Projektteams setzen vermehrt auf Gruppenkalender, Web-Konferenzen, Wikis, Blogs und Social Bookmarking

Online-Collaboration am Schreibtisch im Web

22.02.2008
Von 
Nicole Dufft ist Independent Vice President – Digital Enterprise PAC

Web-Collaboration und -Kommunikation

Im Internet finden sich zahlreiche Online-Angebote zu Unterstützung von Teamarbeit. Das Spektrum reicht von Open-Source-Plattformen über Freeware bis hin zu Angeboten der Softwareriesen im Betastadium. Unterteilen lassen sich die Online-Collaboration-Tools zunächst nach der Form der Zusammenarbeit, die sie unterstützen. Man kann unterscheiden zwischen

  • Zusammenarbeit im engeren Sinne,

  • Koordination und

  • Kommunikation.

Zur ersten Kategorie der Collaboration-Tools im engeren Sinne zählen zum einen Desktop- und Application-Sharing. Diese erlauben es Nutzern beispielsweise, sich über das Web virtuell gegenseitig auf den Bildschirm zu schauen und Anwendungen zu nutzen. Damit können Nutzer beispielsweise Grafiken gemeinsam betrachten und bearbeiten, die sie sonst aufwändig als Datei per E-Mail hin- und herschicken müssten. Andere Online-Tools ermöglichen das Hinterlegen, den Zugriff und die Verwaltung von Dateien in gemeinsamen, geschützten Ordnern im Netz.

Darüber hinaus zählen zu den Online-Collaboration-Tools auch Werkzeuge wie Wikis (Sammlung von als Web-Seiten angelegten Artikeln mit integrierter Editierfunktion), in denen Teams Inhalte gemeinsam und dynamisch à la Wikipedia bearbeiten sowie Dokumente, Links oder Zeitpläne hinterlegen können. Ebenso lassen sich Blogs (öffentliche Online-Tagebücher) oder Social-Bookmarking-Systeme für den projektbasierenden Erfahrungs- und Wissensaustausch nutzen. Social Bookmarking erlaubt es einer Gemeinschaft von Internet-Usern, Lesezeichen zu sammeln, zu kommentieren beziehungsweise zu bewerten.

Zur zweiten Kategorie, den Anwendungen für die Koordination von Teams, zählen Web-basierende Projekt-Management und Groupware-Anwendungen. Sie erlauben es einer Gruppe von Nutzern, gemeinsame Kalender und Arbeitspläne zu verwalten, Aufgaben und Ressourcen zuzuordnen und Meilensteine festzulegen.

Die Kategorie der Web-basierenden Kommunikationswerkzeuge hat in den vergangenen Jahren nicht zuletzt dank des Internet-Telefonie-Systems Skype hohe Popularität erlangt und sich von der privaten Nutzung zunehmend auch in Unternehmen ausgebreitet. In vielen Firmen haben Web-basierende Sprach-, Instant-Messaging- und Präsenz-Management-Anwendungen die traditionelle E-Mail ergänzt ? allerdings oft in Eigenregie der Mitarbeiter, ohne Abstimmung mit der IT-Abteilung. Instant Messaging (IM) erlaubt es registrierten Teilnehmern, Textnachrichten auszutauschen. Über ein Präsenz-Management können IM-Nutzer sehen, welche Kollegen ebenfalls online sind. Gleichzeitig kann ein IM-Mitglied aber signalisieren, zwar gerade online, aber nicht verfügbar zu sein.