CES 2024: Die Vision vom hyperpersonalisierten Auto

Mercedes-Benz bringt KI-gestützten MBUX Virtual Assistant

18.12.2023
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Auf der CES 2024 will Mercedes-Benz seinen KI-gestützten MBUX Virtual Assistant auf Basis des eigenen Betriebssystems MB.OS vorstellen.
Mit dem KI-gestützten MBUX Virtual Assistant verspricht Mercedes-Benz im Auto ein hyperpersonalisiertes Benutzererlebnis.
Mit dem KI-gestützten MBUX Virtual Assistant verspricht Mercedes-Benz im Auto ein hyperpersonalisiertes Benutzererlebnis.
Foto: Mercedes-Benz

Das Auto als Erweiterung der Persönlichkeit? Nein, wir sind nicht auf dem Esoterik-Trip. Dies will Autobauer Mercedes-Benz mit KI-Hilfe erreichen und schwärmt schon vom "hyperpersonalisierten Kundenerlebnis".

Basis ist MB.OS

Realisieren will das Unternehmen dies durch den neuen KI-gestützten MBUX Virtual Assistant. Dieser basiert auf dem selbst entwickelten Betriebssystem MB.OS. MB.OS fußt auf einer Chip-to-Cloud-Architektur, die es laut Mercedes erlaubt, Hardware und Software voneinander zu entkoppeln. So könnten diese unabhängig voneinander weiterentwickelt und auf dem neusten Stand gehalten werden.

Nvidia und Google als Partner

Partner in Sachen MB.OS sind unter anderem Nvidia und Google. So werden etwa Daten und Funktionen der Google-Maps-Plattform in MB.OS eingebettet. Und Nvidia liefert nicht nur Chips für das automatisierte Fahren gemäß Level 2 und Level 3, sondern ist auch bei der Produktion mit im Spiel.

So nahmen die Schwaben die Produktionslinie der kommenden MMA-Modelle (Mercedes Modular Architecture) im Werk Rastatt bereits virtuell in Betrieb. Dabei setzten sie auf einen digitalen Zwilling auf Basis von Nvidia Omniverse. MB.OS wiederum soll dabei durch die Anbindung an die Mercedes Intelligent Cloud sicherstellen, dass alle Fahrzeuge die Produktion mit dem aktuellsten Softwarestand verlassen. Zudem sollen Software-Optimierungen innerhalb weniger Stunden global ausgerollt werden können.

Menschenähnliche Interaktion

Digitaler Zwilling der Produktion: Mercedes-Benz baut virtuelle Fabriken mit dem Nvidia Omniverse.
Digitaler Zwilling der Produktion: Mercedes-Benz baut virtuelle Fabriken mit dem Nvidia Omniverse.
Foto: Mercedes-Benz

Im Zuge diese Digital-First-Strategie ist der MBUX Virtual Assistant ein weiterer Baustein. Hochauflösende Game-Engine-Grafiken von Unity sollen dabei den Sprachassistenten "Hey Mercedes" in eine neue visuelle Dimension verbinden. Der KI-gestützte Assistent selbst hat zudem die Aufgabe die verschiedenen intelligenten Systeme von MBUX zu einer Einheit zu verbinden. Dank KI-Unterstützung soll dabei eine menschenähnliche Interaktion möglich sein.

Laut Mercedes-Benz markiert der Assistant die Spitze zahlreicher digitaler Innovationen, die man auf der CES vorstellen werde. Weitere Highlights seien neue Entwicklungen beim Entertainment im Fahrzeug.

Software als Milliarden-Markt

Das digitale Engagement des Autobauers scheint sich mittlerweile auch finanziell auszuzahlen. Wie das Autoportal mbpassionblog berichtet, hat Mercedes-Benz bereits im Jahr 2022 mehr als eine Milliarde Euro an software-basierten Umsätzen erzielt.