Open-Source-Tool im Test

OpenQRM steuert die Private Cloud

12.12.2011
Von 
Andrej Radonic ist Experte für Virtualisierung, Cloud-Technologien und Open Source Anwendungen. Der Fachbuchautor ist Vorstand der interSales AG und entwickelt für mittelständische Unternehmen anspruchsvolle E-Commerce Lösungen.

Über den Wolken

openQRM liefert die Cloudfähigkeit durch sein Design und in Form eines Cloud-Plugins mit. Dieses stellt ein Selfservice-Portal zur Verfügung, über welches Anwender ihre Systeme konfigurieren und das Deployment anfragen können. Ein Abrechnungssystem ist ebenfalls an Bord. Die Schnittstellen sind dabei Amazon-konform (AWS), was eine Migration von Appliances in beide Richtungen einfach macht.
Mit wenigen Klicks kann der Admin sein openQRM-System um Cloud-Fähigkeiten erweitern.
Abbildung: Der visuelle Clouddesigner ermöglicht den openQRM-Anwendern eine schnelle Definition der gewünschten Dienste

Der visuelle Clouddesigner ermöglicht den openQRM-Anwendern eine schnelle Definition der gewünschten Dienste
Der visuelle Clouddesigner ermöglicht den openQRM-Anwendern eine schnelle Definition der gewünschten Dienste

In der openQRM-Cloud definiert der Cloud-Admin aus den verfügbaren Komponenten seines Datacenters diejenigen Cloud-Produkte, die der Cloud-Benutzer auswählen kann, wenn er sich über das openqrn-cloudportal seine Appliance zusammenstellt. Anschließend sind die „Cloud Products“ zu erstellen, welche über das Cloud-Portal angeboten werden sollen. Dazu gehört vor allem, den Kernel je unterstütztem Betriebssystem zu definieren und ein „VM-Product“ zu erstellen.

Dann ist noch zu konfigurieren, welche Betriebssystem-Images die Cloud den Cloud-Usern anbieten soll. Zuletzt sind noch die CloudUser zu erstellen, damit diese sich in ihrer private Cloud anmelden können. Nun sind alle Ressourcen sowie die Cloud angelegt und vorbereitet.

Als unter http://localhost/cloud-portal angemeldeter Cloud-Benutzer kann man nun einfach seine Serversysteme mit Hilfe des Visual Cloud Designers im Drag-und-Drop Verfahren zusammenstellen und die Provisionierung beantragen. openQRM kann so konfiguriert werden, dass diese Requests automatisch akzeptiert oder aber manuell zugelassen werden müssen. Der Rest läuft automatisch: der Clouduser kann selber bestimmen, wann welche Appliances laufen und wann sie provisioniert und deprovisioniert werden. Das auf einer eigenen Cloud-Währung („CCU“) basierende Abrechnungssystem ermöglicht die minutengenaue Abrechnung und Ausweisung der genutzten Ressourcen. Der Administrator kann dabei je Ressource die „Kosten“ in CCU definieren. Auf diesem Wege ist ein automatisierter elektronischer Vertrieb von Computingressourcen denkbar, ein Magentoshop-Verkaufsmodul existiert bereits (für zahlende Support-Kunden).

Für die Steuerung und Automatisierung der Cloud existiert eine wohldokumentierte Webservice-API (SOAP).

Lizenzierung und Support

openQRM gibt es ausschließlich in einer „free“ Lizenz und es unterliegt vollständig der GPL. Eine Enterprise-Variante ist seitens der openQRM Enterprise GmbH in Köln nicht vorgesehen. Die Firma versteht sich im Wesentlichen als Haupt-Contributor und Sponsor von openQRM. Angeboten werden Trainings sowie Service und Support. Letzterer ist in drei SLA-Stufen erhältlich (Basic, Standard, Premium), der Einstiegspreis liegt bei 480,- € pro Monat.