Ratgeber Energieeffizienz im Data Center

Moderne Kühlung drückt RZ-Kosten

07.12.2012
Von  und Jürgen Bilowsky
Ulf Schade ist Solution Manager im Bereich Dynamic Datacenter und Data Management bei Computacenter. In dieser Position verantwortet er die technologische Ausrichtung, Architektur, Lösungs- sowie Beratungsentwicklung des Unternehmens in diesem Bereich und agiert als Technologieexperte.

RZ-Zukunft: „Liquid Submerged Server“

Auf die Spitze getrieben wird das Thema Server-Kühlung durch sogenannte „Liquid Submerged Server“. Hier wird der gesamte Server inklusive aller Komponenten in eine spezielle Kühlflüssigkeit getaucht. Am Markt gibt es spezielle Anbieter, die die erforderlichen technischen Flüssigkeiten anbieten. Die Server, die beispielsweise als Blades zur Verfügung stehen, bestehen aus Standard-Industriekomponenten (etwa Intel-CPUs) und befinden sich in einem geschlossenen Gehäuse. Dieses besitzt die erforderlichen Schnittstellen zur „Außenwelt“, wie beispielsweise eine bestimmte Anzahl an Netzwerkports. Neben diesen normalen Schnittstellen gibt es zwei weitere Anschlüsse: einen für den Zulauf und einen für den Ablauf der Kühlflüssigkeit.

Bei der Kühlflüssigkeit handelt es sich um eine spezielle Mischung, die auf der einen Seite Wärme optimal aufnimmt und abführt und die auf der anderen Seite nicht leitfähig ist. Der gesamte Server inklusive aller Komponenten wird von dieser Flüssigkeit durchströmt. Damit ist für eine optimale Wärmeabfuhr gesorgt. Die Kühlflüssigkeitsversorgung ist in spezielle Racks fest integriert, so dass die Server hochkant, ähnlich wie herkömmliche Blade Server, in spezielle Chassis eingesteckt und integriert werden. Die warme Flüssigkeit wird außerhalb des Rechenzentrums über Rückkühler geführt und den Servern erkaltet wieder zugeführt. Durch diese Speziallösung lassen sich die Kühlkosten um zirka 80 Prozent reduzieren – allerdings sind die Anschaffungskosten und die neuen Herausforderungen, die sich im RZ-Betrieb ergeben, nicht unerheblich.