pilot Projects", die für 18 Monate organisatorische und technische Unterstützung bekommen können, allerdings nicht unbedingt IT-technische Ressourcen der OSF (zum Beispiel für Hosting) verwenden müssen. Wenn Projekte nach den OSF-Prinzipien bei Quellcode, Design, Community und Entwicklung offen arbeiten, eine OSI-anerkannte Open-Source-Lizenz nehmen und als relevant erachtet werden, kann die Leitung der OSF sie zu Pilotprojekten erheben. Die vier jüngeren Projekte Kata Containers, Zuul, Airship und StarlingX besitzen diesen Status bereits. Alle weiteren bestehenden Projekte aus dem einstigen Big Tent sind "Confirmed Projects".

Mit den vier neuen Projekten und der neuen Organisationsstruktur bekommt die OpenStack Foundation endgültig ein neues Erscheinungsbild, das sich bereits vor einem halben Jahr in Vancouver abzeichnete. Die Summits tragen künftig den Untertitel "Open Infrastructure". Jonathan Bryce, President der OpenStack Foundation, machte es noch einmal deutlich: "Unsere Ziele ab 2019 sind nicht mehr nur Private und Public Clouds, sondern weiter gehend Open Infrastructure. Das heißt Container, CI/CD, Internet of Things und Edge Computing."

Bis die neuen Ziele auf Anwenderebene richtig durchdringen, dürfte es allerdings noch eine Weile dauern. Zwar sind einige große Anwenderunternehmen an der Entwicklung der neuen Projekte stark beteiligt, aber ein großer Teil der Anwender nutzt OpenStack über OSF-Partner. Bei diesen konzentrieren sich die Neuerungen in den Angeboten noch auf Cloud-Umgebungen.

Telekom baut weiter an ihrer Open Cloud

Ein Beispiel dafür ist die Deutsche Telekom/T-Systems. Sie präsentierte für ihre Open Telekom Cloud (OTC) vor allem Neuerungen, die Anwender seit geraumer Zeit gefordert haben: mehr Sicherheit und einfacheres Management von Clouds. So gibt es künftig Verschlüsselung für den Workspace Service und die Mongo DB. Backup und Recovery erfordern keine manuellen Arbeiten mehr, um Redundanzen zu schaffen. Datensätze beziehungsweise ganze Umgebungen lassen sich per Storage Desaster Recovery Service einfacher über mehrere Verfügbarkeitszonen spiegeln. Independent Quota Management ermöglicht es, die Ressourcen je Tenant oder Projekt nach Regeln zu beschränken und bestimmte Ressourcen gezielt zu limitieren. Ein Health Service Dashboard zeigt per Website mit wenigen Klicks auf, wo es hakt, wenn ein Cloud-Service hängt.

Lesen Sie mehr zu den Entwicklungen bei T-Systems:

Darüber hinaus verwies OTC-Vice-President Andreas Falkner in Berlin mehrfach auf "Telekom-Erfahrungen als Netzbetreiber". Daraus lässt sich darauf schließen, dass die Telcos wohl die Ersten sein dürften, die der OpenStack Foundation auf ihrem Weg in Richtung Internet of Things und Edge Computing folgen werden.