Mit der Frage, ob es das Ende der Mobilität bedeutet, wenn die Bandbreite nicht mehr ausreicht, haben sich Vertreter von europäischen Mobilfunkbetreibern Mitte Juni im Kempinski Hotel Berlin bei der Konferenz „Mobile Data Offloading" beschäftigt.
Digital TV, Social Media, Cloud Computing - das Datenaufkommen in mobilen Netzen nimmt immer weiter zu. Steve Nicholson, CEO des britischen W-LAN-Anbieters The Cloud Networks, nimmt an, dass sich der Bandbreitenbedarf in den kommenden drei Jahren verdoppeln wird. The Cloud ist seit kurzem eine Tochter des britischen Medienkonzerns BSkyB, das in Großbritannien für zehn Millionen Kunden hauptsächlich bezahlte Premium-TV-Inhalte anbietet. In Deutschland hat sich The Cloud mit der Global Air Net zusammen getan, die in deutschen Hotels bezahlte WiFi-Services anbietet.
Damit die Netzbetreiber nicht in eine Sackgasse geraten, suchen sie derzeit händeringend nach Alternativen, um die ganzen breitbandhungrigen Anwendungen nicht über ihre Mobilfunknetze zu routen. Noch ist unklar, wie das W-LAN der Zukunft aussieht und wie die Voraussetzungen für das Data Offloading sein müssen.
„Wi-Fi ist eine Möglichkeit, mobile Netzwerke zukunftsfähig und wirtschaftlich zu gestalten", sagte Nicholson im Gespräch mit Computerwoche.de. „Die traditionellen Mobilfunkunternehmen brauchen eine Wi-Fi-Komponente, um ihre Daten zu mangen." Noch vor vier Jahren habe von den Mobilfunkbetreibern kein Interesse an der Nutzung von W-LAN bestanden. Das habe sich jetzt geändert. Die Gründe: Alle neuen Smartphones beherrschen inzwischen W-LAN, die Qualität und die Verbreitung von W-LAN haben sich verbessert – und die mögliche Datenlast hat sich extrem erhöht.