Sharepoint und SkyDrive

Mit Office 2013 Daten in der Cloud und im Web speichern

21.03.2013
Von 
Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.

WebDAV-Anbindung von Cloud-Speichern

Leider lassen sich nicht alle Cloud-Dienste per WebDAV anbinden. Apples "iCloud" ist durch das geschlossene System nicht koppelbar, und "Google Drive" erlaubt auch keine Anbindung per WebDAV. Für Dropbox gibt es nur den Zusatzdienst "Dropdav" (https://dropdav.com). Dieser steht allerdings nicht kostenlos zur Verfügung und erfordert eine zusätzliche Registrierung. Das ist unsicher und kompliziert.

Eine weitere Alternative für viele Cloud-Nutzer ist das kostenlose Tool "CarotDAV" (http://rei.to/carotdav_ en.html). Die Anwendung kann auch Google Drive und andere Dienste per WebDAV anbinden. Eine Installation ist nicht notwendig, das Tool gibt es auch als portable Version. Ohne den Client des Cloud-Anbieters zu installieren, kann so mit dem Tool auf die Daten in der Cloud zugegriffen werden. Aber eine Verbindung mit Office ist nicht möglich. Außerdem sind die Daten nicht als Netzlaufwerk mit Laufwerksbuchstaben verfügbar.

WebDAV bei Cloud-Diensten

Folgende Anbieter von Cloud-Speichern unterstützen derzeit WebDAV:

TrendMicro SafeSync,

Strato HiDrive Media,

DriveOnWeb,

CloudSafe,

ADrive (nicht in der kostenlosen Variante),

GMX,

Web.de,

CloudMe,

myDrive,

Telekom Mediencenter und

TeamDrive.

Anleitungen zur WebDAV-Nutzung finden Anwender auf den Seiten des jeweiligen Anbieters. Wie es funktioniert, zeigen wir im exemplarisch im Kasten "Telekom-Cloud als Datenspeicher" am Beispiel der Telekom, die Nutzern 25 Gigabyte kostenlosen Speicher bietet.

Teamarbeit mit Dokumenten

Arbeiten mehrere Personen gemeinsam an einem Dokument, sehen die Anwender dies in Word und anderen Office-Programmen und erhalten entsprechende Informationen. Ein gemeinsames Bearbeiten von Dokumenten und die Mehrbenutzerarbeit ist in Office 2010 und Office 2013 möglich. Allerdings funktioniert das in SkyDrive zunächst nicht.

Auch wenn Anwender die Dokumente in einem anderen Cloud-Speicher ablegen, lassen sich diese mit Office-Programmen nicht gemeinsam in Gruppen bearbeiten. Nur bei der Verwendung von Sharepoint oder Dateifreigaben im Netzwerk können Dokumente in Gruppen bearbeitet werden.

In SkyDrive haben Anwender aber die Möglichkeit, gespeicherte Dokumente explizit für andere zur Bearbeitung freizugeben. Auf diesem Weg ist der User in der Lage, Dokumente auch mit den Office Web Apps zu bearbeiten. Dabei können mehrere Anwender in einer Gruppe Dokumente einsehen und verändern.

Ältere Versionen nutzen

Anwender können auch Dokumente in einer Sharepoint-Bibliothek oder SkyDrive speichern, die mit älteren Versionen von Office erstellt wurden. Allerdings ist für diese Dokumente keine gemeinsame Bearbeitung möglich. Öffnet ein Anwender ein Word- 2010/2013- oder Powerpoint-2010/2013- Dokument mit Word oder Powerpoint 2007, erstellt Sharepoint eine Sperre für das Dokument, so dass andere Anwender nicht gleichzeitig am Dokument arbeiten können.

Word zeigt die Zahl der Mitarbeiter an, die das Dokument bearbeiten, und über einen Klick zusätzlich deren Namen. Auf diese Weise ist auch der Austausch von Informationen möglich. So wird etwa dargestellt, wer welche Änderungen vornimmt. Alle Änderungen synchronisiert Office in einem gemeinsamen Dokument.

Sperre für Überarbeitung

Das alles funktioniert aber nicht mit WebDAV, sondern nur wenn Anwender ein in SkyDrive freigegebenes Dokument bearbeiten. In diesem Fall lassen sich Dokumente problemlos zusammen in Office Web Apps bearbeiten. Nehmen Anwender dabei Änderungen vor, werden einzelne Abschnitte des Dokuments gesperrt. Erst nach einer Synchronisierung mit dem Server sind die Bereiche wieder verfügbar. Dadurch ist sichergestellt, dass sich Anwender er nicht gegenseitig ihre Dokumente überschreiben können. Die Word-Funktionen selbst lassen sich dabei ohne Einschränkungen nutzen. Setzen Unternehmen Server mit Exchange oder Lync ein, können Nutzer anderen Autoren E-Mails oder Echtzeitnachrichten senden. Diese Funktion erreichen Anwender über die Registerkarte "Datei".

Bei der Verwendung von WebDAV-Speichern ist noch eine andere Einschränkung zu beachten, wenn Anwender Dokumente unterwegs bearbeiten wollen. Sind hierfür die Office Web Apps vorgesehen, müssen sich die Dateien in SkyDrive befinden. Das bedeutet für die Anwender, dass sie die Dokumente aus dem Cloud-Speicher herunterladen und dann in SkyDrive hochladen müssen, bevor eine Weiterbearbeitung möglich ist.

Fazit

Das Speichern von Dokumenten in der Cloud hat neben dem bereits ausführlich diskutierten Problem der Datensicherheit verschiedene Vorteile. Zunächst lassen sich die Dokumente auch von anderen Rechnern aus bearbeiten und sind durch die Cloud-Speicherung gesichert, wenn der eigene Rechner ohne Backup ausfällt. Durch die WebDAV-Anbindung von Cloud-Speichern kann auf Agenten und Tools verzichtet werden, denn die Daten lassen sich problemlos in der Cloud speichern und schnell nutzen. Die Wahlfreiheit beim Cloud-Speicheranbieter erkauft sich der Anwender allerdings mit Einschränkungen beim gemeinsamen Bearbeiten von Dokumenten.