Cloud Computing

Leistungsstarke PaaS-Lösungen für Anwendungsentwickler

24.10.2013
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.

Jelastic

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Jelastic
Foto: Diego Wyllie

"Jelastic” ist eine professionelle Cloud-Hosting-Plattform, die aus Kalifornien stammt und eine einfache Installation, Deployment, Skalierung und Management von Java- und PHP-Anwendungen verspricht. Durch die Fokussierung auf zwei Web-Sprachen ist der Anbieter in der Lage, die Anforderungen und Bedürfnisse der Entwickler, die mit diesen weitverbreiteten Web-Sprachen (Java vor allem im Enterprise-Bereich und PHP im Consumer-Web) arbeiten, besser adressieren zu können.

Unterstützte Technologien: Mit Jelastic können Java-Anwendungen Industriestandards wie Tomcat, Glassfish, Jetty, MySQL, MariaDB, PostgreSQL, MongoDB und CouchDB nutzen. Bei PHP unterstützt das System die HTTP-Server Apache und Nginx sowie die meisten populären PHP-Erweiterungen und -Module, so der Hersteller.

Hauptmerkmale: Eine Besonderheit von Jelastic besteht darin, dass es eine Brücke zwischen Hosting-Providern und Anwendungsentwicklern schlägt. Der Kunde kann aus einer Reihe internationaler Cloud-Provider selber auswählen, wo er seine Web-Anwendung hosten möchte. In Deutschland ist zum Beispiel Host Europe einer der Service-Provider, der als Jelastic-Partner auftritt. Die Plattform übernimmt die Verwaltung der ausgewählten Infrastruktur und weist zum Beispiel den Anwendungen automatisch die benötigten Hardware-Ressourcen zu. Ferner können diese mit geringem Konfigurationsaufwand auf verschiedenen Servern verteilt werden, um eine optimale Leistung und Erreichbarkeit sicherzustellen.

Fazit

Alle aufgeführten PaaS-Player bieten leistungsstarke Plattformen und versprechen ein einfaches Cloud-Deployment, professionelles Management und Monitoring, flexible und transparente Kosten, sowie theoretisch unbegrenzte Skalierungsmöglichkeiten. Beim näheren Hinschauen merkt man, dass es zwischen den einzelnen Alternativen entscheidende Unterschiede gibt. Zunächst sollten Entwickler ihre eigenen Anforderungen in Bezug auf Programmiersprachen, Server- und Datenbank-Technologien klar definieren und bei den verschiedenen Anbietern genau überprüfen, ob und inwiefern diese unterstützt werden. Vor allem Java-Profis haben hier die Qual der Wahl, da die allermeisten Dienste diese Programmiersprache in den Fokus stellen.

Inwiefern ist man bereit, neue Werkzeuge und Frameworks zu erlernen, bevor man von der PaaS-Lösung profitieren kann? Das ist eine nicht triviale Frage, die bei der Entscheidung nach der richtigen Lösung eine zentrale Rolle spielt. App Engine erfordert beispielsweise eine vergleichsweise hohe Einarbeitungszeit, da man mit speziellen SDKs arbeiten muss. So verlockend Googles teils kostenloses Angebot auch ist, müssen Anwender hier Restriktionen mit in Kauf nehmen. App Engine-Anwendungen später in eine andere Plattform zu migrieren, dürfte mit erheblichem Aufwand verbunden sein. Das Gleiche gilt für Windows Azure. Bei Amazons Elastic Beanstalk, OpenShift oder Heroku gibt es hingegen mehr Freiheit und Flexibilität. Dafür muss man hier zum Teil auf die leistungsstarken Entwickler-Dienste, die Google und Microsoft anbieten, verzichten. Welche Lösung die richtige ist, hängt also von vielen einzelnen Faktoren ab, die jeder Anwender für sich analysieren und bewerten sollte. Das PaaS-Angebot wird jedenfalls immer breiter und vielseitiger. (sh)