250 000 Einwohner hat der Landkreis Harburg in Niedersachsen. Mit der Kreisstadt Winsen (Luhe) zählt das zur Metropolregion Hamburg gehörende Gebiet insgesamt zwölf Einheitsgemeinden, Samtgemeinden und Städte. Anträge, Formulare und Antworten auf Fragen rund ums Auto, für soziale Hilfsangebote, die Abfallbeseitigung, das Bauen, den Naturschutz, die Sozialhilfe, für Abwasser, Wohngeld sowie Klimaschutz erhalten die Bürger des Kreises bei der öffentlichen Verwaltung. Gemeinsam mit den Rathäusern der Region sorgen die Verwaltungsmitarbeiter dafür, dass das öffentliche Leben reibungslos funktioniert. Rund 1300 IT-Arbeitsplätze werden dabei ganz oder teilweise von der IT-Abteilung des Landkreises betreut. Am besten läuft das natürlich, wenn die IT störungsfrei mitmacht. Wo früher fast ausschließlich Papier den Bürgerservice beherrschte, können die Beamten heute jeden Verwaltungsvorgang elektronisch bearbeiten - egal, ob neue Schülerkarte für den Nahverkehr oder ein Antrag auf Elterngeld.
Im Umkehrschluss bedeutet das: Streiken PCs oder Server können die Mitarbeiter der öffentlichen Einrichtung den Bürgerservice nur sehr eingeschränkt anbieten. Lange Menschenschlangen etwa in der Kraftfahrzeugzulassungsstelle oder beim Einwohnermeldeamt wären die Folge. Kein Wunder also, dass die sechs System- und Netzwerkadministratoren der IT-Abteilung des Landkreises Harburg alles dafür tun, dass Hard- und Software möglichst rund um die Uhr einwandfrei funktionieren.
"Wir setzen im Wesentlichen auf Betriebssysteme von Microsoft", sagt Mike Wille. Der IT-Leiter der Kreisverwaltung ist dafür verantwortlich, dass seine Leute diese Landschaft beherrschen und Ausfälle oder Fehler schnell beheben können. Und weil der US-Konzern seine Software im regelmäßigen Rhythmus aktualisiert oder neue Versionen auf dem Markt wirft, geht den Informatikern und Verwaltungsmitarbeitern die Arbeit nicht aus.
"Pro Jahr können wir ein, maximal zwei Großprojekte stemmen", sagt Wille, der seit 30 Jahren beim Landkreis arbeitet - 21 davon in der IT. Das letzte Projekt war die Umstellung auf Windows Server 2008 und Exchange Server 2010. Mehrere Monate bereiten der 49-Jährige und sein Team die Server-Landschaft darauf vor. Damit die Umstellung ohne große Reibungsverluste klappt, schulten sich die sechs Kollegen zwischen zwei bis vier Wochen fast täglich virtuell.
Statt wie noch vor zwei Jahren bis zu fünf Tage in einem Seminar das Know-how zu erlernen, nutzen die Computerfachleute inzwischen die "IT Courseware Collection" von Skillsoft. Zum IT-Paket gehört eine Kurssammlung, mit der alle gängigen Microsoft-Produkte geschult werden. Ideal sei hier, so Wille, dass nach dem Besuch eines virtuellen Seminars ein Test stattfindet: "Wer ihn besteht, erhält ein Zertifikat und ist in der Lage, mit der neuen Software umzugehen."
Die Netzwerkadministratoren des Landkreise Harburg lernen vor allem von zuhause aus. Wille unterstützt das: "Mir ist lieber, ein Kollege macht die Kursmodule konzentriert und vor allem ungestört." Dafür lässt er ihn gerne einen Tag im Homeoffice arbeiten.
- Pro: Prozesse optimieren
Fachbereiche können durch Online-Schulungen die Einführung neuer Geschäftsprozesse forcieren oder bereits bestehende optimieren. - Pro: Verfügbarkeit der Lerninhalte
Einer der größten Vorteile des E-Learning besteht in der ständigen Verfügbarkeit und Wiederholbarkeit des Lernstoffes. Jeder Mitarbeiter kann sein Lernpensum nach Bedarf realisieren. Ein weiterer Vorteil liegt in der Möglichkeit, eine Vielzahl von Mitarbeitern an verschiedensten Arbeitsplätzen und Außendienststellen gleichzeitig zu neuen Produkten, Konditionen, Gesetzmäßigkeiten zu schulen. - Kontra: Teure Anschaffung
Die meisten kleinen und mittelständischen Betriebe scheuen die Investition in E-Learning-Systeme, weil auf sie zugeschnittene Individuallösungen sehr kostspielig sind. - Kontra: Motivation
Die Akzeptanz und Motivation von Mitarbeitern lässt in Sachen E-Learning oft zu wünschen übrig. - Kontra: Selbstlernkompetenz
Viele Personal-Manager bezweifeln die Selbstlernkompetenz der einzelnen Mitarbeiter.