60.000 registrierte User auf drei Plattformen
Die Community sieht Kröner als Keimzelle seines Banking-Konzeptes. "Sie ist meine Filiale, der Raum, in dem meine User aktiv werden". Darüber hinaus betreibt die Fidor AG keinen eigenen Vertrieb und beschäftigen auch keine eigenen Berater. Um mit ihr in Kontakt zu treten setzt die Fidor AG augenblicklich ganz auf die bewährten Web 2.0-Kanäle wie Facebook, Twitter und Xing. "Unsere Präsenz dort entspricht", so Kröner, "Satelliten in den Fußgängerzonen des Internetlebens". Wer sich erfolgreich im Web positionieren möchte, muss sich also dort aufhalten, wo die User sind: auf den Social Media Plattformen, jedenfalls zurzeit.
Die Fidor AG hat für die Realisierung ihrer Multichannel-Web-Präsenz Anfang 2008 zunächst den Fidor-Blog ins Leben gerufen, um so interessante Inhalte zu kommunzieren. Schritt zwei war der Auftritt in Facebook, Xing und anderen Social Media Plattformen. Zwischen März und Mai 2009 folgte der Launch von ficoba.de und begleitenden Plattformen wie gemege.de und brokr.de.
Geplant ist nun ein Relaunch, der das Bonussystem von Fidor integriert und die Produktwelt vollständiger darstellt. Die Community ist derzeit überschaubar: 238 Followers bei Twitter, 231 Mitglieder bei Xing und 49 Fans bei Facebook. Doch die drei Plattformen brokr.de, gemege.de und sharewise.de vereinen immerhin schon 60.000 registrierte User. Insgesamt konnte die Fidor Gruppe, zu der auch die Online-Marketing-Agentur Zieltraffic gehört, im vergangenen Jahr einen Umsatz von 25 Millionen Euro erzielen. "Wir sind noch am Anfang. Aber die Entwicklung stimmt uns sehr zuversichtlich", erläutert Kröner die Zahlen. "Entscheidend ist dass das Konzept auf die Mehrheit der Deutschen eine hohe Anziehungskraft ausübt. Wir erwarten in den nächsten Jahren daher ein starkes Wachstum im Bankengeschäft."
Community-Banking, wie es durch die Fidor AG Gestalt annimmt, ist eine der konsequentesten Umsetzungen des Social Media-Gedankens. Doch das innovative Bankenkonzept ist auch eng verbunden mit dem Web 2.0. Könnte die Überflutung der Social Media-Kanäle mit Werbung die Community nicht zerstören? Kröner sieht die Entwicklung gelassen: "Selbst wenn das Web 2.0 mit seinen Kanälen wie Twitter oder Facebook durch extensives Marketing Schaden nimmt, kann dies dem Community-Banking nichts anhaben. Das Konzept einer kundenzentrierten Bank mit hoher Transparenz bei den Produkten und Prozessen wird unabhängig davon Bestand haben. Die Kanäle werden sich immer wieder finden".