Eine vollständige Behebung dieser Probleme in absehbarer Zukunft ist aus Perspektive der Gutachter unrealistisch. Der Mehraufwand führe in den Fachämtern dazu, dass bis heute der Schwerpunkt der Arbeitserledigung unter Nutzung der veralteten Microsoft-Office-2000-Suite erfolge oder sich aber die Fachämter eigenständig PCs beschafft haben, die über eine aktuelle Office-Suite des Herstellers Microsoft verfügen, so die Gutachter.
Die Erwartung, dass viele andere Städte dem Beispiel Freiburg folgen, habe sich ebenfalls nicht erfüllt. Es gebe auch keine Anzeichen dafür, dass sich daran etwas ändere. Die in Freiburg genutzte Version von Open Office werde nicht weiter entwickelt, die Stadt müsste sich jetzt für Libre Office oder Apache Open Office entscheiden. Diese Auseinanderentwicklung der Entwicklergemeinde lähme die weitere Entwicklung.
Auseinanderentwicklung der Community lähmt die Entwicklung
Die Fraktion Junges Freiburg/Die Grünen im Gemeinderat will weiterhin an Open Office festhalten. Die politischen Entscheidungen des Gemeinderats aus den Jahren 2005 und 2007 einen von proprietärer Software unabhängigen Weg in der IT-Verwaltung der Stadt zu gehen, unterstützt unsere Fraktionsgemeinschaft weiterhin", heißt es in einer Erklärung.
Und weiter: „Transparentes Verwaltungshandeln wird künftig seitens der BürgerInnen verstärkt erwartet, auch im Hinblick auf die Bereitstellung von Verwaltungsdaten in maschinenlesbarer Form (Open Data). Die Datennutzung sollte dabei nicht durch die Verwendung nicht-offener Datenformate behindert werden oder gar durch die Verwendung proprietärer Formate die Nutzung und Lizenzierung von kostenpflichtiger Software voraussetzen."
Auch die Piratenpartei des Landes fordert Freiburg auf, das "Leuchtturmprojekt der Open-Office-Migration weiter zu führen". Und weiter: "Unfreie Software wie Microsoft Office speichert Daten in Formaten ab, die andere Programme oft nicht korrekt verarbeiten können. Dies zwingt Bürger und Behörden zu vergleichsweise teuren und stetigen Anschaffungen und bindet sie gleichzeitig an wenige oder sogar an nur einen, sein Monopol ausnutzenden, Hersteller."