Boston Dynamics hat seinen zweiten kommerziellen Roboter auf den Markt gebracht. Nach der Markteinführung des vierbeinigen Roboterhundes "Spot" im Jahr 2020 für 75.000 Dollar ist nun "Stretch" kommerziell verfügbar - ein Roboter zum Transport von Kartons in Lagerhäusern und Logistikzentren.
Nachdem erste Prototypen von Stretch im März 2021 vorgestellt wurden, ist der Roboter nach einem Jahr Praxistest jetzt serienreif. Als maschineller Lagerarbeiter soll Stretch selbständig Lastwagen entladen, Kartons von Paletten holen und das Zusammenstellen von Aufträgen übernehmen, ohne dass eine zusätzliche Infrastruktur aufgebaut werden muss.
Jahresproduktion bereits ausverkauft
Potenzielle Kunden müssen sich allerdings gedulden, bis sie einen der Stretch-Roboter erhalten, denn die Jahresproduktion für 2022 ist bereits ausverkauft. Interessenten können allerdings bereits jetzt Reservierungen für die Auslieferungen 2023 und 2024 tätigen. Den Ausverkauf der 2022er Produktion erklärt Boston Dynamics mit der großen Nachfrage der Early-Adopter-Kunden.
Die Early Adopter
Dazu zählen Kunden wie DHL Supply Chain, Gap, H&M und Performance Team - A Maersk Company. So hat etwa Performance Team eine mehrjährige Vereinbarung mit Boston Dynamics unterzeichnet, um die Lager- und Vertriebskapazitäten des Unternehmens zu digitalisieren. Und DHL Supply Chain hatte eine Vorbestellung für Stretch-Roboter in Höhe von 15 Millionen Dollar aufgegeben. Der Kontraktlogistiker innerhalb der Deutsche Post DHL Group will mit Stretch seine Lagerhaltung in Nordamerika weiter automatisieren. Die Investition ist Teil der DHL-Supply-Chain-Agenda "Accelerated Digitalization".
Das kann Stretch
Der Roboter Stretch besitzt eine kompakte, omnidirektionale mobile Basis. Zudem ist der Roboter mit einem speziell entwickelten, leichten Arm sowie einem intelligenten Greifer mit fortschrittlicher Sensorik und Steuerung ausgestattet. So soll er eine Vielzahl von Kartontypen und -größen handhaben. Außerdem verfügt er über die Computer-Vision-Technologie von Boston Dynamics, die es ihm ermöglicht, Kartons einfach und ohne Vorprogrammierung zu erkennen. Ferner sei Stretch in der Lage, komplexe Situationen wie ungeordnete Stapelkonfigurationen autonom zu bewältigen und heruntergefallene Kartons zu bergen.