Den Handelsabteilungen der HaGe für die Produktbereiche Getreide, Dünger und Futtermittel bietet sich mit dem Business Intelligence (BI) ein umfangreiches Auswertungstool von SAP. Beispielsweise kann produktspezifisch das so genannte Warenengagement ermittelt werden. Dabei werden für den Zeitraum eines Monats eingekaufte Mengen zuzüglich bestehender Lagerbestände den bereits verkauften Mengen gegenübergestellt und saldiert. Hiermit ist auf schnellem Wege die Long- und Shortposition für ein Produkt oder eine Warengruppe zu eruieren. Hervorzuheben ist, dass nicht nur eine mengenmäßige sondern auch eine ergebnisorientierte Darstellung möglich ist. Einzeldaten aus unterschiedlichen Einkaufs- und Verkaufsbedingungen werden auf eine einheitliche Basis verrechnet, so dass einer belastbaren Datenzusammenführung Rechnung getragen wird.
Vorübergehender Parallelbetrieb
Aufgrund der schrittweisen Angliederung der Vertriebsregionen an SAP bis April 2010 finden derzeit im Unternehmen zwei Warenwirtschaftssysteme parallel Anwendung. Der Integration von Daten aus SAP und dem auslaufenden Warenwirtschaftssystem im BI kommt daher eine spezielle Bedeutung zu und erhöht die Auswertungsqualität. Anwenderfreundlich zeigt sich das BI insofern, als dass das produktive ERP-System durch die Datenverarbeitung nicht in seiner Kapazität beeinträchtigt wird. Das BI ist zwar ein Bestandteil des Standard-SAP, jedoch waren einige Anpassungen notwendig, um den Zwecken eines Agrarhandelsunternehmens erfolgreich gerecht zu werden. Eine andere Erweiterung der Standardlösung ist das eigenentwickelte Hofportal für den Wareneingang und -ausgang von Massengütern wie beispielsweise Getreide. Die Landwirte können ihre Ernte bei der HaGe anliefern, ohne vorab zu entscheiden, ob sie nur einlagern oder an die HaGe verkaufen möchten. Somit müssen zahlreiche Fremdbestände geführt werden, ohne dass diese jedoch physisch getrennt gelagert werden können.