Ich bin überzeugt, dass die Produkte der deutschen Weltmarktführer mit künstlicher Intelligenz noch besser werden. Dafür sind aber auch neue Ansätze bei Forschung und Firmenkultur nötig, denn die Komplexität der Technologie lässt sich nur mit starken Partnern meistern. Nur derjenige, der bereit ist, sich zu öffnen und Daten, Ressourcen und Technologien zu teilen, wird ganz vorne dabei sein.
Bereits heute sehen wir zahlreiche branchenübergreifende Kooperationen. Das beste Beispiel liefert die Autoindustrie, die bei der Entwicklung von selbstfahrenden Autos eng mit Chipherstellern und Sensorspezialisten zusammenarbeitet. Doch auch Public-Private-Partnerships zwischen Universitäten oder Forschungseinrichtungen wie dem DFKI und der Wirtschaft sind ein entscheidender Faktor im Wettrennen um die Technologieführerschaft bei KI.
Wir stehen gerade erst am Anfang des KI-Booms. Bei aller Euphorie über die Möglichkeiten dieser Technologie sollten wir nicht vergessen, dass der Weg von theoretischen Über-
legungen und experimentellen Feldversuchen hin zu echten Geschäftsmodellen noch lang ist. Das fängt mit der Verfügbarkeit von Daten an, haben doch viele Unternehmen gerade erst begonnen, ihre Maschinen und Produkte konsequent zu vernetzen.
Eine weitere Herausforderung ist die Weiterbildung von Mitarbeitern. In unserer zukünftigen Arbeitswelt werden technisches Verständnis und kreative Fähigkeiten mehr denn je gefragt sein. Wenn Unternehmen von KI-Technologien profitieren wollen, so müssen sie auch bereit sein, ihre Belegschaft auf den Wandel vorzubereiten und fit für die Arbeit mit intelligenten Maschinen machen.
Erwartungen an KI nicht übertreiben
Gleichzeitig sollten wir realistische Erwartungen an den Nutzen der KI haben: Bei vielen Anwendungen ist die Praxistauglichkeit und Zuverlässigkeit noch nicht so groß, als dass wir uns bereits ganz auf die intelligenten Systeme verlassen könnten. Dennoch lassen mich die rasante technologische Entwicklung der letzten Jahre und die ambitionierten Pläne vieler Unternehmen optimistisch in die Zukunft blicken: Künstliche Intelligenz wird aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sein - und sie wird unser Leben verbessern.
Ich freue mich auf Ihr Feedback!
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