Tipps für's Netzwerken

Networking für Schüchterne

05.09.2021
Von  und
Meridith Levinson ist Autorin unserer US-Schwesterpublikation CIO.com.


Florian Maier beschäftigt sich mit diversen Themen rund um Technologie und Management.

Seien Sie vorbereitet

Wenn Sie Angst vor plötzlicher Sprachlosigkeit oder einem Blackout haben, sollten Sie sich vorbereiten. Überlegen Sie sich "Eisbrecher"-Fragen, die Sie anderen Menschen stellen können - so vermeiden Sie es, irgendwo herum zu stehen und sich nutzlos und/oder fehl am Platz zu fühlen.

Wenn Sie ein Event mit dem Hintergedanken besuchen, sich einen neuen Job angeln zu wollen, sollten Sie Ihren Elevator Pitch bereithalten. Achten Sie darauf, klare und schlüssige Antworten parat zu haben.

Im Nachgang

Der Austausch von Informationen aller Art (Webseiten, Artikel, Studien, Telefonnummern und andere Kontaktdaten) hilft dabei, Glaubwürdigkeit zu erzeugen. Wenn Sie also im Gespräch mit anderen Menschen etwas Interessantes beizutragen haben und beispielsweise versprechen, einen Link zu einem bestimmten Artikel zuzuschicken, sollten Sie sicherstellen, dass das auch passiert.

"Wenn Sie Ihren Worten Taten folgen lassen, gewinnt Ihr Gegenüber den Eindruck, dass Sie ihr Wort halten und man sich auf Sie verlassen kann", erläutert Sarikas. Diese Vorgehensweise kann auch für die Zukunft hilfreich sein. Denn auch wenn die betreffende Person gerade keinen Job oder Lead für Sie hat - vielleicht ändert sich das ja irgendwann. Falls ja, haben Sie gut vorgesorgt.

Zurückweisung kommt vor

Im Laufe Ihres Networking-Lebens werden Ihnen Menschen begegnen, die sich nicht mit Ihnen auseinander setzen können oder wollen. Sie werden Menschen treffen, die unfreundlich sind. Sie werden regelmäßig Menschen treffen, die viel zu beschäftigt sind, um sich mit Ihnen zu unterhalten. Und Sie werden mit einigen Menschen sprechen, die Sie nicht leiden können und die auch Sie nicht leiden können. Vielleicht sind Sie bei bestimmten Themen auch völlig konträrer Auffassung.

"So ist das Leben", meint Lynne Sarikas. "Nehmen Sie das nicht persönlich und sich schon gar nicht zu Herzen. Das hat überhaupt nichts mit Ihnen zu tun. Nicht für alle menschlichen Beziehungen bestehen die gleichen Erfolgschancen. Sie heiraten ja auch nicht jeden, den Sie treffen. Und sind auch nicht mit jedem Ihrer Business Partner persönlich befreundet. Dass die Chemie ab und an nicht stimmt, ist Teil des Networking-Prozesses."

Gehen Sie Risiken ein

Wenn Sie die Angst vor Zurückweisung erst einmal überwunden haben, wird es Ihnen sehr viel leichter fallen, eine Unterhaltung mit Fremden zu beginnen.

"Die Person, die da neben Ihnen auf der Bank oder im Flugzeug sitzt, fühlt sich vielleicht ähnlich unbehaglich wie Sie und ist froh, wenn Sie das Eis brechen", gibt Sarikas zu bedenken.

Ein Fehler, den Sie nicht begehen sollten: Glauben Sie nicht, dass die Anderen Ihnen etwas voraus haben. Es gibt eine Menge schüchterner Menschen auf der Welt und solche, die sich in Situationen wie diesen total wohl fühlen, sind ganz klar die Ausnahme.

Vielleicht ist die Person neben Ihnen ja auch Ihr neuer bester Freund. Oder nicht. Wenn Sie es nicht ausprobieren, finden Sie es auch nicht heraus.

Wenn nichts hilft, hilft Hilfe vom Profi

Wenn Sie sich partout nicht gegenüber anderen Menschen öffnen können oder wollen, werden Sie auch die Kunst des Netzwerkens nie beherrschen können. Wenn der innere Schweinehund also wirklich so groß ist, sollten Sie die professionelle Hilfe eines Therapeuten in Anspruch nehmen. Der kann Ihnen dabei helfen zu verstehen, was es mit Ihrer Schüchternheit auf sich hat und zeigt Ihnen Wege und Strategien zur Selbst-Überwindung.

"Die Fähigkeit, mit anderen Menschen vertraut zu sein, ist der Kern des Networking", meint auch Ferrazzi. "Schüchterne Menschen sind im Grunde innerlich einsam und sehnen sich nach mehr Vertrautheit. Sie haben oft einfach nicht den Mut oder das Selbstvertrauen, um das zu erreichen."

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation CIO.com.